Originaltitel: Ted
Produktionsland: 
USA

Darsteller:
Mark Wahlberg:
John Bennett, Mila Kunis: Lori Collins, Seth MacFarlane: Ted (voice), Jessica Barth: Tami-Lynn, Bretton Manley: Young John u.v.a.

Drehbuch:
Seth MacFarlane,  Alec Sulkin & Wellesley Wild
Regie:
 Seth MacFarlane

Genre: Komödie
FSK: 16
Länge: 106 Min.

Produktionsfirma & Verleiher: Universal Pictures

Premiere USA: 29. Juni 2012
Filmstart Dtl.: 2. August 2012
Start der Blu-ray: 06. Dezember 2012


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Ein Filmplakat, welches durchaus Bände sprechen könnte. 😉 © Universal Pictures

Es ist das Jahr 1985 und der achtjährige John Bennett ist ein Einzelkind aus Brockton, Massachusetts. Zu Weihnachten bekommt er von seinen Eltern einen großen Teddybären namens Teddy geschenkt. Aber John sieht darin seinen Wunsch bisher nicht erfüllt. Zwar hat er seinen Teddy bekommen, aber dieser ist leider nicht lebendig. Dank einer Sternschnuppe wird der Wunsch dann doch erfüllt …

27 Jahre später: John (Mark Wahlberg) ist mittlerweile ein gestandener Mann und lebt mit seiner Freundin Lori Collins (Mila Kunis) zusammen. Ted ist noch immer Johns bester Freund. Dies bringt aber auch so seine Schwierigkeiten mit sich. Stark betroffen davon ist die inzwischen vierjährige Beziehung zwischen John und Lori. Ted hat ein erhebliches Problem mit Drogen und Alkohol. Auch seine Sex-Eskapaden haben keinen guten Einfluss auf John. Und steht John vor der Wahl: Ted oder Lori?

Der Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft: Ted und der junge John (Bretton Manley) © Universal Pictures

Tiefgründige Geschichte, clever verpackt

Es ist ein Bär mit menschlichen Gefühlen, aber auch mit Abgründen, die eigentlich nur ein Mensch leben kann. Doch dieser Film beschäftigt sich mit dem Konflikt der Instanzen. Näher betrachtet bedeutet dies, dass man hier auf Sigmund Freuds Theorie des „Es-Ich-Über-Ich“ zurückgegriffen hat. Ted ist in dem Fall das triebgesteuerte „Es“, was den Reiz, etwas Verbotenes zu tun, nicht lassen kann. U.a. gehört der Konsum von Drogen dazu. Johns Freundin Lori bildet in diesem Fall die moralische Instanz, welche das „Über-Ich“ bildet und in Belangen die Dinge verabscheut, die das „Es“ ständig tut. Demnach haben wir es hier mit einem Konflikt zu tun. Demnach ist John das „Ich“ und kann dem „Es“ nur schwer widerstehen. Allerdings möchte er seine Freundin nicht verlieren, was zu einem inneren Konflikt der Instanzen für John führt. Daraus resultieren die Schuldgefühle. Wird er in der Lage sein, seine Bedürfnisse in Einklang zu bringen?

Besonders die deutsche Stimme von Ted dürfte vielen Fans von Serien und Filmen bestens bekannt sein. Er wird von Jan Odle, der auch Peter Griffin in „Family Guy“ spricht, synchronisiert.  Im englischen Original werden beide von Seth MacFarlane gesprochen. Es gibt auch zusätzliche Sprachfassungen im berlinerischen und bairischen Dialekt. Diese liefen aber nur in ausgewählten Kinos der jeweiligen Region. Die Bewegungen von Ted wurden per Motion Capture von Seth MacFarlane erfasst. In der Nachbearbeitung des Schnittes wurden verschiedene Bären verwendet, um die Szenen realistisch abzuschließen. So haben wir stetig das Gefühl, es mit einem echten sprechenden Bären zu tun zu haben.

Kann es Grenzen für einen Teddy geben, welcher auf der Überholspur unterwegs ist? © Universal Pictures

Facettenreiche Filmmusik

Das Spektrum des Soundtracks zu Ted ist recht groß. „Everybody Needs a Best Friend“, was das Eröffnungsthema darstellt, schrieb Seth MacFarlane gemeinsam mit Walter Murphy. 2013 gab es dafür eine Oscarnominierung in der Kategorie Bester Filmsong. Auf dem Soundtrack selbst nicht enthalten, aber doch mit hohem Wiedererkennungswert hört man im Film u.a. Queen mit „Football Fight“ oder „Battle Theme“. Beides zählt zum Soundtrack zu „Flash Gordon. Co-Autor Wellesley Wild behauptete einst dazu, dass er beim Schreiben des Drehbuchs oft Songs von Queen gehört hatte. Daraus resultierte dann wohl die Einbindung von Sam J. Jones aus der Serie.

Außerdem ist das Theme von „Knight Rider“ zu hören. Mit Absicht habe ich hier nicht alle Songs aufgezählt. Schließlich sollen die Zuschauer auch noch etwas entdecken. Zu „Ted“ würde ein witzig klingender Soundtrack passen, da es sich um eine Komödie handelt.  Den gibt es aber nicht, sondern einen gefühlsbetonten orchestralen Score, der besonders zum Ende des Films sehr einfühlsam zum Tragen kommt. Dann wäre da noch der „Donnersong“, gesungen von Ted und John. Hier lasse ich mal jeden Kommentar dazu weg. Lasst euch am besten im Film überraschen. Tipp: Es erschien am 24.08.2012 ein Remix des Donnersongs. Er wurde vom DJ Team Brisby & Jingles in Zusammenarbeit mit DJ D.M.H. geremixt. Er basiert auf dem Traditional Oh! Susannah. Nun kommt es wieder zur allseits beliebten Trivia: In einer Szene sind Ted und John darüber im Umtausch, wie sie einst auf 9–11 reagiert hatten. So hatten MacFarlane und Wahlberg ihre persönlichen Erlebnisse mit dem tragischen Tag im Jahr 2001. Für den Airline-Flug 11 buchte MacFarlane im Voraus einen Flug. Jedoch wurde ihm der Zugang zur Maschine versagt, weil er rund zehn Minuten zu spät gekommen war. Anschließend sah er den Flieger in das Gebäude rauschen. Wahlberg war ebenfalls für diese Maschine gebucht und entschied sich kurz vor Ultimo nicht zu fliegen.

Fazit: Wer hier einen familienfreundlichen Film erwartet, sieht sich getäuscht. „Ted“ ist viel mehr eine ordinäre wie obszöne Komödie, die aber niemals ihre sympathische Weise aufgibt. Themen aus dem Alltag kommen hier realistisch vor. Der Hang zur Zwiespältigkeit kann aber nicht ganz verborgen werden. Dennoch bleibt ein Film, der gut unterhält und zahlreiche Bezüge zur Popkultur aufweist. Wer sich locker über Zwiespältigkeit hinwegsetzen kann, wird hier große Freude haben. Gute Unterhaltung.


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Streamen auf: Amazon Prime und Joyn


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3 Gedanken zu “Ted [2012]

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