Originaltitel: Superman
Produktionsland: USA, Vereinigtes Königreich, Kanada, Schweiz
Darsteller:
Christopher Reeve: Clark Kent / Superman, Marlon Brando: Jor-El, Gene Hackman: Lex Luthor, Jackie Cooper: Perry White, Margot Kidder: Lois Lane u.v.a.
Drehbuch:
Mario Puzo, David Newman, Leslie Newman, Robert Benton
Regie: Richard Donner
Genre: Action, Abenteuer, Sci-Fi
FSK: 12
Länge: 137 Min.
Produktionsfirma:
Dovemead Films, Film Export A.G., International Film Production
Verleiher: Warner Home Video
Premiere in den USA: 10. Dezember 1978
Filmstart in Dtl.: 26. Januar 1979 (Westdeutschland)
Start der Blu-ray: 22. Juni 2007
Es ist der Beginn einer Geschichte, welche mit einem Prolog beginnt. Eben solcher ist eine Hommage an den im Oktober 1978 verstorbenen Kameramann Geoffrey Unsworth, der sich auch für die Arbeit an Superman (1978) und Superman II (1980) verantwortlich zeigte. Unsworth verstarb noch vor der Premiere des Films.
Im besagten Prolog wird der Daily Planet als Hoffnung dargestellt, welcher als Symbol für die Stadt Metropolis steht. Jene Hoffnung schwindet auf dem Planeten Krypton, als dort General Zod und seine beiden Mitstreiter als aufständisch verurteilt werden. Sie erhalten als Strafe die Verbannung in die Phantomzone.

,,Die Sache ist men Evangelium. Ich kam mir vor, als wäre mir die Staffel von früheren Generationen von Schauspielern und Lesern, die Superman liebten, übergeben worden. In den 70er und 80er Jahren fühlte ich mich als Wächter einer Rolle, die ein wichtiger Teil der amerikanischen Mythologie ist.“
– Christopher Reeve in der Dokumentation „Taking Flight“ (2001)
Die Reise beginnt
Jor-El, der die Verurteilung selbst vorgenommen hatte, ist beim Ältestenrat als Auflehnender tituliert worden. Sie glauben ihm nicht, dass Krypton Schlimmes bevorsteht. So fasst er den Entschluss, zumindest seinen Sohn Kal-El zu retten, indem er ihn zur Erde entsendet. Marlon Brando spielte seine Szenen innerhalb von zwei Wochen und kassierte dafür 3,7 US-Dollar. Die Szenen auf Krypton wurden in den Shepperton Studios in England gedreht. Es sei noch zu erwähnen, dass Kind Ka-El von zwei Darstellern gespielt wurde. Das Baby mimte Lee Quigley, der im Jahr 1991 mit nur 15 Jahren an einer Lebensmittelvergiftung starb. Das ältere Kind spielte Aaron Smolinski, welcher in Superman III (1983) einen Cameo-Auftritt als Junge am Fotoautomat hatte. Für Man of Steel (2013) dachte man erneut an ihn, sodass man ihn jetzt als einen Kommunikationsbeauftragten sehen konnte.

Bis sich Kal-El auf den Weg nach Metropolis macht, vergehen 50 Filmminuten. Richtig in Action sieht man ihn sogar erst nach 70 Filmminuten. Bis dahin erleben wir den Jungen, der auf der Erde von Jonathan und Martha Kent gefunden worden ist, als Clark Kent aufwächst. Wunderschön veranschaulicht wird die Beziehung zu seinen Zieheltern. Erst mehr zu Jonathan, als er Vatergespräche mit Clark führt, später dann auch mit Martha, als es darum geht, sich zu verabschieden. Selbst als Clark noch ein Kleinkind ist, wird die Beziehung zu seinen Zieheltern schon deutlich, wenn man mehr den Blickkontakten zueinander und die Mimik und Gestiken aller, genauer Beachtung schenkt. Hier auch großartig dargestellt von Glenn Ford und Phyllis Thaxter, die in ihren Rollen in dem Sinne zu tun haben, Clark intensiv zu erden. Da Clark noch jung ist, muss er seine Kräfte bewusst erkunden und nach Möglichkeit nur dann einsetzen, wenn es zwingend notwendig ist. Die Szenen auf Smallville, wo man Clark auch als Teenager sehen kann, sind dem Stil der 1930er Jahre nachempfunden. Man sieht sogar das berühmte Maisfeld und Clark, mit einem roten Hemd bekleidet. Dies griff Zack Snyder für Justice League (2021) noch einmal auf und setzte eine wirkliche schöne und charmante Referenz in Szene.
