Das Medium Film hatte sich längst fest etabliert und erfuhr in den 1930er Jahren besonders mit dem Tonfilm einen großen Aufschwung. Stars wie Clark Gable, Cary Grant oder Vivien Leigh wuchsen zu echten Größen heran. Nicht nur in Hollywood wurden Filme produziert, die heute als „Echte Klassiker“ gelten. Die 1940er Jahre waren nicht weniger spannend und hatten im Bereich Film noir viel zu bieten. 11 Filme aus den 1940er Jahren stelle ich euch nun etwas genauer vor.
Der große Diktator (1940)
Charles Chaplin mit einer Satire auf Adolf Hitler. In den letzten Tagen des Ersten Weltkriegs kämpft ein kleiner jüdischer Friseur (Charles Chaplin) auf der Seite von Tomanien. Nicht nur der Gegner macht ihn zu schaffen, sondern auch die Tücken der Technik. Dann stürzt sein Flugzeug ab und er landet für viele Jahre im Krankenhaus, weil er sein Gedächtnis verloren hat. Zwanzig Jahre später herscht der Der Diktator Anton Hynkel (orig. Adenoid Hynkel) im Staat Tomanien. Sein eigentlicher Traum ist es, die Welt zu beherrschen. Doch der jüdische Friseur weiß von alle dem noch nichts…
In den Kategorien Bester Film, Bestes Originaldrehbuch (Chaplin), Bester Hauptdarsteller (Chaplin), Beste Originalmusik (Meredith Willson) und Bester Nebendarsteller (Jack Oakie) war der Film für den Oscar nominiert. Wurde jedoch nicht ausgezeichnet. 1997 wurde der Film in das National Film Registry aufgenommen.
Die Spur des Falken (1941)
Dieser Film stellt den Beginn des Film noir dar, auch Schwarze Serie genannt. Es ist ein Detektivfilm mit Humphrey Bogart in der Hauptrolle. John Huston führte Regie und schrieb das Drehbuch. Die Umsetzung ging aus dem Roman Der Malteser Falke von Dashiell Hammett hervor. Die Privatdetektive Sam Spade (Humphrey Bogart) und Miles Archer (Jerome Cowan) bekommen von einer Frau den Auftrag, einen zwielichten Mann namens Floyd Thursby zu beschatten. Wenig später sterben Thursby und Archer. Nun liegt es an Sam die Morde aufzuklären…
Bei der Oscarverleihung 1942 war der Film in den Kategorien Bester Film, Bestes Drehbuch (John Huston) und Bester Nebendarsteller (Sydney Greenstreet) nominiert. Konnte sich aber in keiner Kategorie durchsetzen.
Sein oder Nichtsein (1942)
Zu dieser Zeit war der deutsche Regisseur Ernst Lubitsch bereits 19 Jahre in Hollywood ansässig und sehr erfolgreich Filme. Lubitsch übernahm in diesem Film noch das Drehbuch und die Produktion. In der Tragikomödie planen die polnischen Schauspieler eines Theaters eine antifaschistische Komödie zu inszenieren. Der Zweite Weltkrieg steht kurz bevor. Um Konflikte zu verhindern, wird das Stück von der Regierung abgesetzt. Stattdessen entscheidet man sich Hamlet vorzutragen. Die verheiratete Hauptdarstellerin Maria Tura hat in der Garderobe ein Rendevous. Wird dieser Zwischenfall unentdeckt bleiben?
Der Film war für einen Oscar für die Filmmusik nominiert und wurde 1996 in das National Film Registry aufgenommen.
Titanic (1943)
1942/43 wurde von Joseph Goebbels Titanic als antibritischer Propagandafilm in Auftrag gegeben. Realisieren sollte ihn Herbert Selpin. In dieser NS-Produktion geht es darum, dass die „White Star Line“ an Rekordsucht leidet und so ein Geschwindigkeitsrekord aufstellen möchte, um das begehrte „Blaue Band“ zu erhalten. Dies entspricht natürlich nicht der Wahrheit. Auch der Fakt, dass die Titanic den Rekord der Mauretania brechen könnte ist schlichtweg erfunden. Der schon genannte Regisseur Selpin konnte den Film nicht mehr fertigstellen, weil er wegen negativen Äußerungen gegenüber die Wehrmacht verhaftet wurde. Am 1. August 1942 wurde er tot in seiner Zelle aufgefunden.
Die Feuerzangenbowle (1944)
Die dt. Filmkomödie mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle basiert auf dem gleichnamigen Roman von Heinrich Spoerl. Die Runde vier älterer Herren, die sich Geschichten bei einer Feuerzangenbowle erzählt, dient als Rahmenhandlung. Der erfolgreiche junge Schriftsteller Dr. Johannes Pfeiffer (Heinz Rühmann) verkleidet sich als Oberschüler und besucht noch einmal ein Gymnasium.
