
Elvis? Der King in einem Filmblog? War der nicht eigentlich Sänger? Richtig, war er. Dennoch ist vielen Menschen nicht bekannt, Elvis war auch Schauspieler. Von 1956 bis 1972 drehte er 31 Spielfilme. Dazu gibt es zwei Dokumentarfilme über die Person Elvis Presley. Sein Todestag 16.08., jährt sich nun schon zum 40. Mal. Also höchste Zeit ein paar Worte über die Rock-Legende zu verlieren. Aber nun erst einmal ein paar Infos in Form eines Steckbriefes…
Vollständiger Name: Elvis Aaron Presley
Geburtsdatum: 08.01.1935
Geburtsort: Tupelo, Mississippi
Eltern: Gladys und Vernon Presley
Sternzeichen: Skorpion
Plattenfirma: Sun Records (1954 – 1955), RCA (1956 – 1977)
Erste & letzte Single: That’s All Right (1954), Way Down (1977)
Erstes & letztes Album: Elvis Presley (1956), Moody Blue (1977)
Hobbys: American Football, Karate, Gospelmusik
Zeit in Hollywood
Durch einen TV-Auftritt wurde der Filmproduzent Hal B. Wallis zu Beginn des Jahres 1956 aufmerksam. Er suchte gezielt Talente für den Nachwuchs und schien sich bei Elvis besonders sicher zu sein. Und was längst nicht mehr unbekannt war, der King begeisterte besonders die weiblichen Fans. Fortan fanden Probeaufnahmen statt, in den Presley schnell zu überzeugen wusste. Es dauerte nicht lange, bis ein Vetrag über mehrere Filme zustande kam.
Am 15.11.1956 hatte schließlich „Love Me Tender“ – (Pulverdampf und heiße Lieder) Premiere. Handlungsort sind die Südstaaten im Jahr 1865. Dort kehrt Vance (Richard Egan) von den Bürgerkriegskämpfen zurück. Nun möchte er endlich seine Verlobte Cathy heiraten. Doch die ist inzwischen mit Clint (E. Presley) zusammen. Vance hat man schlichtweg für Tod gehalten. Die Story des Films basiert auf einer Geschichte von Maurice Geraghty und Elvis gab vier Songs zum besten. darunter auch „We’re Gonna Move„, der auch im Hauptmenü auf der Blu-ray Collectors Edition von „The Outsiders„ zu hören ist. Die Außenaufnahmen des Films entstanden auf einer Ranch in San Fernando Valley.
Nach seinem zweiten Film „Loving You“ – (Gold aus heißer Kehle) aus dem Jahr 1957 kam noch im selben Jahr „Jailhouse Rock“ – Rhythmus hinter Gittern in die Kinos. Dort spielte er einen jungen Mann, der bei einer Prügelei einen anderen Mann tötet. Dafür kommt er ins Gefängnis und macht dort eine große Veränderung durch. 2004 wurde der Film ins amerikanische National Film Registry aufgenommen, wo er als historisch, ästhetisch und bedeutend gilt. Regisseur war Richard Thorpe, der durch viele Stumm- und später Tonfilme große Bekanntheit erfuhr. Auch in Elvis nächsten Film war ein bekanntes Gesicht auf dem Regiestuhl.
Die Rede ist von den aus Budapest stammenden Michael Curtiz, der seine früheren Filme in Österreich und Ungarn drehte. Ab 1926 ging es dann nach Hollywood. 1944 bekam er dann den Oscar in der Kategorie Beste Regie für „Casablanca“ (1942). 1958 drehte er schließlich „King Creole“ (Mein Leben ist der Rhythmus). Elvis spielt einen Schüler, der in einer Bar arbeitet, um mit seiner Schwester und seinem Vater über die Runden kommen muss. Doch dann macht er ungewollt andere Bekanntschaften. Zu dem Cast gehörten auch Walter Matthau und Carolyn Jones. Letztere spielte von 1964 bis 1966 in der TV-Serie „Die Addams-Family“ Morticia Addams.
Rückkehr in die Staaten
Nach seinem 1 1/2 Jahren Wehrdienst in Deutschland kehrte Elvis 1960 nach Memphis zurück. Während seiner Abwesenheit hat sich inzwischen die Musik verändert. Rock-’n’-Roll war nun nicht mehr angesagt und musste dem Popsound weichen. Doch davon ließ sich der King nicht beeindrucken und trat in Frank Sinatras „Timex TV Show“ auf. Dort sang er seinen Hit „Love Me Tender“ mit Frank im Duett. Für lange Zeit sollte es vorerst der letzte TV-Auftritt sein. Nun ging es wieder in Hollywood weiter.