,,Er war zauberhaft, er sagte nie Nein zu etwas. Bei problematischen Drehs, oder wenn wir etwas Innovatives versuchen wollten, sagte er nur: „Ok, Richard, einen Moment. Lass mich überlegen.“ Und er machte es mehr als perfekt. Es wurde besser, als ich mir je erträumt hätte.“
– Richard Donner über Kameramann Geoffrey Unsworth
Der Kryptonier und seine Beziehung zu den Menschen
Im Verlauf der Handlung zieht es Clark natürlich in die Großstadt Metropolis, um dort mehr über die Menschen zu lernen, als es noch in Smallville der Fall war. Am liebsten würde er allen zeigen, was für Kräfte er besitzt. Allerdings würde dies Menschen in Gefahr bringen, die er schätzt und lieben lernen würde. Jetzt geht er als der Journalist Clark Kent beim Daily Planet arbeiten und hält seine wahre Identität geheim. Doch schon bald muss er größeres Unheil auf einem Wolkenkratzer verhindern, sodass er Menschen vor dem sicheren Tod bewahrt. So kommt er bald bei der Reporterin Lois Lane auf den Index, die mehr über ihn erfahren möchte. Des Weiteren ist natürlich klar, dass Superschurke Lex Luthor seine Ohren gespitzt hat und den stählernen Helden vernichten möchte und in seinem Versteck Pläne gegen Superman schmiedet. Derweil vergnügt sich Lois in ihrem Penthouse mit Superman. Angemerkt sei, dass die Szenen im Penthouse und des Verstecks von Lex in den Pinewood Studios in England gedreht worden sind. Dies betrifft auch die Szenen aus der Arktis, aus welcher Kal-El sein Alter Ego Superman fand. Anm.: In Bezug auf die Control Panels von Lex Luthor dürfte Euch hier etwas auffallen. Für die Ausstattung war John Barry, der auch für das Design bei Star Wars: Episode IV (1977) oder A Clockwork Orange (1971) verantwortlich war, zuständig. Diesen Barry sollte man nicht mit dem Komponisten John Barry verwechseln, der unter anderem für die Musik für Raise the Titanic (1980) verantwortlich gewesen war. Der Produktionsdesigner Barry verstarb am 1. Juni 1979 mit nur 43 Jahren.

Viele Orte sind verbunden mit vielen Kameraszenen, und mit 137 Minuten Laufzeit macht sich dies besonders bemerkbar. Der bereits erwähnte Kameramann Geoffrey Unsworth leistete akribische Arbeit und fing Szenen für die Ewigkeit ein. Seien es auch Miniaturbauten oder Szenen mit besonderem Lichtspiel, Unsworth wusste sich immer zu helfen und schuf für die damalige Zeit wirkliche futuristische Bilder, die auch heute noch gut aussehen. Dank seiner Arbeit ist der Film bis heute perfekt gealtert. Man nehme nur mal die Szenen, als der Staudamm bricht. Die Kamera filmte dabei sehr schnell, sodass die betreffenden Bewegtbilder ein langsameres Tempo hatten. Es gab den Aufnahmen die gewisse Dramatik, die sie benötigten. Schön, dass Regisseur Richard Donner so auf ihn baute. Da kann man schon fast froh sein, dass der einstige James-Bond-Regisseur Guy Hamilton (u.a. Goldfinger (1964)) nicht den Regiestuhl übernommen hatte. Doch mit der Zeit hatten die Produzenten ein Problem mit Donner, sodass die Stimmung am Set immer schlechter wurde. Donner drehte während der Dreharbeiten des ersten Teils bereits Szenen für „Superman II“. Nach Beendigung der Dreharbeiten wurde er entlassen. Einige der hohen Tiere kamen wohl nicht mit seinem Perfektionismus und akribischen Arbeit klar. Donner verzichtete vehement darauf, schlechte Spezialeffekte für seinen Film zu verwenden. Natürlich wurde das Budget überzogen, was aber auch andere Produktionen in späteren Jahren gemacht haben. Man denke dabei nur mal an James Camerons Titanic (1997). Für Teil 2 übernahm Richard Lester, der natürlich einige Szenen neu drehte. Lester fungierte bei der Produktion des ersten Teils als Produzent. Ein Schelm, der Böses dabei denkt. Mittlerweile gibt es den sogenannten »Richard Donner Cut« von „Superman II“, die aus den von ihm gedrehten Szenen besteht und ein anderes Bild des Films zeigt. Leider erschien diese Version nur als Fassung mit englischer Tonspur.
