Dieses Zitat im Blogtitel stammt von der Hollywoodgröße Kevin Costner, der so auf seinem Instagram-Kanal über den Tod seines geschätzten Kollegen reagierte. Beide Darsteller standen gemeinsam für Feld der Träume (1989) vor der Kamera.

Einst sprach Jones den Sith-Lord Darth Vader aus Star Wars in der englischen Originalfassung und erlangte dadurch eine große Bekanntheit beim Publikum. Doch James Earl Jones hatte noch so viel mehr zu bieten. Außerdem war er Preisträger von wichtigen Trophäen. Jones verstarb am 9. September 2024 im Alter von 93 Jahren. Ein Grund mehr, auf eine vielseitige Karriere zurückzublicken.

Erste Gehversuche als Schauspieler zu Beginn der 1960er Jahre

Geboren wurde er am 17. Januar 1931 in Arkabutla, Mississippi, USA. Er ist der Sohn von Robert Earl Jones, der ebenfalls eine große Karriere in Hollywood absolvieren konnte. Aufgewachsen ist James bei seinen Großeltern in Dublin, Michigan (USA). Als Kind hatte er starke Probleme mit dem Stottern, was ihn fast komplett das Selbstvertrauen nahm. So sprach er demzufolge kaum noch und konnte erst wieder in der Highschool durch den Lehrer Donald Crouch dazu ermutigt werden. Von dort an sagte er jeden Tag ein Gedicht auf.

Im Anschluss der Highschool wechselte er zur University of Michigan für ein vormedizinisches Studium (1949-1953). Doch mit der Zeit erkannte er, dass die Medizin nicht wirklich zu ihm passte und wechselte in den Bereich der Schauspielerei. So bekam er in den 1960er Jahren die Möglichkeit, sich zunächst mal in Fernsehserien zu beweisen. So sah man ihn 1962 für eine Folge in Monitor. Ein Jahr darauf war er in Look Up and Live und East Side/West Side ebenfalls für jeweils eine Folge im Fernsehen zu sehen. 1966 kam dann sogar der damalige Hit Springfield Story hinzu.

„Legendär beschreibt nicht einmal ansatzweise seine ikonischen Rollen und seinen Einfluss auf das Kino“
– Octavia Spencer

Große Bekanntheit als Kinodarsteller

James Earl Jones und Kevin Costner in Feld der Träume (1989) Universal /Everett Collection

Und ab 1964 war er dann auf der großen Leinwand Hollywoods zu sehen. Seine erste Rolle absolvierte er unter dem Regie-Messias Stanley Kubrick in der Politsatire Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben (1964) und spielte dabei Lt. Lothar Zogg. Doch Jones blieb dem Fernsehen treu und war erst wieder 1967 in einem Kinofilm zu sehen. Neben Stars wie Richard Burton oder Elizabeth Taylor konnte man ihn im Drama Die Stunde des Komödianten als Dr. Magiot bewundern. Eine größere Rolle hatte er in der romantischen Komödie Claudine (1974), als er Müllsammler Roop spielte, der sich nicht damit anfreunden kann, mit einer alleinerziehenden Mutter auszugehen. Bei den Golden Globes im Jahr 1975 war er für dieses Schauspiel als Bester Darsteller in einem Film, Komödie oder Musical nominiert.

Und ab 1977 widmete er sich der Synchronisation und sprach in der Originaltrilogie von Star Wars den Sith-Lord Darth Vader. Im weiteren Verlauf seiner Karriere ließ er sich immer wieder überreden, Lord Vader seine Stimme zu leihen. Dies tat er dann 1997 für das Videospiel Monopoly Star Wars. Und 2005 in Kinofilmen Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith, Star Wars: Rogue One (2016) und Star Wars – Episode IX: Der Aufstieg Skywalkers (2019). Für die Animationsserie Star Wars Rebels (2014-2016) war er in 5 Folgen zu hören. Bei Obi-Wan Kenobi (2022) immerhin in 4 Folgen. Auch als Synchronsprecher konnte er seinen Ruf festigen und war im 12-minütigen Zeichentrickfilm Beauty and the Beast (1981) als Erzähler aktiv. Später folgte dann unter anderem die Fernsehzeichentrickserie Abenteuer aus der Bibel (1985), in der er für eine Folge Pharoah gesprochen hat. 1992 war er dann der Erzähler im Fernsehfilm Lincoln. Nur zwei Jahre später lieh er im Disney-Klassiker Der König der Löwen Mufasa seine Stimme. Aber auch in den 2000er Jahren war er in dieser Sparte aktiv und sprach u.a. in Disneys Große Pause – Der Weihnachtswunderfilm (2001) den Santa Claus. Und in James Earl Jones Reads the Bible: King James Version (2003) erweiterte er sein Können um ein Vielfaches. 2011 sprach er dann Darth Vader auch in einem Kurzfilm. Eben solcher hatte eine Spiellänge von 5 Minuten und hieß Star Tours: The Adventures Continue. Aber was ebenfalls bemerkenswert ist, ist die Tatsache, dass Jones seine Vielfalt auch in seine Sprechrollen brachte. Als Darth Vader lieferte er durch seine dunkle und bedrohliche Sprechweise die Quintessenz der Figur. Und als väterlicher Mufasa leistete er für seine Figur das komplette Gegenteil. Ja, ein Wegweiser für seinen kleinen Löwensohn Simba. Belehrend, aber auch einfühlsam zugleich. Eine Stimme kann so beruhigend und darüber hinaus in den Köpfen der Menschen bleiben.

