Wer kennt ihn nicht? Den netten Spinnenmann mit dem lockeren Mundwerk. Spiderman schwang sich erstmalig 1967 über die Bildschirme und feierte fünf Jahre zuvor seinen Einstand in den Comics. Anlässlich dieser Jahreszahl gibt es das Special zum 55. Jahrestag seiner Präsenz. Beleuchtet wird die Entwicklung in den Comics der 1970er und 1980er Jahre und der Beginn seiner Präsenz in Real-Verfilmungen.
Prolog
Was hat unser Held nicht schon alles erlebt, seit er 1962 zum ersten Mal in den Comics und 1967 auf den TV-Bildschirmen aufgetaucht ist. Seine Anfänge sind nun bekannt. Vorausgesetzt man hat Teil 1 des Specials verinnerlicht. Nun geht es um seine Entwicklung in den Real-Verfilmungen und den weiteren Geschehnissen in den Comics. Und dies ging manchmal über seine seelischen Befindlichkeiten hinaus, mit die er über Jahre zu kämpfen hatte. Mensch oder Spinne? Diese Frage hat sich Peter in dieser Zeit gestellt. Ist es möglich alles wieder rückgängig zu machen, um wieder ein normales Leben zu führen? Oder kommt alles durch so ein Vorgehen vielleicht noch schlimmer als man denkt? Und was ist mit seiner Freundin Mary Jane Watson? Und sollte Peter seine große Liebe heiraten, wenn man sich schon so lange kennt?
Entwicklung in den Comics der 1970er und 1980er Jahre
Auch in den 70ern wurde es nicht ruhiger um Peter Parker. Betty Brant, die Sekretärin von J. Jonah Jameson, ließ Parker zugunsten des Reporters Ned Leeds sitzen. Damit nicht genug. Auch Gwen Stacy hat er verloren. Dazu mehr im dritten Teil des Specials. Peter war frustiert und wollte natürlich alles beenden. Über Jahre entwickelte er ein Serum, was alles rückgängig machen sollte. Nur leider schaffte er es nicht, es auf Gegenwirkungen zu testen. Und dann geschah das Unglaubliche! Peter hatte nun sechs, statt zwei Arme. Zwar ist er im Kampf vielseitiger, aber gewollt hat er dennoch was anderes. Er zieht sich mit Hilfe von Dr. Connors zurück, um ein weiteres Serum zu entwickeln, um die Verwandlung rückgängig zu machen. Nur leider wird er dabei gestört, in dem er vom Vampir Morbius angegriffen wird. Natürlich wird die Auflösung hier nicht verraten. Ein Bisschen Spannung muss schon sein. Und nach 100 Ausgaben ereignete sich ein Autorenwechsel. Roy Thomas löste Stan Lee als Autor ab.
