Die Oscarverleihung 2018 und 2019 ist längst in den Filmgeschichtsbüchern festgehalten und die Verleihung 2020 ist im vollen Gange.
Nun nehme ich mir wieder die unterschiedlichsten Kategorien vor und gehe dabei auf Nominierungen und Auszeichnungen etwas näher ein. Nach dem letzten Artikel über die Hauptdarsteller (m/w) geht es nun um die Beste Regie und Bester Film (m/w). Thematisch geht es dabei in die Oscarjahre 2018 und 2012.

Im Mittelpunkt bei der besten Regie steht eine Frau. Und nein, dabei handelt es sich (noch) nicht um die bisher einzige weibliche Gewinnerin für die Regie, Kathryn Bigelow. Viel mehr möchte ich auf Greta Gerwig aufmerksam machen, die auch dieses Jahr zu den Nominierten zählt. Vertreten ist sie mit ihrer Buchverfilmung Little Women (2019). Bei der 90. Verleihung 2018 war sie in den Kategorien und Bestes adaptiertes Drehbuch und Beste Regie für den Film Lady Bird nominiert. Gewonnen hat sie in beiden Fällen nicht und musste sich James Ivory mit Call Me by Your Name (2017) bzw. Guillermo del Toro mit Shape of Water (2017) geschlagen geben. Trotzdem ist Lady Bird (2017) ein mehr als sehenswerter Film, in dem es um die 17-jährige Christine McPherson (Saoirse Ronan), auch Lady Bird genannt, ein Leben in Sacramento führt, welches sie schon längst satt hat. Deshalb möchte sie viel lieber irgendwo an der Ostküste studieren. Doch vorher muss sie an der katholischen Highschool ihr letztes Jahr erfolgreich absolvieren. Aber dies stellt sich komplizierter dar, als gedacht. Quasi ist es ein Film über das Streben nach Wahrhaftigkeit. Handlungsort ist Sacramento, Kaliforien, wo Gerwig selbst am 4. August 1983 geboren wurde und auch selbst aufwuchs. Einfühlsam erzählt sie die Geschichte von Christine, die sich mit einigen Problemen rumschlagen muss, aber sich im Verlauf der Handlung weiterentwickelt. Da auf meinem Blog über den Film schon eine Kritik existiert, könnt ihr dort noch mehr Interessantes nachlesen.

Wie schon erwähnt wuchs Gerwig in Sacramento auf und interessierte sich früh für das Theater. Ihre Mutter riet ihr aber dazu Philosophie und Englisch am New Yorker Barnard College zu stutieren. Während dieser Zeit schaffte sie es trotzdem Theaterstücke zu schreiben, welcher an ihrer Uni und vielen Schauspielhäusern aufgeführt wurde. Ihr Filmdebüt als Regisseurin gab sie 2006 für die Tragikomödie LOL. Bevor sie als Regisseurin durchstartete, war sie auch als Schauspielerin in vielen Produktionen akiv. Die erste davon war der Kurzfilm Thanks for the Add! (2006). Es folgte der Spielfiilm LOL (2006). Weiter ging es u.a. mit Greenberg (2010), Freundschaft Plus (No Strings Attached) (2011), To Rome With Love (2012), Jackie: Die First Lady (Jackie) (2016) oder Jahrhundertfrauen (20th Century Women) (2016). Das Debüt in Sachen Regie war dann tatsächlich Nights and Weekends (2008), welcher auch großen Erfolg mit sich brachte. Dort geht es um ein Paar, was eine Fernbeziehung führt. Gerwig selbst spielt eine der Hauptrollen. Danach blieb es lange ruhig um die Regisseurin, bis mit Lady Bird (2017) ein richtig großer Wurf gewann. Bei den Golden Globes gab es zwei Auszeichnungen für den Film. Desweiteren ist sie auch als Drehbuchaautorin und Produzentin aktiv.
Die nominierten Regisseure bei der 90. Verleihung
Guillermo del Toro – Shape of Water – Das Flüstern des Wassers (The Shape of Water)
Christopher Nolan – Dunkirk
Jordan Peele – Get Out
Greta Gerwig – Lady Bird
Paul Thomaserson – Der seidene Faden (Phantom Thread)