Ein Epos mit kleinen Schwächen

Aber bleiben wir zunächst bei den Stärken. Und zu solchen zählt auch die Darstellerin von Lois Lane, nämlich Margot Kidder. Sie brachte entsprechende Herzenswärme in ihre Rolle und zeigte dabei, dass sie mehr als nur Charme zu bieten hatte. Es war die Chemie zu Superman Darsteller Christopher Reeve, die diesen Film so besonders machten. Bereits bei den Testaufnahmen fiel Kidder positiv auf und stach dabei unter anderem Anne Archer und Lesley Ann Warren aus. Ganz bestechend war auch Christopher Reeve, der es schaffte, in seiner Rolle als Clark Kent der Figur einen besonderen Charme zu verleihen. Nach so viel Jahren fragt man sich: Warum kommt Clark so trottelig daher? Ganz einfach, Reeve ließ sich von Cary Grants Figur aus Leoparden küßt man nicht (1938) inspirieren. Dass Reeve Spaß an seiner Rolle hatte, ist auch hier sehr gut zu erkennen. Optisch ist Clark dem Schauspieler Harold Lloyd (1893–1971) nachempfunden. Genau gesagt, ist die Darbietung von Clark Kent eine Mischung aus Lloyd und Grant. Bei den Nebencharakteren ist der Name Jackie Cooper dabei, der in den 1930er Jahren ein sehr bekannter Kinderdarsteller gewesen ist und unter anderem in Die Schatzinsel (1934) Jim Hawkins spielte. In Superman mimte er den Chef des Daily Planet, Perry White, mit ikonischen als auch witzigen Zügen. Dieser Film hat nur wenige Schwächen. Selbst die Comicschöpfer des Helden, Jerry Siegel und Joe Shuster sprachen einst ihre Begeisterung aus. Doch die kleinen Schwachpunkte könnten auch nur mir als eben solche aufgefallen sein. Es betrifft die Figur des Otis, gespielt von Ned Beatty. In Verbindung mit Lex Luthor ist dieser Charakter mit zu viel Klamauk verbunden, was für mich etwas lächerlich wirkt. Es mag so gar nicht in den Film passen und trübt ein wenig das Gesamtgeschehen.
Auch die Trivia darf hier nicht fehlen. Bei der Zugszene in Kansas sollte man genau auf eine Zwischenszene in einem der Waggons achten. Dort haben nämlich Kirk Alyn und Noel Neill einen kleinen Auftritt. Neill spielte einst Lois Lane und Alyn verkörperte den stählernen Helden in Superman (1948) und in Atom Man vs. Superman (1950) und Neill war ebenfalls im ersten Film dabei und verkörperte Lois Lane. Die gleiche Rolle übernahm sie dann in der TV-Serie Adventures of Superman (1952 – 1958). Andere kleinere Rollen übernahm sie außerdem in Superboy (1988 – 1992) und in Superman Returns (2006). Auch Regisseur Richard Donner und Larry Hagman übernahmen einen Cameo-Auftritt. Das Kostüm von Superman ist eine Art Aerobicanzug und wurde in 25 Ausführungen angefertigt. Einige davon waren nur zum Laufen vorgesehen und andere wiederum nur zum Fliegen, wenn Reeve an bestimmten Vorrichtungen befestigt war. Tatsächlich waren die Anzüge türkisfarbend. Als blaues Kostüm hätte man sie nicht vor den Bluescreens unterscheiden können. Dank der Beleuchtung nehmen die Zuschauer ein blaues Kostüm wahr.
Fazit: Superman ist eine Figur, die 1938 erschaffen worden ist und in der jeweiligen Dekade ihren Zeitgeist wiedergibt. So ist jede Film- als auch Serienumsetzung des Helden ein Relikt ihrer jeweiligen Zeit und macht sie schwer mit anderen oder späteren Produktionen schwer vergleichbar, zumal unter anderem im Jahr 1978 andere technische Voraussetzungen als zum Beispiel 2013 herrschten. So gesehen ist Superman (1978) die erste echte abendfüllende und zugleich teuerste Umsetzung ihrer Zeit. Es wurde noch mit vielen Tricks gearbeitet, da die technischen Mittel fehlten. Dennoch ist ein beeindruckender Film entstanden, der bis heute nichts an Faszination eingebüßt hat. Auch die Darbietung des Supermans durch Christopher Reeve ist perfekt getroffen und macht ihn allein durch seinen Charme unvergleichbar. Der Film mag kleinere Schwächen haben, ist aber insgesamt gesehen ein Epos mit Wiedererkennungswert, welchem man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte.
Quellen:
imdb.com
x.com
Taking Flight: The Development of ‚Superman‘ (2001)
Tipps für Informationen rund um den Film:
capedwonder.com
collider.com
cbr.com
Superman (1978) meets Man of Steel (2013)
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