Zeitensprung! Und ab ins Jahr 1987. Seit 1964 erscheint fast jedes Jahr einmal das Amazing Spider-Man Annual. In Ausgabe 21 ist es endlich soweit. Peter Parker heiratet seine geliebte Mary Jane Watson. Doch wird diese Ehe halten? In diesen Ausgaben kommen u.a. auch Hulk, Captain America oder Iron Man vor. Es sind auch die Ausgaben wo Peter Parker ein schwarzes Kostüm trägt. In Ausgabe 22 lernt man einen neuen Held kennen. Die Rede ist von Speedball. Er kommt um Spider-Man im Kampf gegen Kingpin zu unterstützen. Und mit einem beherzten Sprung geht es kurz in die 1990er Jahre. Die Autor J.M. DeMatteis und Zeichner Sal Buscema sind echte Legenden was Spider-Man angeht. Von 1988 bis 1996 zeigten sie sich für die Reihe „Spectacular Spider-Man“ verantwortlich. Dort hatten sie die Möglichkeit die Geschichten intensiv und psychologogisch zu gestalten. Und ein paar dieser Ereignisse wurden im Film „Spider-Man 3“ (2007) umgesetzt. Aber dazu mehr, wenn es um die Spielfilme geht. Erst einmal zu den TV-Realserien…

Erste Gehversuche in Real-Verfilmungen
Die ersten Gehversuche auf der großen Leinwand gab es 1977. Aber es gibt ein Land, das dies ohne Genehmigung von Marvel getan hat. Die Rede ist von den Türken, die nicht selten Helden wie Batman oder eben Spider-Man auf ihre trashige und billige Art und Weise in Szene setzten. Damit nicht genug. Spidey wurde zum Bösen und kämpfte gegen Captain America. Die Rede ist „3 dev adam“ (1973), auch bekannt unter „3 Mighty Men“. Handlungsort ist Instanbul und Spider-Man schreckt selbst nicht davor zurück zu morden. Eingefleischte Fans werden sicher einen großen Bogen über diese Interpretation machen. Was aber durchaus als Kult, aber auch als altbacken gilt, ist die US-Serie von 1977 „The Amazing Spider-Man“ mit Nicholas Hammond als Titelheld. Zwischen 1977 und 1979 enstanden mit dem Pilotfilm 14 Episoden. In Dtl. gab es jedoch insgesamt drei Auskopplungen, die als Film unter den Titeln „Spider-Man: Der Spinnenmensch„, „Spider-Man schlägt zurück“ und „Spider-Man gegen den gelben Drachen„.liefen. Bis heute ist es die einzige Serie über Spider-Man, die sowohl in Europa als auch in den USA produziert wurde. Fans kritisierten die enorme Abweichung der Story und das fehlen von Schurken. Dies war nicht der einzige Grund warum schon nach 14 Episoden Schluss war. Der US-Sender CBS wollte nicht als „Superhelden-Netzwerk“ hingestellt werden. U.a. lief auch „Der unglaubliche Hulk“ auf dem gleichen Sender.
Ein Jahr nach dem Start der US-Serie schickte Japan „Supaidâman“ über die TV-Bildschirme. Tokyo Channel 12 zeigte vom 17. Mai 1978 bis 14 März 1979 insgesamt 41 Episoden. Um gegen eine böse Eisenkreuz-Armee zu kämpfen, die von Professor Monster angeführt wird, verwandelt sich ein Draufgänger-Motorradfahrer in Spider-Man, der mit einem Rennwagen und einem riesigen verwandelten Roboter ala Power Rangers unterwegs ist. Zwar erlebte man hier eine weitaus aufwendigere Inszenierung des Helden, doch auch hier fehlten erneut die bekannten Schurken aus den Comics. Zwei Jahrzehnte lang war es ziemlich still in Sachen Real-Verfilmungen. Doch 2002 wurde die schlafene Spinne zum Leben erweckt.

Durchbruch in Hollywood
Und wie sie erweckt wurde! Dabei ließen sich die Macher nicht lumpen und steckten 139 Mio. Dollar in die Produktion. Der Aufwand sollte sich lohnen. „Spider-Man“ wurde zur Sensation und ein großer Erfolg. Er erzielte ein Gesamteinspielerergebnis von 821 Mio. Dollar. Inbegriffen war ein bombastischer Score von Danny Elfman und Spider-Man Darsteller Tobey Maguire, der die Emotionen des Peter Parker emotional vermittelte. Auch Goblin-Darsteller Willem Dafoe wuchs über sich hinaus. Ich könnte hier noch so viel mehr erwähnen. Aber dazu sind ja Kritiken da. Seid also gespannt. Der Film erfüllte also alle Erwartungen und zog eine weitere Cartoon-Serie nach sich…
Nach dem großen Erfolg in den Kinosälen sorgte in den USA MTV mit „Spider-Man: The New Animated Series“ für eine neue Zeichentrickserie. Die Ereignisse knüpfen direkt an den Kinofilm von 2002 an. Sie ist komplett Computergeneriert (CGI) und in einem Cel-Shading-Look gehalten. Sie sollte erwachsener gestaltet sein, als alle bisherigen Cartoons über Spider-Man. Als Gegner kamen u.a. anderem Kraven the Hunter, Silver Sable oder Kingpin vor. Die Einschaltquoten waren mehr als zufriedenstellend. Aber dennoch entschied man sich dafür die Serie nach 13 Episoden abzusetzen. Sie lief vom 11. Juli 2003 bis 12. Sept. 2003 auf MTV.
