Every Day [2018]

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© splendid film GmbH

Deutscher Titel: Letztendlich sind wir dem Universum egal
Produktionsland: USA

Regie: Michael Sucsy
Drehbuch: Jesse Andrews
Darsteller:
Angourie Rice, Justice Smith, Owen Teague, Maria Bello, Colin Ford uva.

Genre: Drama/Romanze
FSK: 12
Länge: 98 Min.
Produktionsfirma: FilmWave
Verleiher: Orion Pictures (USA), splendid film (Dtl.)
Verleiher:

Filmstart in den USA: 23. Februar 2018
Filmstart in Dtl.: 31. Mai 2018


Auf der Buchvorlage des umjubelten New York Times Bestsellers von David Levithan basierend, erzählt der Film die Geschichte von Rhiannon (Angourie Rice) und der Seele „A“. Die beiden sind füreinander bestimmt, doch „A“ bewohnt jeden Tag einen anderen Körper. So beginnt eine zauberhafte, aber auch äußerst komplizierte Liebesgeschichte, die nicht von dieser Welt ist.

„Mein Name ist A. jeden Tag wache ich in einem anderen Körper auf. Immer jemand in meinem Alter, immer jemand, der der vorherigen Person nahesteht, die dieselbe Person zweimal. Ich habe nichts davon unter Kontrolle. Ich weiß nicht, warum oder wie es passiert. Ich weiß nur, worin sich die Menschen unterscheiden und worin sie sich gleichen. Ich habe ein und dasselbe Blau gesehen, auf fünfzig verschiedene Arten mit fünfzig verschiedenen Augenpaaren. Jeden Tag meines Lebens wache ich auf und versuche, diesen Tag für diese Person zu leben, nicht aufzufallen, keine Spuren zu hinterlassen. Bis jetzt… (Auszug aus dem Presseheft)

Die etwas andere Buchvorlage

Liebesromane gibt es viele auf der Welt. Die einen sind nach einer wahren Begebenheit und andere entsprangen aus der Fiktion des Autors. So auch Letztendlich sind wir dem Universum egal. Die Geschichte nimmt ihren Anfang, als „A“ im Körper von Justin (Justice Smith) landet. Der ist der Freund von Rhiannon (Angourie Rice). Sie ist sehr überrascht, als Justin intensiv die Zeit mit ihr verbringt. Doch am nächsten Tag ist schon wieder alles verflogen. Es scheint so, als hätte er alles vom Vortag vergessen. Etwas seltsam findet Rhiannon die Sache schon. Doch sie ahnt noch nicht, was wirklich dahintersteckt. Hat sie wirklich Zeit mit ihrem Freund verbracht? Oder ist da was völlig mysteriöses im Gange? Erst mit der Zeit merkt sie, dass ein Wesen namens „A“ jeden Tag einen anderen Körper bewohnt. Dabei ist es völlig unerheblich, mit welchen Geschlecht oder Hautfarbe dies gerade der Fall ist. Eines ist aber sicher. Diese Seele hält sich immer in der Nähe von Rhiannon auf und sorgt so für ein gewaltiges Gefühlschaos. 

Und vielleicht befanden sich auch die Leser in einem gedanklichen Chaos, als sie Every Day gelesen haben. Dieser Roman erschien 2012 und wurde von dem gefeierten Jugendbuchautor David Levithan verfasst. Der zeigte sich schon weit vorher als Co-Autor für Nick & Norah – Soundtrack einer Nacht (2006) verantwortlich. Every Day landete seinerzeit auf der Bestsellerliste der New York Times. Fans waren fortan angetan und ließen sich zu Fan-Kunst und Fan-Fiction inspirieren. Was für ein Roman völlig faszinierend klingt, muss auch ein idealer Stoff für einen Film sein. Gerade dieses „Kennenlernen“ mit immer unterschiedlichen Gefühlswelten und die daraus entstandenen Erfahrungen lässt einen doch in die zentrale Figur reinversetzen. Schließlich sind es die wahren Dinge, die schließlich das Buch als auch den Film stark bereichern. Aspekte wie Rasse, Körper, Kleidung oder gar Familie spielen keine Rolle mehr. Viel wichtiger sind die inneren Werte, die man stets achten sollte. Und wo lernt man solche Erfahrungen besser als in der unbekümmernten Teenie-Zeit? Doch woher hatte Levithan eigentlich die Idee dieses Buch zu schreiben?

