Originaltitel: Ratatoullie
Produktionsland: USA
Darsteller (voice):
Patton Oswalt: Remy, Ian Holm: Skinner, Lou Romano: Linguini, Brian Dennehy: Django, Peter Sohn: Emile, Peter O’Toole: Anton Ego uva.
Drehbuch: Brad Bird, Jan Pinmkava und JimCapobianco
Regie: Brad Bird, Jan Pinkava
Genre: Animationsfilm
FSK: 0
Länge: 111 Min.
Verleiher: Walt Disney Pictures (presents), Pixar Animation Studios,
Walt Disney Studios Home Entertainment (DVD & Blu-ray)
Premiere in den USA: 22. Juni 2007 (Hollywood, California)
Filmstart in Dtl.: 15. Februar 2008 (Berlin International Film Festival)
Blu-ray Start: 04. Dezember 2014
Ratatouille ist ein Film über eine Ratte, die gegenüber den anderen Artgenossen eher aus der Art schlägt. Vielleicht nicht unbedingt nach dem Äußeren, aber im Hinblick auf Ernährung tickt Remy doch etwas anders als andere Ratten. Er liebt es, kulinarisch zu speisen. Eines Tages sind Remy und sein Clan auf der Suche nach Futter. Allerdings im Haus einer schießwütigen Oma, die sofort zur Waffe greift. Jedoch sucht Remy nicht nur Futter, sondern auch Zutaten für Feinschmeckergerichte. Die Ratten flüchten zurück in die Kanalisation. Doch Remy verliert dort den Anschluss bei der Flucht und ist nun auf sich allein gestellt …

Doch schon bald erscheint der kleine Nager wieder oberhalb der Kanalisation und bestaunt das wunderschöne Paris. Dabei landet er direkt vor dem Restaurant seines verstorbenen Meisterkoch-Idols Gusteau. Natürlich lässt es Remy sich nicht nehmen, das Restaurant genauer unter die Lupe zu nehmen. Dabei fällt ihm der tollpatschige Küchenjunge Linguini ins Auge, der noch eine solche leichte Suppe verdirbt. Viele Köche verderben den Brei, besagt ein sehr bekanntes Sprichwort. Hier gilt dies allerdings schon für eine Person. Als Gourmet kann sich Remy das natürlich nicht ansehen und schreitet zur Tat, indem er unbemerkt in die Küche gelangt und selbst Pfote anlegt, damit das Essen wieder gelingt. Doch der Linguini hat nicht den Hauch einer Ahnung, wie man richtig kocht. Aber Remy hat da so seine Tricks auf Lager …
Brad Bird mit gutem Regiehandwerk
Regisseur Brad Bird hatte bis zum Erscheinen von „Ratatouille“ nur drei Werke auf seiner Arbeitsliste. Doch die konnte sich sehen lassen. 1999 erschien „Der Gigant aus dem All“. 2004 folgte dann „Die Unglaublichen – The Incredibles“. 2015 wurde er dann auch im Bereich der Realfilme als Drehbuchautor bekannt, als „A World Beyond (Tomorrowland)“ mit George Clooney in den Kinos erschien. Damit bewies Brad Bird seine Schaffenskraft nicht nur in der Animation, sondern auch im Genre der Fantasyfilme. Aber bereits oder vielleicht auch spätestens mit „Ratatouille“ hat er die Herzen der Filmfans im Sturm erobert. Ein Pixar-Film, den man qualitativ nicht hoch genug einschätzen kann, wird mit Sicherheit bald zum echten Klassiker avancieren.

Aber bei Pixar wird die Unterhaltung stets großgeschrieben. Dabei haben nicht nur Kinder ihre wahre Freude. Auch das erwachsene Publikum wird gut unterhalten. In „Ratatouille“ gibt es nicht selten Anspielungen auf Frankreich, genauer gesagt Paris. Aber jeder Gag ist geistreich verpackt und wird den Zuschauern sicher öfter zum Schmunzeln bringen. Natürlich könnte ich einige Beispiele dazu nennen. Aber ich pflege es, die Leser selbst entdecken zu lassen. Schließlich werden Wendungen in meinen Kritiken nicht verraten. Aber erwähnen darf man, dass dieser Film neue Maßstäbe setzt und die Animationsqualität noch mehr gegenüber den Vorgängerfilmen gesteigert hat. Nicht nur die Kameraeinstellungen sind beeindruckend, sondern auch Actionszenen, unter anderem in der Küche, in der sich das Geschehen in der Regel abspielt. Aber egal wo man sich gerade befindet, es geht durchweg fantasievoll zur Sache. Doch nicht nur der Aspekt für das Auge passt, sondern auch die sozialen Aspekte einer Kreatur. Remy ist eine Ratte, die einer großen Familie angehört und zu solcher zurückkehren sollte. Aber Remy ist anders als seine Artgenossen, was auf Unverständnis stößt. Die Familie geht über alles, was der kleine Feinschmeckernager natürlich weiß. Aber dem gegenüber stehen seine Ambitionen der Selbstverwirklichung. Ein Stand zwischen den Stühlen, in welchem sich Remy entscheiden muss, was er wirklich möchte. Tut er das eine, wird er das andere vermissen. Eine Gefühlswelt, die man erst einmal bewältigen muss.
Keine Fantasien bei der Oscarverleihung 2008
Und da freute sich Regisseur Brad Bird am meisten darüber, weil er nämlich die Auszeichnung für den Besten Animationsfilm für sich beanspruchen konnte.
Weitere Nominierungen:
Bestes Original-Drehbuch – Brad Bird, Jan Pinkava und Jim Capobianco
Bester Ton – Randy Thom, Michael Semanick und Doc Kane
Bester Tonschnitt – Randy Thom und Michael Silvers
Beste Filmmusik – Michael Giacchino
Ein Teil der Geschichte sollte nach dem ursprünglichen Drehbuchentwurf in den Katakomben unterhalb von Paris spielen. Diese Idee wurde verworfen, als Brad Bird das Projekt von Jan Pinkava übernahm. Vom ursprünglichen Projekt sind nur noch kurze Abschnitte in den Abwasserkanälen enthalten. Auguste Gusteaus Nachname ist ein Wortspiel über „Geschmack“, nämlich der Fachbegriff für den Geschmackssinn. Auguste spielt mit dem Adjektiv „August“, was beeindruckend, herrisch, maßgebend und vielleicht einen freundlichen Hinweis auf seine Größe bedeuten könnte. Dies ist der erste Disney/Pixar-Film, der von Disney produziert wurde. Zuvor kaufte Disney Pixar für 7,4 Milliarden US-Dollar auf.
Fazit: „Ratatouille“ ist nicht nur ein Animationsfilm von vielen, sondern besticht durch seinen Charme und muss sich nicht vor großen Zeichentrick-Klassikern aus dem Hause Disney verstecken. Wer den Wortwitz mag, wird hier seine wahre Freude haben. Aber auch die Mimik und Gestik des kleinen Helden Remy sind sehr überzeugend umgesetzt und bereitet den Zuschauern damit große Freude. Ein kurzweiliger Spaß für Jung und Alt und auch nach mehrmaligen Anschauen ein Hochgenuss.
Streamen auf Disney+
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5 Gedanken zu “Ratatouille [2007] oder die Geschichte eines besonderen Feinschmeckers”