
Deutscher Titel: Deadpool 2
Produktionsland: USA
Regie: David Leitch
Darsteller:
Ryan Reynolds, Morena Baccarin, Josh Brolin, T. J. Miller, Julian Dennison uva.
FSK: 16
Länge: 119 Min.
Verleiher: 20th Century Fox
Filmstart in den USA: 10 Mai 2018
Filmstart in Dtl.: 17. Mai 2018
Nach einem abgebrochenen Anschlag auf den Anführer eines Drogenkartells in seiner Heimatstadt kehrt Deadpool nach Hause zu seiner Freundin Vanessa Carlysle (Morena Baccarin) zurück, um ihren Jahrestag zu feiern. Deadpool schenkt Vanessa einen Skee-Ball-Token, in Bezug auf ihre erste Verabredung, und die beiden einigen sich darauf, eine Familie zu gründen.
Und das Publikum dürfte dabei nicht wenig gespannt sein, was uns wohl dieses Mal erwarten würde. Diverse Teaser und Trailer sorgten im Vorfeld für eine gewisse Anspannung und Vorfreude. Wurden doch schon dort einige Dinge auf das richtige Korn genommen. Darüber hinaus gibt es wieder Gags und Popkulturreferenzen am laufenden Band. Schon zu Beginn läuft es für Wade alias Deadpool einfach nicht rund und ist dabei gezwungen einige Hürden zu meistern. Über Umwege landet er schließlich bei seinem X-Men-Kumpel Colossus (Stefan Kapicic). Dort angekommen wird eine direkte Anspielung auf die X-Men nicht ausgelassen. Anwesend ist auch die Mutantin Negasonic Teenage Warhead (Brianna Hildebrand), die inzwischen erwachsen geworden ist. Dann gibt es einen Zwischenfall mit dem Teenager-Mutanten Russell (Julian Dennison), der unweigerlich für die Erscheinung des Schurken Cable (Josh Brolin) sorgt. Und spätestens zu diesem Zeitpunkt entfaltet der Film seine visuelle Kraft, was auch an das Schauspiel der genannten Darsteller liegt. Nicht nur flotte Sprüche sind trumpf, sondern auch eine Darbietung die einfach nur erfrischend ist. Besonders Josh Brolin glänzt mit seiner ganzen Erfahrung als Schauspieler. Neu dabei ist die gebürtige Berlinerin Zazie Beetz, die in der Rolle der Heldin Domino zu sehen ist. Sie weiß nicht nur mit actiongeladenen Kampfszenen zu überzeugen.
Stilistische Mittel aus dem ersten Teil etabliert
Und davon gibt es auch hier wieder reichlich. Das Titellied wird dieses Mal von Celine Dion gesungen. Mit ihrem Song „Ashes“ gibt sie dem Publikum das Gefühl man befindet sich in einem James Bond Film. Auch die visuelle Untermalung lässt darauf schließen. Komponist Junkie XL war nicht mehr mit von der Partie. Für ihn übernahm Tyler Bates, der u.a. die Musik zu Guardians of the Galaxy (2014) und deren Nachfolger ablieferte. Auch für beide Filme zu John Wick zeigte er sich verantwortlich. Persiflagen, die Superheldenfilme aufs Korn nehmen, werden wieder umfänglich genutzt. U.a. gibt es eine Anspielung auf Thanos, der ebenfalls von Josh Brolin in Avengers: Infinity War (2018) gespielt wurde. Auch Wolverine-Darsteller Hugh Jackman bekommt mehr als eine Erwähnung spendiert. Dabei achte man genau zu Beginn und zum Ende des Films auf bestimmte Szenen.