2004 präsentierte Sam Raimi mit „Spider-Man 2“ die Fortsetzung seiner Reihe. War es möglich Teil 1 noch einmal zu steigern? Sowas ist allgemein eine hohe Kunst in Hollywood und klappt recht selten. Und selten heißt nicht nie. Daran hielt sich auch Raimi. Mit 200 Mio. Dollar Produktionskosten wurde noch einmal mehr als im ersten Teil gesteckt. Dennoch sollte sich das Risiko lohnen, obwohl er mit 783 Mio. Dollar weniger einspielte als sein Vorgänger. Fakt ist, auch Teil 2 ist mit großer Beliebtheit gesegnet und geht sogar als bester Teil der Reihe in die Filmgeschichte ein. Ich sehe ihn mit Teil 1 gleichwertig. Da darf natürlich jeder seine eigene Meinung haben.
Drei Jahre später kam der lang ersehnte „Spider-Man 3“ in die Kinos. Die Produktionskosten betrugen nun sogar 258 Mio. Dollar. Und mit 890 Mio. Gesamteinspielergebnis übertraf er sogar noch seine beiden Vorgänger. Also wieder einmal alles richtig gemacht? Spider-Man musste es nun mit drei Gegnern aufnehmen und die Action legte noch mal mehrere Schippen drauf. Thematisch bezog sich der Film auf den Comic „Spectacular Spider-Man #200“ von 1993. Der grüne Kobold Norman Osborn ist tot und sein Sohn Harry hat die Familiengeschäfte übernommen und wird selbst zum Kobold, der entgültig Rache an Spider-Man nehmen möchte, dem er die Schuld am Tod seines Vaters gibt. Natürlich gab es einige Abänderungen zum Comic. Aber der Showdown lässt keine Wünsche offen und lässt die Fans mit einer Botschaft zurück…
Und nun ist auch Teil 2 erzählt. Unser Held hat auch in den Real-Verfilmungen einiges durchmachen müssen und fand zum großen Erfolg. Auch in Hollywood ist Spider-Man mehr als etabliert. Was sollte also noch kommen? Mehr dazu im dritten Teil, wo Andrew Garfield als nette Spinne von nebenan seine Erwähnung finden wird. Und dann ist da noch der neue Kinofilm „Spider-Man: Homecoming“. Und nicht nur das. Auch in den Comics hat sich im neuen Jahrtausend einiges getan. Und warum musste zwingend Green Goblin in „Amazing Spider-Man 2“ auftauchen? Was es damit auf sich hat, wird auch noch aufgeklärt. Und wie wird unser Held im Merchandising verarbeitet oder wie leben Fans diese Leidenschaft bzw. das Fandasein aus? Wie wirkt es sich auf die Social Medias aus? Und was erwartet uns in Zukunft ganz allgemein in den Medien?
Quellen:
imdb.com
superhelden-universum.de
comicvine.gamespot.com
Buch: Spider-Man – Erstaunliche Abenteuer, Die Spider-Man-Anthologie
Sehr toller und interessanter Beitrag 😊 ich bin erst seit kurzem im Spidey Fieber…seit Civil War um genau zu sein. Davor war Spider-Man nie wirklich Thema für mich. 😊 mach weiter so 👍🏻
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Danke, mache ich. Es kommt ja noch Teil 3 und die Homecoming Kritik. 😇
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