„Ich bin so glücklich, dass ich die Chance hatte, mit James Earl Jones zu arbeiten. Dass er meinen Vater, meinen König gespielt hat! Und dass ich ihn ein bisschen kennenlernen durfte“
– Matthew Broderick über seinen verstorbenen Kollegen

Erinnerungswürdige Charakterrollen und Gastauftritte in TV-Serien

Auf jeden Fall ist der Fernsehfilm Paul Robeson zu nennen, in welchen er eine Ein-Mann-Performance aufbietet und dabei wichtige Ereignisse im Leben von Robesons nacherzählt werden. 1987 spielte er im hochgelobten Drama Matewan die Hauptrolle des Few Clothes Johnson. Dort geht es um einen Gewerkschaftsaktivisten, der in eine umkämpfte Bergbaugemeinde kommt und von der Bergbaugesellschaft brutal und gewalttätig dominiert wird. Außerdem spielte er zweimal King Jaffie Joffer in Der Prinz aus Zamunda (1988) und in dessen Fortsetzung Der Prinz aus Zamunda 2 (2021). Aber auch im Genre des Thrillers machte er sich einen Namen und war dreimal in den Jahren 1990, 1992 und 1994 als Admiral Greer in den Jack Ryan Verfilmungen zu sehen. Zudem absolvierte er Gastauftritte in TV-Serien. Zum Beispiel zählen dazu Dr. House (2009), The Big Bang Theory (2014) oder auch Agent X (2015). Im Jahr 2019 sprach er dann noch einmal Mufasa, in der Realverfilmung von Der König der Löwen.

Jones führte zudem ein glückliches Privatleben. Nachdem seine erste Ehe nur vier Jahre gehalten hatte, heiratete er 1982 Cecilia Hart, die allerdings bereits im Jahr 2016 an Krebs verstorben war. Aus dieser Ehe ging ein Kind hervor.

Leistungen entsprechend gewürdigt

Ein glücklicher James Earl Jones in Sydney des Jahres 2013. Foto: Rick Rycroft / dpa

Viele Auszeichnungen und Nominierungen hat er im Laufe seines langen Lebens erhalten. Hier sind zumindest die Wichtigsten aufgelistet. Dazu gehört der Grammy Award, für den er dreimal nominiert worden ist. Erhalten hat ihn Jones 1977 in der Kategorie »Best Spoken Word Recording« und genauer gesagt für »Great American Documents«. Den Preis teilte er einst mit Henry Fonda, Orson Welles und Helen Hayes. Für den Golden Globe war er fünfmal nominiert und nahm den Preis einmal mit nach Hause. Dies war 1971 der Fall, als er in der Kategorie »Most Promising Newcomer – Male« für den Film Die große, weiße Hoffnung (1970) ausgezeichnet worden ist. Für den gleichen Film war er bei den Academy-Awards als Bester Hauptdarsteller nominiert. Er spielte den erfolgreichen Boxer Jack Jefferson. Aber auch der Primetime Emmy Award zählt zu seinen Errungenschaften. Eben solchen gewann er zweimal in einem Jahr des Jahres 1991. Und zwar in den Kategorien »Outstanding Lead Actor in a Drama Series« für Chicago Soul (1990-1991) und »Outstanding Supporting Actor in a Miniseries or a Special« für den Fernsehfilm Heat Wave (1990). Im Jahr 2012 erhielt er bei den Academy-Awards den Honorary Award.

„RIP Dad“ (dt. Ruhe in Frieden, Vater).
– Mark Hamill auf seinem X-Profil zum Tod von James Earl Jones

James Earl Jones war nicht nur ein Synchronsprecher mit markanter Stimme, sondern auch ein vielschichtiger Charakterdarsteller in Haupt- als auch Nebenrollen. Die Fußstapfen, welche er hinterließ, sind verdammt groß und können nur schwer ausgefüllt werden. Jones hat uns kulturell bereichert und auch begeistert. Er wird uns auf ewig in Erinnerung bleiben.

Auf Wiedersehen, James!


Quellen:

en.wikipedia.org
imdb.com
bild.de
stern.de
spiegel.de
people.com


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2 Gedanken zu “James Earl Jones: „Diese dröhnende Stimme, diese stille Stärke“

    1. Ja, ich ärgere mich schon etwas, diese Information unterschlagen zu haben. Aber sein Leben war so erfüllt und lang. Da ist es schwer, wirklich alles zu berücksichtigen. Aber schwach würde ich es jetzt nicht unbedingt nennen. Ich werde mich aber bemühen, dieses Detail zu Conan einzupflegen.

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