„Die Idee zu Every Day kam mir bei der Arbeit“, so der Autor. „Ich dachte: Wie wäre es wohl, jeden Tag in einem anderen Körper aufzuwachen? Diese Frage faszinierte mich. Also fing ich an zu schreiben und während dieses Prozesses ging mit plötzlich auf, dass es entscheidend ist, sich nicht durch seinen Körper oder die Vorstellungen, die andere von einem haben, definieren zu lassen, sondern dadurch, wer man wirklich ist. Das Buch ist im Grunde eine Antwort auf diese Frage. Es ist anders als alles, was ich je zuvor geschrieben habe.“

Die Filmumsetzung einer Coming-of-Age Geschichte

So begeistert wie ich beim lesen der Pressemitteilung war, so waren auch die Produzenten Paul Trijbits und Christian Grass von der britischen FilmWave und Anthony Bregman und Peter Cron von Likely Story hin und weg, als sie das Buch gelesen haben. Und es war nicht das erste Mal, dass beide Unternehmen zusammengearbeitet hatten. Schon beim Golden-Globe®-nominierten Musikfilm Sing Street (2016) trug diese Arbeit positive Früchte. 

„Liebesgeschichten sind zeitlos – und diese hier ist absolut großartig! Ich versuche immer wieder einen neuen Ansatz dafür zu finden, wie Liebe funktioniert und wie Menschen miteinander umgehen, sagt Produzent Anthony Bregman. „Als ich das Buch las, dachte ich, so etwas hat es noch nie gegeben – und glauben sie mir, so was kommt heutzutage nur noch selten vor. Und genial war es noch dazu! Einerseits sehr einfach – eine Geschichte über die Liebe zu jemanden um seiner selbst willen – andererseits sehr komplex, da es viele Themen anspricht, die Jugendliche von heute brennend interessieren.“

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Rhiannon (Angourie Rice) und A / Nathan (Lucas Jade Zumann) legen einen heißen Tanz aufs Parkett. © Orion Pictures

Das Drehbuch realisierte Jesse Andrews, der Autor des Romans und des Drehbuchs zu Ich und Earl und das Mädchen war. Er weiß zu gut, dass Stoffe aus Büchern nicht 1:1 für einen Film umgesetzt werden können. So war die zentrale Figur im Roman die Seele „A“. Aber für einen Film würde sich der Zuschauer nur schwer mit einer Seele anfreunden können. Es fehle einfach die Identifikationsfigur. Und so wurde entschieden Rhiannon zur Hauptfigur zu machen:

„Das Filmpublikum identifiziert sich mit jemandem, den es sehen kann. Wir sehen eine Geschichte durch die Augen einer Figur, die wir vor uns haben. Im Film wird ‚A‘ von sechzehn SchauspielerInnen gespielt, die alle eine Persönlichkeit verkörpern. Indem wir Rhiannon zur Erzählerin machen und sie begleiten, wie sie ‚A‘ kennen und lieben lernt, geben wir den Zuschauern ein Fundament und die Möglichkeit, ganz in die fantastischen und magischen Apsekte der Geschichte einzutauchen.“, so Regisseur Michael Sucsy.

