Die Oscarverleihung 2018 ist längst in den Filmgeschichtsbüchern festgehalten und die Verleihung im Jahr 2019 steht kurz bevor.
Nun nehme ich mir wieder die unterschiedlichsten Kategorien vor und gehe dabei auf Nominierungen und Auszeichnungen etwas näher ein. Nach dem letzten Artikel über die Kategorien Bestes Kostümdesign und Bestes Make-Up folgt nun die Kategorie Beste Filmmusik. Die Reise führt dabei in das Verleihungsjahr 1978.
Diese Kategorie wird seit 1935 ausgeführt und ehrt Komponisten, die den Score für einen Film erschaffen. Anzumerken sei hier, dass es im Laufe der Jahre verschiedene Bezeichnungen gegeben hat. Von 1935 bis 1941 gab es die Bezeichnung „Best Scoring“. Paralell dazu wurde 1939 die Bezeichung „Best Original Score“ beigefügt. Ab 1942 änderte sich die Unterscheidung zwischen beiden Kategorien geringfügig und waren so in verschiedene Genres unterteilt. Im Laufe der Jahre sah dies wie folgt aus:
Non-musical scores
Jahr | Bezeichnung |
1942 | Music Score of a Dramatic Picture |
1943–1962 | Music Score of a Dramatic or Comedy Picture |
1963-1966 | Best Music Score-substantially original |
1967-1968 | Original Music Score |
1969-1970 | Original Score – for a motion picture |
1971, 1976-1995, 2000 – heute | Original Score |
1972-1975, 1996–1999 | Best Original Dramatic Score |
Musical scores
Jahr | Bezeichnung |
1942–1962 | Best Scoring of a Musical Picture |
1963–1968 | Best Scoring of Music—adaptation or treatment |
1969–1970 | Best Score of a Musical Picture-original or adaptation |
1971 | Best Original Song Score |
1972–1973 | Best Scoring: Adaptation and Original Song Score |
1974–1976 | Best Scoring: Original Song Score and Adaptation -or- Scoring: Adaptation |
1977–1978 | Best Original Song Score and Its Adaptation or Adaptation Score |
1979 | Best Adaptation Score |
1980,1983 | Best Original Song Score and Its Adaptation -or- Adaptation Score |
1984 | Best Original Song Score or Adaptation Score |
1985 | Best Original Song Score |
1996–1999 | Best Original Musical or Comedy Score |
2000 | Best Original Musical |
‘A long time ago in a galaxy far, far away…’ ist zu Beginn zu lesen. Währenddessen ertönt das „Main-Theme“, welches sich durch den üppigen und pompösen Sound von John Williams auszeichnet. Mittlerweile hat dieses Theme großen Kultstatus erreicht. Und in Krieg der Sterne (1977), der mittlerweile Star Wars: Episode IV – A New Hope heißt, ertönte dieses Wiedererkennungsmerkmal zum ersten Mal.

Doch nicht nur diese Eingangsmelodie hat etwas zu bieten, sondern auch u.a. das Stück, welches direkt im Anschluss folgt und mit „Imperial Attack“ betitelt wird. Als das Raumschiff von Prinzessin Leia vom „Imperialen Sternzerstörer“ unter dem Kommando von Darth Vader abgefangen wird, kommt mit diesem Stück eine dunkle Stimmung auf. Passend zu Darth Vader, der bekanntlich auf der dunklen Seite der Macht steht. Doch wie so viele großen Filme hat auch Star Wars seine ruhigen als auch nachdenklichen Momente. Mit „The Hologram/Binary Sunset (Medley)“ wird eines dieser Szenen perfekt eingefangen und man kann sich dem kaum entziehen. Man könnte jetzt beliebig viel über die anderen Stücke erzählen. Doch sinnvoll wäre es nicht, da jeder Zuschauer, der den Film noch nicht gesehen hat selber auf Entdeckungsreise gehen und sich von dem wunderbaren Score begleiten lassen soll.
John Towner Williams, so sein vollständiger Name, wurde am 8. Februar 1932 in Flushing, Queens, New York City, New York geboren. Er ist nicht nur Komponist und Dirigent, sondern auch Produzent von Film- und Orchestermusik.

Williams war noch keine 20 Jahre alt, als seine erste Klaviersonate erschienen war. Weitere Stücke ließ er folgen, bis das US-Fernsehen auf ihn aufmerksam wurde und er u.a. für die Sci-Fi Serien Unglaubliche Geschichten (Amazing Stories), Verschollen zwischen fremden Welten (Lost in Space) oder The Time Tunnel arbeitete. Doch er beließ es nicht dabei und feierte im Bereich des Katastrophenfilm Die Höllenfahrt der Poseidon (1972) seinen Durchbruch. Ein Jahr darauf bekam er dafür eine Oscarnominierung für die Beste Musik. Da auch Spiegelbilder (1972) ebenfalls in dieser Kategorie vertreten war, konnte er gleich zwei Nominees im gleichen Jahr für sich verbuchen. Ein Jahr zuvor holte er sich die Trophäe für das Drama/Musical Anatevka (1971). Aber auch im Horrorfilm Der weiße Hai (1975) oder in der Biografie Schindlers Liste (1993) lieferte er beeindruckende Musik ab und gewann hier ebenfalls den Oscar für die Beste Musik. So auch für Star Wars: Episode IV – A New Hope (1977) und E.T. – Der Außerirdische (1982), die ganz klar dem Sci-Fi-Genre zuzuordnen sind. Aber auch in Sachen Komödien machte er sich einen Namen und war damit u.a. in Kevin – Allein zu Haus (1990) oder Sabrina (1994) zu hören. Auch Fantasiefans kamen in den Genuss seiner Musik, als er u.a. für Harry Potter und der Stein der Weisen (2001) oder Die Abenteuer von Tim und Struppi – Das Geheimnis der Einhorn (2011) arbeitete. Später widmete er sich wieder Star Wars und war für die Musik für Star Wars: Das Erwachen der Macht (2015), Star Wars: Die letzten Jedi (2017) und Solo: A Star Wars Story (2018) verantwortlich. Auch Star Wars: Episode IX (2019) gehörte zu seinen Projekten.
Die Nominierten Komponisten bei der 50. Verleihung
Beste Filmmusik (Original Score)
John Williams – Krieg der Sterne (Star Wars)
Georges Delerue – Julia
Marvin Hamlisch – Der Spion, der mich liebte (The Spy Who Loved Me)
Maurice Jarre – Mohammed – Der Gesandte Gottes (The Message)
John Williams – Unheimliche Begegnung der dritten Art (Close Encounters of the Third Kind)
Beste Filmmusik (Original Song Score)
Jonathan Tunick – Das Lächeln einer Sommernacht (A Little Night Music)
Joel Hirschhorn, Al Kasha, Irwin Kostal – Elliott, das Schmunzelmonster (Pete’s Dragon)
Angela Morley, Richard M. Sherman, Robert Sherman – Cinderellas silberner Schuh (The Slipper and the Rose)
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