ALIBI.COM [2017]

ALIBI COM Plakat A4.indd
© Studiocanal

Originaltitel: ALIBI.COM
Produktionsland: Frankreich

Darsteller:
Philippe Lacheau: Grégory Van Huffel, Élodie Fontan: Flo Martin, Julien Arruti: Augustin, Tarek Boudali: Mehdi, Didier Bourdon: Gérard / Jean-Claude, Nathalie Baye: Mme Martin u.v.a.

Drehbuch: Philippe Lacheau, Julien Arruti, Pierre Dudan
Regie: Philippe Lacheau

Genre: Komödie/Romanze
FSK:
6
Länge:
89 Min.

Produktionsfirma: Fechner Films, StudioCanal
Verleiher: StudioCanal

Premiere in Frankreich: 20. Januar 2017
Kinostart Dtl.: 03. August 2017
Start der Blu-ray: 07. Demzember 2017


Nach „Babysitting“ (2014) und „Babysitting 2“ (2015) präsentiert Regisseur und Schauspieler Philippe Lacheau mit „ALIBI.COM“ seinen dritten Film. Hier führt er allerdings zum ersten Mal allein Regie. Bei seinen anderen beiden Werken war es eine Gemeinschaftsarbeit mit Nicolas Benamou.

Greg ist ein tüchtiger Geschäftsmann und hat mit Alibi.com ein Unternehmen gegründet, welches in der Regel männliche Kunden mit Bedarf von Alibis beliefert. Natürlich arbeitet er nicht allein, sondern wird von seinem Partner Augustin (Julien Arruti) unterstützt. Neu dabei ist Medhi (Tarek Boudali) und gemeinsam wenden sie alle Formen der Kunst an, um ihre Kunden nach besten Willen aus der Patsche zu helfen. Doch dann kommt mit Flo (Elodie Fontan) das weibliche Geschlecht ins Spiel, die lügende Männer nicht ausstehen kann. Nun muss Greg unbedingt verhindern, dass Flo von seinem großen Erfolg erfährt. Schon bald lernt er Flos Eltern kennen und ausgerechnet ihr Vater ist treuer Kunde bei Alibi.com. Das Chaos scheint nun vorprogrammiert…

Harmonie unter den Akteuren

Greg (Philippe Lacheau) ist die zentrale Figur des Films und hilft verzweifelten Männern, die sich u.a. zu einem Seitensprung haben hinreißen lassen, aus der Patsche. Abseits seiner Agentur kommt es an einem Waldrand zu einem Zwischenfall. Es ist auch der Moment, wo er Flo (Elodie Fontan) kennenlernt. Beide verstehen sich auf Anhieb und machen solche Spiele wie, „Wer-zuerst-lacht,-bekommt eine Backpfeife“. Was die Protagonisten genau machen und wer gewinnt, lasse ich an dieser Stelle offen. Für Lacher sorgt die Szene auf jeden Fall. Fontan brilliert in ihrer Rolle und ist längst keine Unbekannte mehr. 2014 war sie u.a. in der meisterhaften Komödie „Monsieur Claude und seine Töchter“ neben Christian Clavier zu sehen.

Dann wäre da noch Augustin (Julien Arruti), der treue Kollege von Greg. Augustin ist ein Mensch, den man als höchst sonderbar einstufen könnte. Ein Nerd, der auf Superhelden steht und alles andere als aufgeschlossen ist. Arruti versteht es dieser Rolle echten Charakter zu verleihen. Egal was passiert, man fühlt doch irgendwie mit ihm. Inspiration fand Arruti bei Philippe Lacheaus kleinen Bruder Pierre, der im übrigen das Making-Of zum Film gedreht hat. Der Dritte im Bunde ist Medhi (Tarek Boudali), der erst kürzlich zum Team stieß und fortan dem Chef Greg gefallen möchte. Mit seinem pingeligen Äußeres geht er besonders Augustin auf die Nerven. Entsteht hier eine Rivalität unter Kollegen?

Wo eine neue Flamme auftaucht, sind bekanntlich auch die Eltern nicht weit. So dauert es nicht lange, bis Greg und Flo gemeinsam bei Flos Mutter Madame Martin (Nathalie Baye) und Vater Gérard Martin (Didier Bourdon) vorstellig werden. N. Bayes Rolle hält sich zu Beginn des Films eher im Hintergrund. Gérard ist da schon mehr im Vordergrund, weil er eben fremd geht und dazu auch noch Kunde bei ALIBI.COM ist. Er ist durchaus überrascht, also Flo mit Greg vor seiner Haustür steht. Umgehend spricht er mit Greg unter vier Augen und beschließt nach einer längeren Diskussion die Situation weiterhin aufrecht zu erhalten. Als Flo mit der Zeit misstrauisch wird, muss Gérard so einiges tun, damit er nicht auffliegt. Und gerade davon lebt seine Figur. Und es sorgt auch dafür, dass seine Frau mit der Zeit aus sich rauskommt und ihren Gatten zu verrückten Unternehmungen mitreißt. Gerade gegen Ende des Films blühen diese beiden Charaktere auf und entwickeln sich vor den Augen des Zuschauers weiter. Einfach ein Hochgenuss sie spielen zu sehen. Die Erfahrung von Nathalie Baye ist einfach ein großes Plus für den Film, da sie bereits Erfahrung in Hollywood sammeln konnte. 2002 war sie die Filmmutter von Leonardo DiCaprio in „Catch Me If You Can“.