Drehbuch mit tiefgängigen Plot
Dafür verantwortlich waren erneut Paul Wernick und Rhett Reese. Ergänzt wurde das Team mit Ryan Reynolds, deren Ideen gerade zum Ende des Films seine Früchte tragen. Seine Figur erhält noch mehr Tiefgang und man bekommt mehr von Wade Wilson zu sehen. Auch seine Freundin Vanessa ist enger in der Story eingebunden. Zwar ist der Plot ähnlich gestrickt wie im ersten Teil, doch weiß er erneut gut zu unterhalten. Dank der sehr gelungenen Actionsequenzen, an der Regisseur David Leitch einen großen Anteil hat, zeigte er sich bei den Inszenierungen von John Wick (2014) und Atomic Blonde (2017) verantwortlich und landete gemeinsam mit seinem Stammkameramann Jonathan Sela stets Volltreffer. Hochmodern und mit handgemachte Nahkampfszenen als auch Ballerorgien wurden diese Blockbuster ausgestattet. Und was dort erfolgreich funktionierte kann auch in so einem Film wie Deadpool 2 gelingen. Tatsächlich lagen die beiden Filmschaffenen mit ihrem Gespür richtig und verschafften dem Antiheld ganz neue Perspektiven. Schlägereien, blutige Schießereien und Martial Arts wirken nicht als plumpe Prügeleien, sondern glänzen mit ihrer unwiderstehlichen Dynamik. Gewisse Szenen mussten mit Computereffekten erstellt werden. Wer den ersten Teil gesehen hat, weiß von was die Rede ist. Nun wird darüber hinaus noch eins draufgesetzt.
Antagonist mit Tiefgang
Wie schon bei meiner Kritik zu Deadpool (2016) angemerkt wurde, war dort der Antagonist eher schwach ausgearbeitet und mit wenig Tiefgang ausgestattet worden. Mit Josh Brolin hat man dieses Mal eine bessere Wahl getroffen und mit Cable einen Schurken geschaffen, der diese Bezeichnung auch zu 100 Prozent erfüllen kann. Zum einen ist er viel düsterer als sein Vorgänger, was ihm das gewisse Etwas verleiht. Zum anderen sind seine Beweggründe nachvollziehbar, warum er eben diese Mission erfüllen muss, die er sich selbst zum Ziel gesetzt hat.
Bei einem Budget von rund 110 Mio. US-Dollar wurden bisher weltweit 689,7 Mio. US-Dollar eingespielt. Allein in den USA stehen 294,6 Mio. US-Dollar zu Buche. In Dtl. beläuft sich das Ergebnis auf 1,95 Mio Besucher, was mit Platz 3 der Jahres-Charts 2018 gleichbedeutend ist. In den USA steht der Film in dieser Kategorie ebenfalls an der Spitze.
Fazit: Hauptdarsteller Ryan Reynolds war erneut an der Produktion beteiligt. Bei der Entstehung des Films räumte Regisseur Tim Miller aufgrund künstlerischen Differenzen mit dem Hauptdarsteller freiwillig seinen Platz. In Sachen Action steht der Film dem Vorgänger in nichts nach. Die Lachmuskeln werden auch dieses Mal kräftig trainiert und Gags in Sachen Marvel und DC verschoßen, ohne dabei den Tiefgang zu gefährden. Kurz gesagt geht es erneut selbstreflexiv, ungezogen und provokant zu. Auch der Antagonist hat dank Josh Brolin einiges zu bieten.
Vielen Dank, dass ihr meinen Artikel gelesen habt. Lasst doch gerne ein Like da, wenn es euch gefallen hat. Ihr habt einen Gedanken zum Text oder Film? Dann postet es mir gerne unten in die Kommentare. Ansonsten ließt man sich im nächsten Artikel. Bis bald…
Am liebsten hätt ich den Film im Kino gleich nochmal gesehen. Wie erwartet immer am guten Niveau vorbei, dabei doch sehr charmant, blutig und actionreich, witzig und zu guter Letzt haben die anwesende junge Frau und ich etliche Tränen vergossen… Ich mag es wie er sich immer noch selbst auf s Korn nimmt 🙂
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Oh ja, besonders zum Schluss ist der künstlerische Einfluss des Hauptdarstellers zu merken. Wer sich hier nicht amüsiert, macht was falsch.^^
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