The Artist (2011) ist ein Film, der Drama, Romanze und Komödie zugleich ist. Doch er stellt auch ein Unikat unserer Zeit dar. Es handelt sich nämlich um einen in schwarz/weiß gedrehten Stummfilm, den Regisseur Michel Hazanavicius realisierte. Die Geschichte ist zwischen den Jahren 1927 und 1932 angesiedelt und erzählt die Geschichte der zwei Leinwandstars George Valentin (Jean Dujardin) und Peppy Miller (Bérénice Bejo), dessen Karriere im Laufe der Zeit unterschiedlicher verläuft. Es ist auch die Epoche, in der das Medium Tonfilm Einzug erhielt und den Stummfilm langsam aber sicher in Vergessenheit geraten ließ. Und hier griff man eine wahre Situation aus der damaligen Zeit auf, wo Schauspieler einfach keine Angebote erhielten, weil sie u.a. wohl nicht ins Format Tonfilm passen wollten. Eine Produktion, für die Produzent Thomas Langmann ganze Arbeit leistete. Seine Uraufführung feierte der (Stumm)film am 15. Mai 2011 bei den 64. Internationalen Filmfestspielen von Cannes. Am 12. Oktober gleichen Jahres war der Start in den französischen Kinos. Bei den Academy Awards 2012 gab es neun Nominierungen. Davon konnten vier Trophäen gewonnen werden. Für mich eines der besonderen Filme des 2010er Jahrzehnts und quasi neben Hugo Cabret (2011) eine Liebeserklärung an den Film im Allgemeinen.

Thomas Langmann wurde am 24. Mai 1971 in Paris, Frankreich geboren. Sein Vater ist der Produzent Claude Berri. Bereits 1980 war in dem Film Die Männer, die ich liebte als Schauspieler zu sehen. Von 1991 bis 1992 war er in insgesamt drei Filmen zu sehen, ehe mit Tage des Ruhms (2006) der letzte folgte. Als Produzent war er zum ersten mal bei Asterix & Obelix gegen Caesar (1999) aktiv. Es folgten u.a. Produktionen wie Public Enemy No. 1 – Mordinstinkt und Public Enemy No. 1 – Todestrieb (beides 2008), Krieg der Knöpfe (2011), Alexandre Ajas Maniac (2012) oder Die Suche (2014). Für The Artis (2011) gewann er 2012 den Oscar in der Kategorie Bester Film. 2020 wird es ein US-Remake des französischen Films Le Mac – Doppelt knallt’s besser geben. Die Hauptrolle übernimmt Ed Helms (Hangover). 2023 wird eine Neuauflage von Fantomas folgen, welche aus einer Comicvorlage stammt. Als Regisseur war Thomas Langmann nur in zwei Filmen aktiv. Für Stars 80 (2012) und Asterix bei den Olympischen Spielen (2008). Als Drehbuchautor trat er bisher fünfmal in Erscheinung.
Die nominierten Personen für den Besten Film bei der 84. Verleihung
Gewonnen: The Artist – Thomas Langmann
Die Kunst zu gewinnen – Moneyball (Moneyball) – Michael De Luca, Rachael Horovitz, Brad Pitt
Extrem laut & unglaublich nah (Extremely Loud and Incredibly Close) – Scott Rudin
Gefährten (War Horse) – Steven Spielberg, Kathleen Kennedy
Hugo Cabret (Hugo) – Graham King, Martin Scorsese
Midnight in Paris – Letty Aronson, Stephen Tenenbaum
The Descendants – Familie und andere Angelegenheiten (The Descendants) – Jim Burke, Alexander Payne, Jim Taylor
The Help – Brunson Green, Chris Columbus, Michael Barnathan
The Tree of Life – Dede Gardner, Sarah Green, Bill Pohlad, Grant Hill
Vielen Dank, dass ihr meinen Artikel gelesen habt. Lasst doch gerne ein Like da, wenn es euch gefallen hat. Ihr habt einen Gedanken zum Text oder Film? Dann postet es mir gerne unten in die Kommentare. Ansonsten ließt man sich im nächsten Artikel. Bis bald…