Porträt: Jürgen Prochnow

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Der Berliner Jürgen Prochnow wurde am 10. Juni 77 Jahre alt und hat eine facettenreiche Karriere hingelegt. Zu diesem Anlass gibt es einen Blick auf sein bisheriges Leben.


Umzug nach Düsseldorf

In Berlin geboren zog er 1952 mit seiner Familie nach Düsseldorf. Als er das Jacobi-Gymnasium absolvierte, wo er auch in Laienspielgruppen mitwirkte, begann er eine Ausbildung als Bankkaufmann. In dieser fand er die Zeit als Statist und Beleuchter am Düsseldorfer Schauspielhaus zu arbeiten. Nach Abschluss der Lehre folgte von 1963 bis 1966 das Schauspielstudium an der Folkwanghochschule. Dort erhielt er sein erstes Engagement an den Städtischen Bühnen Osnabrück. Von 1968 bis 1970 war das Theater in Aachen seine Wirkungsstätte.  Später wechselte er an das Schauspielhaus in Bochum, wo er bis 1976 blieb.

Von freischaffenden Künstler zum Filmschauspieler

Als solcher war er in mehreren Städten aktiv. Dazu zählen u.a. die Schauspielhäuser in Hamburg oder Düsseldorf. Dennoch war er schon zu Beginn der 1970er Jahren im Fernsehen zu sehen. Erstmalig in Der Unternehmer (1970) und dann in Leb wohl, Judas (1971). Im Fernsehfilm Auf Befehl erschossen – Die Brüder Sass, einst Berlins große Ganoven (1972), wo er wieder als Haupdarsteller aktiv war, sang er das Lied Es wird im Leben dir mehr genommen als gegeben“. Auch im Tatort hinterließ er seine Spuren, als er 1973 unter der Regie von Wolfgang Petersen in der Folge Jagdrevier zu sehen war. Im gleiche Jahr gab Prochnow sein Kinodebüt in Einer von uns beiden. Als er für Die Konsequenz 1977 ein weiteres Mal mit Wolfgang Petersen zusammengearbeitet hatte, folgte 1981 das Drama Das Boot. Dies stellte gleichzeitig seinen Durchbruch dar und er war zugleich als Darsteller in Hollywood gefragt. Gerechnet hatte er damit keinesfalls:

„Ich galt plötzlich als ein internationaler Star und wurde dementsprechend sofort von Produzenten und Regisseuren aus Hollywood angefordert, die mit mir arbeiten wollten. Das war etwas für mich völlig Unvorhergesehenes, damit hätte ich nie gerechnet“, so Prochnow in einem Interview der fnp.

Unter der Regie von David Lynch war in Der Wüstenplanet (1984) und in Twin Peaks – Der Film: Die letzten 7 Tage im Leben der Laura Palmer (1992) zu sehen. Neben Demi Moore und Michael Biehn spielte er 1988 in Das siebte Zeichen mit. Im Erfolgsdrama Der englische Patient (1996) mimte er den Major Müller. Ein Jahr später folgte eine Rolle in Air Force One, wo Wolfgang Petersen die Regie führte. In den 2000er Jahren gab es u.a. Auftritte in The Da Vinci Code (2006) oder Nanking (2007).  

Rückkehr ans Theater und Mitwirkung in TV-Serien

2004 war er wieder als Theaterschauspieler aktiv und gab ein Gastspiel am Kurfürstendamm in dem Stück Brisante Erinnerung. Auch Serienfreunde kamen in dem Genuss von Prochnow, als er 2010 in sieben Folgen den Anführer Bazhaev in 24 spielte. Es folgten u.a. weitere Auftritte in Navy CIS: L.A. Am 11. April 2013 wurde ihm der Ehrenjupiter für sein Lebenswerk überreicht. 2017 kehrte er mit seiner Frau Verena Wengler nach Berlin zurück.

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