ALIBI.COM
Hält der Erfolg von Medhi, Augustin und Greg an? © Studiocanal

Ganiert mit Anspielungen auf die Filmwelt

Wer kennt es nicht? Die Anspielungen und Requisiten eines Films, die man aus anderen Kassenschlagern kennt. Quasi das Film-im-Film für Cineasten. Sofort fällt da einem Fan das Armaturenbrett aus „Back to the Future“ (1985) ins Auge. Anspielungen gibt es u.a. auch zu Star Wars, Fast & Furious, den Marvel-Helden oder Jean-Claude Van Damme. Damit nicht genug. Auch die Werbung wird auf die Schippe genommen. Das Jingle von Carglass ertönt, als es zu einem derben Zwischenfall kommt, wo die Frontscheibe eines Autos daran glauben muss.

Idee zum Film existierte bereits 2009

Regisseur Lacheau plante ALIBI.COM schon lange und bot ihn neben „Project: Babysitting“ (2014) den Studios an. „Babysitting“ wurde zuerst produziert und bekam mit „Ab in den Dschungel“ (Babysitting 2) (2015) eine direkte Fortsetzung. Dennoch behielt er den Stoff von ALIBI.COM stets im Hinterkopf, weil er mehr als überzeugt davon war. Schließlich gibt es wirklich Unternehmen, die ihren Kunden Alibis verschaffen. Firmen, die mehr oder weniger auf Lügen ausgelegt sind und mit Sicherheit schon so einige Partnerschaften entzwei gerissen haben. Man sagt oft es ist das Jenseits von gut und böse. Soll heißen, man würde sich zumindest auf einen schmalen Grat von beidem bewegen. Gut heißen kann man solche Geschäfte nicht. Denn sie repräsentieren nichts weiter als eine verkommene Moral und polilische Unkorrektheit. Und eben weil es so dermaßen verrückt ist, scheint dies die perfekte Vorlage für einen Film zu sein.

Drehbuchautoren bereits eingespielt

So dachte auch Lacheau und setzte seine Recherchen in die Tat um. Im Drehbuch wurde absichtlich versucht, die Dinge auf die Spitze zu treiben. Da stört es nicht weiter, dass die Realität schon verrückt genug ist. Gerade in der heutigen Zeit ist nichts mehr auszuschließen. Ein Mann, der vorgab in Untersuchungshaft zu sitzen, wurde tatsächlich im Film umgesetzt. Oder ein Fall, wo ein junger Mann fremd ging und anschließend ein Unfall vortäuschte, in dem er verletzt im Rollstuhl sitzt. Ein Mitarbeiter der Agentur gab sich dazu als Polizist aus, damit es auch glaubhaft und echt wirkte. Es gibt noch viele weitere Überspitzungen die zwar banal erscheinen, aber auf ihre eigene Art doch witzig sind. Gemeinsam mit Julien Arruti (spielt im Film Agustin) und Pierre Dudan schuf Lacheau das Drehbuch. Besonders mit Arruti war er längst eingespielt, da beide auch an beiden Babysitting-Filmen gearbeitet haben. Von der Thematik her sind die Filme unterschiedlich, aber der Humor weist in allen Umsetzungen den gleichen Charme auf. Ein unwiderstehliches Plus aller französischen Produktionen, die das Siegel Komödie tragen.

Fazit: Ein verrückter und wahrer Hintergrund wurde clever in einer fiktiven Geschichte integriert. Ausgestattet mit sympathischen Darstellern und garniert mit vielen Cameo-Auftritten zu Beginn des Films, wird man auch im Verlauf der Handlung überrascht. Intelligenter Witz sowie Parodien werden dem Zuschauer zum lachen bringen. Die situationsbedingten Handlungsweisen der Protagonisten bringen ebenfalls Freude, weil sie stets in Lagen geraten, die sie nicht gebrauchen können bzw. in peinliche Umstände bringen. Dank des leicht überdrehten Humor wird es dennoch nicht langweilig. Alle Zuschauer, die Komödien lieben werden auch diesen Film mögen.


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Vielen Dank, dass ihr meinen Artikel gelesen habt. Lasst doch gerne ein Like da, wenn es euch gefallen hat. Ihr habt einen Gedanken zum Text oder Film? Dann postet es mir gerne unten in die Kommentare. Ansonsten ließt man sich im nächsten Artikel. Bis bald…

2 Gedanken zu “ALIBI.COM [2017]

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