Der große Saal im Weltspiegel Cottbus war gut gefüllt. Alle erwarteten mit Spannung die 14 Filme, die im Verlauf des Abends zu begutachten waren. Hier könnt ihr nachlesen, welche Filme ins Rennen gegangen sind. Nun gehe ich noch einmal auf die Preisträger ein und ziehe ein Gesamtfazit. Denn Eric und ich waren ebenfalls beim Wettbewerb vertreten…


4 statt 3 Filme ausgezeichnet


Der Sonderpreis der Stiftung für das sorbische Volk ging an Die wilde Frau (DE 2019), der direkt zu Beginn im ersten Block gezeigt wurde. Die Regiarbeit von Hella Stoletzki war so erfrischend anders und basiert auf die filmische Collage einer Lausitzer Sage.

Generell war es so, dass es drei Preise für jenen Wettbewerb gab. Für jede Kategorie also je ein Preis. Aber dieses Jahr entschied man sich bei der Preisvergabe den Publikumspreis zweimal zu vergeben. Zuerst durfte sich Klassenkampf (DE 2019) freuen, der von einer Schulklasse handelt, die beginnt ihre Haltung zur Umwelt zu hinterfragen. Ein Thema was aktueller nicht sein kann und mit witzigen Dialogen angereichert wurde. Der nächste Sieger dieser Kategorie hieß Unboxing Warschau (DE 2019), der eine Geschichte über Architekturaufnahmen in Warschau erzählte. Explizit ging es um eine Streetart Ausstellung, die malerisch und künstlerisch erzählt, wie die Werke der Künstlergruppe Urban Art Team in Warschau wahrgenommen wird.

Der Hauptpreis ging an den Film Smy (DE 2019), der das sorbisch sein näher unter die Lupe nahm. Im Gespräch mit fünf Menschen bekam man einen Eindruck davon, was es eigentlich ausmacht sorbisch zu sein und wie individuell Zugehörigkeit gestaltet wird. Der Film zeigt, dass es Sorben noch immer gibt. Zwar nicht mehr so viele wie einst, aber sie sind doch noch da und haben Probleme wiie jeder andere Mensch auch.


Fazit und das gemeinsame Projekt „I.N.D.O.O.R.“


Genau wie im letzten Jahr war es nicht nur bei den Filmen selbst eine abwechslungsreiche Veranstaltung. Die zwei Pausen zwischen den Blöcken erlaubte es mit anderen Zuschauern ins Gespräch zu kommen, um zu diskutieren, was denn bisher so am meisten herausstach. Die Filme hätten vom Genre her nicht unterschiedlicher sein können und zeigten, was für eine Art hinter den Projekten steckte. Egal ob der Film 2 oder 20 Minuten ging, jeder hatte künstlerisch was zu bieten. Besonders witzig und doch interessant fand ich Das Lehrerzimmer (DE 2019), welcher leider leer ausging. Handlungstechnisch ging es darum, dass sich ein Junge fragt, was wohl hinter der Tür eines Lehrerzimmers passiert. Auch die Wendung zum Schluss konnte sich sehen lassen, die ich an dieser Stelle natürlich nicht verraten möchte.

 

 

 

Eine große Vorfreude kam natürlich auf als bekannt wurde, dass unser Gemeinschaftsprojekt I.N.D.O.O.R. bei der Diesjährigen Filmschau gezeigt wird. Eric und ich waren uns schon vorher einig, dass es schon eine Auszeichnung ist, dass wir überhaupt nominiert wurden. Mit viel Freude haben wir die gesamte Veranstaltung verfolgt und sagen hiermit noch einmal „Glückwunsch an alle Gewinner“, ihr habt uns im positiven Sinne diskussionswürdige Filme geliefert, die in der Lage sind etwas zu hinterfragen. Diesem Aspekt haben wir uns ebenfalls gestellt und uns ins Jahr 2100 begeben, wo nichts so zu sein scheint, wie man zunächst glauben mag. Dennoch verfolgte mich zum Ende der Verleihung die Wehmut, dass es nicht mit einem Preis geklappt hat. Aber dies ist der Ansporn, um es nächstes Jahr erneut zu probieren. Großer Dank geht an dieser Stelle an Eric, der mich von Beginn an mit einbezogen hat, um dieses Gemeinschaftsprojekt im größeren Rahmen zu verwirklichen. Es war auch für mich eine ganz neue Erfahrung, die nicht nur den Dreh an sich beinhaltete. Es ist eine Sache, an der man gemeinsam gewachsen und enger zusammengerückt ist. Denn nicht immer war es leicht diese Arbeit erfolgreich zu beenden. Jedoch haben wir es geschafft und wird uns Mut für die Zukunft geben. Denn es gibt so verdammt viel, was es zu hinterfragen gilt. Ein großer Dank geht natürlich auch an Paul, der beim Audiotext, der zu Beginn des Films zu hören ist, tatkräftig mitgeholfen hat.

Ein Gedanke zu “Cottbuser Filmfestival: Lausitzer Filmschau zeichnet vier Filme aus

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