Um Rhiannon mehr Persönlichkeit zu verleihen, wurde im Film rund um ihre Persönlichkeit eine Familiengeschichte geschaffen. Der Vater noch völlig fertig von einem Nervenzusammenbruch und die Mutter die einzige Ernährerin in der Familie. Und Schwester Jolene lebt gerade so richtig das Rebellendasein aus. Angourie Rice gibt ihrer Figur Rhiannon ein Profil, welches es braucht, wenn man die eigene Befangenheit in einer bestimmten Familiensituation zu überstehen hat. Rice war Regisseur Sucsy schon lange aufgefallen. So überzeugte sie in den Filmen The Nice Guys (2016) oder Die Verführten (2017). Auch Spider-Man: Homecoming (2017) zählt zu ihrer Vita. Dort war auch Jacob Batalon dabei, der Peters Kumpel Ned spielte. In Every Day hat er eine verhältnismäßig kleine Rolle.

Abwechslungsreiche Story

Hier wird nicht einfach nur eine Geschichte erzählt, sondern mit eine gewissen Situationskomik aufgelockert. Dies kommt hin und wieder in den Dialogen der Protagonisten zum tragen, oder in Momenten wo für sie Gefahr droht. So muss einer der ‚A’s flüchten, als Rhiannons Freund Justin ein Techtelmechtel zwischen den Beiden vermutet. In der ersten Hälfte bezieht sich der Film mehr auf die Romantik und versucht die Hauptfigur zur Entfaltung zu bringen. Dies gelingt aber nicht vollends, weil das Konfliktpotential nicht komplett ausgeschöpft wird. Erst als es gegen Ende hin dramatischer wird, kann der Film hier um so mehr punkten. Auch deswegen war Produzent Anthony Bregman der Meinung, dass Michael Sucsy der richtige Regisseur für diesen Film ist:

„Michael war die perfekte Wahl – weil er ein unerschütterlicher Romantiker ist“, schwärmte Bregman. „Darüber hinaus interessiert er sich sehr für komplexe Beziehungen – und unser Film ist ein Fest komplizierter Beziehungen“.

Und wenn dann noch die Buchautoren zufrieden sind, dann hat man auf jeden Fall alles richtig gemacht.

„Nichts wünscht sich ein Schriftsteller mehr als einen Regisseur, der versteht, worum es dem Autor geht. Michael weiß genau, worauf es ankommt. Für mich war es außerdem hochinteressant, dass Michael während der Arbeit am Film zu ähnlichen Schlussfolgerungen über ‚A’s Leben gekommen ist wie ich beim Schreiben des Romans. Es war sehr erfüllend, ihn dabei zu beobachten und mit ihm zu sprechen.“, so Buchautor David Levithan.

Fazit: Eine phantasievolle Grundidee bestimmt den ganzen Film, der aber nie vergisst realistisch zu wirken. Schließlich waren Schausplätze wie Schule oder Wohnhäuser echt. So fühlt sich die Geschichte für den Zuschauer noch echter an. Allerdings fehlt es etwas an Konfliktsituationen, um den Film vollends rund zu machen. Dank seiner Hauptdarstellerin Angourie Rice und den unterschiedlichen A-Darstellern ist dennoch eine sehr schöne und einfühlsame Chemie zu spüren. Eine Coming-of-Age-Geschichte, die besonders das jüngere Publikum ansprechen soll. Aber durch seine Magie hat der Film für jeden Zuschauer was zu bieten. Und beim mehrmaligen Anschauen wird man dabei viel entdecken.


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Streamen auf Amazon Prime


Offizielle Filmseiten und weitere Materialien zu Every Day findet ihr hier:

www.seeeveryday.com/ EveryDayTheMovie
Every_DayMovie _everydaymovie
 Engl. Trailer

Quelle: Informationen wurden aus dem Presseheft von splendid film GmbH und natürlich dem Film selbst entnommen.


Vielen Dank, dass ihr meinen Artikel gelesen habt. Lasst doch gerne ein Like da, wenn es euch gefallen hat. Ihr habt einen Gedanken zum Text oder Film? Dann postet es mir gerne unten in die Kommentare. Ansonsten ließt man sich im nächsten Artikel. Bis bald…

4 Gedanken zu “Every Day [2018]

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