2. Film des Marvel Cinematic Universe
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Originaltitel: The Incredible Hulk
Produktionsland: USA
Darsteller:
Edward Norton: Bruce Banner / Hulk, Liv Tyler: Betty Ross, Tim Roth: Emil Blonsky / Abomination, Tim Blake Nelson: Samuel Sterns, Ty Burrell: Dr. Leonard Samson, William Hurt: Lieutenant General Thaddeus Ross
Drehbuch:
Zak Penn, Edward Norton* (* In den Credits nicht genannt)
Buchvorlage: Stan Lee & Jack Kirby (Marvel Comic Buch)
Regie: Louis Leterrier
FSK: 16
Länge: 113 Min.
Produktionsfirma: Universal Pictures
Verleiher: Concorde Home Entertainment
Filmstart in den USA: 8. Juni 2008
Filmstart in Dtl.: 10. Juli 2008
Zur Info: Dieser Film ist keine Fortsetzung von Ang Lees Hulk aus dem Jahr 2003. Viel mehr ist er ein eigenständiger Film, der Bestandteil des 2008 geschaffenen MCU ist. Der Wissenschaftler Bruce Banner (Edward Norton) nimmt an einer Versuchsreihe teil, in der er mit Gammastrahlen behandelt wird. Doch das Experiment zeigt extreme Nebenwirkungen…
Darsteller überzeugen in schwacher Story

Schon bald muss sich Banner aus dem Staub machen, um unterzutauchen. Nach einem Zwischenfall bei einem der Experimente wird er nun vom Militär gnadenlos gejagt. Unterschlupf findet er in Rocinha, Brasilien, wo er auch sein Lebensunterhalt verdient. Während dieser Zeit sucht er auch ein Heilmittel für seinen Zustand. Jedoch jedes Mal aufs neue ohne Erfolg. Dazu muss er fürchten vom Militär aufgespürt zu werden. Denn Lieutenant General Thaddeus Ross (William Hurt) wird keine Ruhe geben, bis er ihn geschnappt hat. Denn auch der hat so seine Geheimnisse. Doch an dieser Gestaltung der Story krankt auch der Film. Es entwickelt sich kaum etwas Aufregendes. Von der Romanze von Bruce und Betty (Liv Tyler) mal abgesehen. Alles wirkt teilweise gehetzt und besitzt kaum Humor. Dennoch holen Edward Norton und Tim Roth ( Emil Blonsky / Abomination) noch das beste aus ihren Rollen heraus. Die zeigen die Leidenschaft, die dem Drehbuch fast über die gesamte Spieldauer fehlt. Erst im Finale wird man entschädigt und denkt sich: „Warum nicht viel eher so?“. Zwar unterhält Der unglaubliche Hulk dank der Actionszenen, bleibt aber deswegen nur eine durchschnittliche Comic-Umsetzung.
Hulk vs. Abomination
Wenn sich Eric Banner in das grüne Wesen verwandelt, dann bleibt kein Stein auf dem anderen. Dabei ist er in der Lage alles zu verwüsten und dabei können ihn nicht mal Schusswaffen gefährlich werden. Menschen besiegt er im Handumdrehen, wenn diese ihm im negativen Sinne zu nahe kommen. Sprich, Hulk scheint unbesiegbar zu sein. Als er nach 23 Minuten zum ersten Mal richtig in Erscheinung tritt, geht es gleich mächtig zur Sache. Zu diesem Zeitpunkt hat das grüne Wesen noch keinen Gegenspieler. Und auch im weiteren Verlauf der Handlung scheint dieser Aspekt nicht an Wert zu verlieren. Regisseur Louis Leterrier merkte im Making-Of folgendes an:
„Bei Hulk gibt es das Problem, dass ihm nichts etwas anhaben kann. Egal, womit man ihn beschießt, er stirbt nicht. Hulk gegen die Armee wird also schnelll langweilig. Aber nur, bis man einen richtigen Gegner hat. Jemand, der genauso stark oder stärker ist. Jemand, der genauso klug oder noch klüger und dazu noch böse ist. Dann hat man ein Problem.“
So wurde man in Abomination fündig, der aus der Comicvorlage entnommen wurde. Zudem kann er Hulk das Leben schwer machen, bzw. ihn auch vernichten, wenn er es darauf anlegen sollte. Beide Charaktere sind in ihren Bewegungen sehr flexibel und können viel Schaden anrichten. Durch das Motion-Capture-Verfahren wurden die Bewegungen der Figuren von anderen Personen gespielt. Viele Gesichtszüge von Hulk-Darsteller Edward Norton und Blonsky-Darsteller Tim Roth wurden erstellt und später auf die jeweiligen Figuren übertragen. Aber nicht nur die Äußerlichkeiten waren wichtig:
„Wir versuchen, einige Aspekte von Blonsky auf Abomination zu übertragen. Es ist also sehr wichtig, dass er (Tim Roth) hier ist und uns zuschaut, damit er uns Tipps geben kann und wir beide Figuren vereinen können.“, so Senior Animation Supervisor Keith Roberts.

