Das 30. Filmfestival hat viele Filme im Streaming hervorgebracht, so dass die Zuschauer eine große Auswahl genießen konnten. Einige Filme habe auch ich mit großen Interesse gesichtet und zunächst die Kurzfilme ins Auge gefasst. Gehen soll es nun um 5 Filme der Kurzfilmnacht.
Eggshells, BG (2020)
Das Osterfest steht vor der Tür. Eine junge Frau aus Sofia macht sich auf den Weg in ihr Heimatdorf, um sich wieder ihrer Familie anzunähern. Fortan hilft sie ihren Vater bei der Arbeit, der gerade Holz einsortiert. Doch er macht keine Anstalten sie besuchen zu kommen.
Ein Film, der zeigt welche Reaktionen hervorgerufen werden, wenn sich gewisse Dinge einseitig bewegen. Ein klassischer Fall von Ursache und Wirkung, den man hier durchaus deuten kann.
100 EUR, RO (2018)
Wien zur Weihnachtszeit: Zwei rumänische Gastarbeiter stehen kurz davor ihre Heimreise anzutreten. Doch dies erweist sich als sehr schwierig, da noch ein Lohn aussteht. Auf der anderen Seite schulden sie ihrem Vermieter noch Geld.
Ein Film, der sich sehr nahe an den Protagonisten bewegt und so viel mehr die Mimiken und Gestigen einfängt. Die Protagonisten fordern etwas, aber wollen ausblenden, dass sie noch was schulden. Eine Einstellung auf Messers Schneide, die dann ersichtlich wird, wenn sie zu unlauteren Methoden. Ist es Verzweiflung oder einfach nur eine Trotzreaktion?
Christmas Roast, AM (2020)
Der Schuldeneintreiber Aram kommt sehr schmächtig daher und übt seine Tätigkeit trotzdem mit ganzen Elan aus. Ihm zur Seite stehen zwei große Sicherheitsdienste, die ihm stets den Rücken freihalten.
In diesem Film sieht man zwei Seiten des Hauptakteurs. Auf der einen Seite im Beruf, wo er auf Hilfe angewiesen ist. Auf der anderen Seite kommt das Privatleben zum Vorschein, wo er gerne mal als Pantomime aktiv ist. Eine abstruse Komik in Kurzfassung? Weit gefehlt. Wer genau hinschaut, wird vielleicht Kritik am System deuten.
The News, AL (2020)
Eine Komödie über Mord und der gefühlten Wahrheit. In einem albanischen Dorf wird eine Leiche gefunden und untersucht. Eine Frau im Dorf nimmt sich das Privileg als erstes dazu was zu sagen. Doch sie bekommt Gegenwind von Männern, die eine völlig andere Wahrheit interpretieren wollen.
Ist es hier die Angst vor dem anderen Geschlecht oder einfach nur die Nackte Wahrheit, die dem männlichen Geschlecht Angst bereitet? Eine gute Gelegenheit, um darüber ausgiebig zu deuten und zu diskutieren.
Greetings From Nigeria, SK (2020)
Ein älterer Herr sitzt am Computer und prüft seine E-Mails. Jedoch löst eine E-Mail etwas aus, die für eine Kettenreaktion mit vielen komischen Zufällen abläuft. Oftmals endet dies tödlich.
Dazu kommt, dass der Protagonistin jegliches Geld für die Bestattung fehlt und sie deswegen den Bestatter als Betrüger ausmacht. Absurd oder ist es einfach nur die tiefe Trauer mit dem Verlust klarzukommen? Aber was ist, wenn es nicht bei einem Verlust bleibt? Haben wir dann erst recht das Recht alles zu verteufeln?
Bilder: ©30th FilmFestival Cottbus
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