Ich kämpfe um dich (1945)
Nach dem Roman The House Of Dr. Edwardes von Francis Beeding (Pseudonym von Hilary Aidan St. George Saunders und John Palmer) von Regisseur Alfred Hitchcock umgesetzt. Dr. Murchison (Leo G. Carroll), der schon lange Green Manors, einem für Geisteskranke in Vermont leitet, soll nach einem Nervenzusammenbruch in den Ruhestand gehen. Seinen Posten übernimmt der Psychiater und Autor Dr. Anthony Edwardes (Gregory Peck). Schon bald fühlt er sich zu der distanzierten Psychologin Dr. Constance Petersen hingezogen. Doch schon bald fällt er mit sonderbarem Verhalten auf…
Bei den Academy Awards 1946 gab es einen Oscar für die Beste Filmmusik. Ein Jahr zuvor wurde Ingrid Bergman mit dem New York Film Critics Circle Award in der Kategorie Beste Haupdarstellerin ausgezeichnet.
Geheimnisvolle Erbschaft (1946)
David Lean setzte diesen Stoff nach Charles Dickens um. Der Waisenjunge Pip (Tony Wager) lebt bei seiner Schwester und ihrem Ehemann Joe Gargery. Eines Tages begegnet er auf dem Friedhof dem Häftling Abel Magwitch. Pip hat natürlich Angst und muss füe den Ausbrecher was tun…
Bei der Oscarverleihung 1948 wurde der in den Kategorien Beste Kamera (Schwarz-Weiß) (Guy Green) und Bestes Szenenbild (Schwarz-Weiß) (John Bryan, Wilfred Shingleton) mit dem Oscar ausgezeichnet. Leans Film war damit der erste britische Film, der einen Oscar gewann. Weitere Nominierungen gab es für den Besten Film, Beste Regie (David Lean) und Bestes adaptiertes Drehbuch (David Lean, Ronald Neame, Anthony Havelock-Allan).
Design for Death (1947)
Ein amerikanischer Dokumentartfilm von Richard Fleischer. Filmemacher versuchen die japanische Aggression, die zum Krieg mit den USA führte, durch die Geschichte Japans zu erklären. Beleuchtet wird die Situation in Japan 700 Jahre zuvor. Feudalfamilien trugen ihre Kriege durch bezahlte Söldner, die Samurai, aus. Ein Samurai, der seine Aufgabe nicht erfüllen konnte, war gezwungen, sich durch Harakiri selbst zu töten. Die Samurai sammelten die Steuern ein und bestraften die Bürger, die protestierten.
1948 wurde der Film in der Kategorie Bester Dokumentarfilm mit dem Oscar ausgezeichnet.
Oliver Twist (1948)
Unter Regisseur David Lean entstand dieser britische Film nach einem Roman von Charles Dickens. Oliver (John Howard Davies) wächst unter weniger guten Umständen in einem Waisenhaus auf. Der Kirchenvorsteher Mr. Bumble und die Leiterin Mrs. Corney führen das Haus mit strenger Hand. Oliver verlangt nach einer zweiten Portion der dünnen Mehlsuppe. Zur Strafe bringt ihn Mr. Bumble zum Ehepaar Sowerberry, die ein Beerdigungsunternehmen führen. Dort geht es Oliver etwas besser. Aber der Lehrling Noah beleidigt Oliver wegen der unbekannten Herkunft seiner Mutter.
Der Film wurde auf Platz 46 der Liste der besten britischen Filme des 20. Jahrhunderts vom British Film Institute gewählt.
Cocktail für eine Leiche (1948)
Alfred Hitchcock setze diesen Kriminalfilm als Kammerspiel, welches auf dem Theaterstück Party für eine Leiche (Rope) von Patrick Hamilton basiert, filmisch um. Er kommt nur mit wenigen Figuren und scheinbar ohne Schnitt aus. Zwei junge Männer, Brandon Shaw (John Dall) und Phillip Morgan (Farley Granger), strangulieren ihren ehemaligen Klassenkameraden David Kentley in ihrem Apartment zu Tode. Ein Motiv gab es nicht. Viel mehr sehen sie es als intellektuelle Herausforderung. Kurz darauf wollen sie deswegen eine Party veranstalten…
Der dritte Mann (1949)
.Ein britischer Thriller nach einem Drehbuch von Graham Greene. Der amerikanische Autor Holly Martins (Joseph Cotten) reist in das Wien der Nachkriegszeit, um ein Jobangebot seines Freundes Harry Lime (Orson Welles) anzunehmen. Doch schon bald wird er in kriminelle Machenschaften hineingezogen…
Vielen Dank, dass ihr meinen Artikel gelesen habt. Lasst doch gerne ein Like da, wenn es euch gefallen hat. Ihr habt einen Gedanken zum Text oder Film? Dann postet es mir gerne unten in die Kommentare. Ansonsten ließt man sich im nächsten Artikel. Bis bald…
Da kenne ich jetzt Feuerzangenbowle – Diktator – Cocktail für eine Leiche. Die anderen – da müsste ich Lügen – es kann sein, dass ich den ein oder anderen mit meinen Eltern als Kind gesehen habe – aber mich nicht mehr wirklich erinnere. Schöne Liste.
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Danke. Sicher kann man noch den einen oder anderen Film aufnehmen. Gibt ja so viele gute davon.
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