Und diese Herangehensweise ist durchaus gelungen. Abomination wirkte fast wie ein übergroßer Mensch. Dennoch hatte er eine bedrohliche Auswirkung, da sein Aussehen auch an ein gefährliches Tier erinnern könnte. Der Brustkorb war sehr stark ausgeprägt und die Knochen auf dem Rücken und Schultern ragten heraus. Etwas, an was sich Hulk die Zähne ausbeißen könnte. Selbiger durchlief in vielen Comics verschiedene Aussehen und Körpergrößen. Auch in Ang Lees Verfilmung wurde eine ganz eigene Kreation geschaffen. Dort war er 4 Meter groß und kam etwas unrealistisch daher. Regisseur Louis Leterrier dachte da realistischer und legte sich mit seiner Crew auf 2,75 Meter fest. Dies kommt der Figur zugute und findet dadurch mit Abominaion einen mehr als ebenbürtigen Gegner. Die physische Beschaffenheit beider Akteure wurde so gut genutzt und gegeneinander ausgespielt, wenn sie dann tatsächlich aufeinander getroffen sind. Doch was auf der einen Seite sehr gut funktionierte, wurde im visuellen Bereich nicht geschafft. Antagonist Abomination legt wenigstens noch etwas Mimik an den Tag. Eben solche geht dem Hulk völlig verloren und wirkt daher etwas stumpf in seinem Auftreten. Das Action-Spektakel im Filmfinale entschädigt ein wenig dafür.

Bruce Banner hatte es als Kind nicht leicht und musste mit ansehen wie seine Mutter durch die Hände seines Vaters Brian, der Atomphysiker war, sterben musste. Der Vater wollte nie Kinder und war gegenüber seinem Sohn Bruce sehr abweisend. Darüber hinaus missbrauchte er auch Bruce, der dies nicht verarbeiten konnte und stattdessen eine dissoziative Identitätsstörungn entwickelte. Später wurde Brian eine psychiatrische Klinik eingeliefert. Jahre später wurde Brian aus der Klinik entlassen und traf erneut auf seinen Sohn, was keinesfalls friedlich endete und in Incredible Hulk #312 (Oktober 1985) und in Incredible Hulk #-1 (Juli 1997). Die Entstehung des Hulks durch Gammastrahlen wird auch in dessen allererster Ausgabe Incredible Hulk #1 (März 1962) thematisiert.
Fazit: Der zweite MCU-Film kann seinem Vorgänger Iron Man nicht das Wasser reichen. Wenn man sich nur mal auf das weltweite Einspielerergebnis bezieht, erreichte The Incredible Hulk nicht einmal die Hälfte der Einnahmen, die Iron Man emspielte. Außerdem ist dieser Hulk-Film ernst und düster gestaltet und bietet kaum etwas, was Freude machen könnte. Die visuelle Arbeit von Hulk und Abomination war zwar gut gemeint, sah jedoch auf der Leinwand alles andere als gut aus. Man merkt besonders an diesem Film, dass das MCU zur damaligen Zeit in den Kinderschuhen steckte. Den Darstellern Edward Norton und Tim Roth merkte man die Freude ihrer Rollen an. Jedoch geht jene Präsenz in dem Actiongewitter und der unausgewogenen Story verloren. Nur William Hurt als General Thaddeus Ross kann kontinuirlich punkten. Zwar ist dieser Film nicht so schlecht, dass man unbedingt davor weglaufen muss. Aber es wäre so viel mehr möglich gewesen.
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Titelbild ©Concorde Filmverleih GmbH
Quellen: marvel.fandom.com
Quellen der Zitate: Extras aus der Der unglaubliche Hulk DVD
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4 Gedanken zu “Der unglaubliche Hulk [2008] oder die Suche nach der inneren Ruhe?”