
Originaltitel: Druzinica
Engl. Titel: The Basics Of Killing
Produktionsland: Slowenien/Serbien
Darsteller:
Primoz Vrhovec, Irena Kovacevic, Miha Kosec, Ula Gulic, Borut Veselko u.a.
Regie: Jan Cvitkovic
Genre: Drama
FSK: unbekannt
Länge: 95 Min.
Produktionsfirma: Perfo Production, Pilon Media
Filmstart in Slowenien: 12. Oktober 2017
Bestandteil des 27. Filmfestival Cottbus
FestivalSektion: Wettbewerb Spielfilm
Alles läuft wie geschmiert für die Familie, zu der Vater Marko (Primoz Vrhovec), Mutter Dunja (Irena Kovacevic) und die zwei Kinder Taras (Miha Kosec) und Mala (Ula Gulic) zählen. Doch plötzlich geriet alles aus den Fugen, als Marko seine Stelle als Lehrer verliert, und Dunjas Stelle im Forschungslabor gestrichen wird. Wegen den Gesetzen im Land hat die Familie keinen Anspruch auf Sozialleistungen. Doch Geldsorgen ist nicht die einzige Sache, die auf das Gemüt schlägt…
Das Leben der Familie wird auf eine harte Probe gestellt. Die Darsteller mussten dabei an ihre Grenzen gehen. Wirklich Schauspieler ist aber nur Primoz Vrhovec. Irena Kovacevic spielt hier ihre zweite Rolle und ist die Frau des Regisseurs. Beide Akteure müssen in dieser Rolle eine Situation meistern, wie sie überall und jeden Tag passieren kann. Nämlich von einen Tag auf den anderen seine Arbeit und guten Status zu verlieren. Es ist davon auszugehen, dass sich von solchen Schicksalsschlägen nur wenige Familien erholen. In den meisten Fällen gehen die Familien ganz kaputt. Mit all seinen Facetten versuchen die Eltern zumindest eine heile Welt für die Kinder aufrechtzuerhalten.
Töchterten Mala (Ula Gulic) ist in einem Tanzkurs und malt besonders gerne Bilder. Ula Gulic spielt hier das Nesthäkchen und wollte während des Drehs nicht proben, sondern sofort spielen. Hier scheint eine Darstellerin heranzuwachsen, die einmal viel Improvisation in ihre zukünftigen Rollen bringen könnte, wenn sie sich denn voll und ganz für die Schauspielerei entscheiden sollte. Sie wurde nicht gecastet, sondern vom Regisseur auf einem Spielplatz entdeckt. Miha Kosec, der Darsteller des Sohnes Taras war einer unter vielen Bewerbern. Aber keiner von den anderen Protakonisten passte ins Anforderungsprofil. Für Miha sprach, dass er die Kampfsportart Judo beherscht, was auch im Film mehrmals zum tragen kommt. Er muss nicht nur den Sport bewältigen, sondern auch in der Schule gute Leistung bringen, die aber zunehmend schlechter werden, als die Eltern ihre Arbeit verlieren. Er hat seinen eigenen Weg, um gegen die Umstände anzukämpfen. Eine glaubhafte Darstellung, die im Zusammenspiel mit dem Vater besonders harmoniert. Die Vater-Sohn Beziehung wird im Verlauf der Handlung auf eine harte Probe gestellt, und wird sehr realistisch in Szene gesetzt. Sowohl von der Kamera als auch den Menschen davor.
Das Budget betrug geschätzte 863.300 €. In Slowenien findet der Film allerdings wenig Anklang, da es sich um ein Drama handelt und es dort viele Probleme gibt. In anderen Ländern wird er mehr gechätzt bzw. international gefeiert. Gedreht wurde in Ljubljana (Slowenien). Dort fing die Kamera sehr eindrucksvolle Bilder ein, die hell und kräftig visualisiert worden sind. Bemerkenswert sind auch die längeren Szenenbilder. Der Zuschauer hat beinahe das Gefühl, mit in diesen Situationen involviert zu sein. Musik wurde hier gezielt eingesetzt, um den Dialogen den Freiraum zu geben, den es benönigt. Denn nichts ist stärker als ein aussagekräftiger Dialog.
Fazit: Das Budget, was die Filmschaffenen zur Verfügung hatten war denkbar klein. Aus wenig wurde hier aber viel gemacht. Ein Regisseur, der sein Handwerk versteht und das Gespür für die richtigen Darsteller hatte. Die Chemie stimmte und übertrug sich so auf die Leinwand. Mit Druzinica erlebt man ein Familiendrama, was sehr realistisch umgesetzt ist und Betroffene als Außenstehende begeistert wird.
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Ein Gedanke zu “Die Familie [2017]”