Jedoch nahm die Qualität der Filme ab und Elvis musste seichte Musikkomödien drehen. Schnell verlor er die Lust an solche Streifen und war dementsprechend demotiviert. Kein Wunder bei solchen billigen Klassenschlagern. Aber die Produzenten und Manager wussten wie sie am besten Geld machen konnten. Zum Glück gibt es aber ein paar Lichtblicke, die den King of Rock auch in den 1960er Jahren als guten Schauspieler zeigen. Vor dem Publikum weniger erfolgreich, aber durchaus ansprechend waren die Western „Flaming Star“ (1960) und „Wild in the Country“ (1961). In „Flaming Star“ führte Don Siegel Regie, der später mehrmals mit Clint Eastwood zusammenarbeiten sollte. Vor der Kamera wirkte Barbara Eden mit, die später durch die TV-Serie „Bezaubernde Jeannie“ bekannt wurde. Zu großen Ruhm fand auch ein Schauspieler, der die Ehre hatte Elvis im gleichnamigen TV-Film aus dem Jahr 1979 selbst zu spielen. In „It Happened at the World’s Fair“ (Ob blond, ob braun) (1963) hatte er nur einen kurzen Auftritt. Die Rede ist von Kurt Russell. Ihm wurde die Ehre zuteil, den King so richtig gegen das Schienbein zu treten. Eine Szene mit Symbolcharakter. In späteren Filmen wusste Kurt mal so richtig auszuteilen. 😉
In „Kid Galahad – Harte Fäuste, heiße Liebe“ (1962) ging es ebenfalls ruppig zu. Den Elvis mimte einen Boxer, der nicht sonderlich erfolgreich war. Erneut trat er neben echter Hollywood-Starbesetzung auf. Gig Young war schon in den 1950er Jahren sehr erfolgreich und brachte es zumindest zu zwei Oscarnominierungen als Bester Nebendarsteller. Ebenfalls sehr bekannt und erfolgreich war Charles Bronson, der später besonders das Westerngenre prägte. Den 1964 produzierten Film „Kissin‘ Cousins“ kann man getrost im Giftschrank lassen, da nicht nur der Titel selbst recht albern ist. Zum Glück sind in diesem Jahr zwei weitaus bessere Filme entstanden und boten erneut bekannte Prominenz im Cast. „In Viva Las Vegas“ spielte und sang Ann-Marget neben Elvis und es gab sogar ein Duett zu einem Song. Nicht gesangsvoll, aber dafür schauspielerisch richtig stark ist Barbara Stanwyck, die 1953 in dem Seedrama „Titanic„ mitspielte. In „Roustabout“ mimte sie die Mutter und Gattin Maggie Morgan, die Charlie (E. Presley) bei sich im Schaustellerbetrieb aufnimmt.
1968, als die Zeit für Elvis in Hollywood so langsam ihr Ende fand, erschien die Komödie „Speedway“. Mehr oder weniger eine mittelprächtige Komödie, wie er sie schon in der Vergangenheit drehen musste. Allerdings gibt es hier positive Aspekte zu nennen. Elvis singt hier u.a. „Let Yorself Go“, jener Song, der im selben Jahr noch anderweitig großen Anklang fand. Zum anderen spielt die Tochter von Frank Sinatra, Nancy, eine größere Rolle. Sie hört man mit dem Song „Your Groovy Self“.
1969 erschien sein letzter Spielfilm namens „Change of Habit“ (Ein himmlischer Schwindel). Eine durchaus sehenswerte Komödie, wo er einen Arzt spielt, der sich in eine Nonne verliebt. Jedoch weiß er nicht, dass es sich dabei um eine handelt. Mit von der Partie ist Mary Tyler Moore, die ein Jahr später mit ihrer gleichnamigen Fernsehserie startete. Musik von Elvis gibt es hier relativ wenig. Dafür aber mit „Rubberneckin“ einen Song, der im Jahr 2003 mit dem Remix von Paul Oakenfold hohe Chartpositionen erreichte.
Erfolgreiches Comeback im Fernsehen.
Dez. 1968: Elvis hatte bereits seine Pricilla geheiratet und ist zudem auch Vater geworden. Viel besser könnte es fast nicht laufen. Doch am 3. Dezember wurde dies noch gesteigert, als das berühmte „68 Comeback Special“ im Fernsehen übertragen wurde. Dabei waren auch alte Weggefährten wie Scotty Moore oder D.J. Fontana mit von der Partie. Elvis spielte alte als auch neue Songs und gab jedes einzelne Stück eine besondere Note. Ein Special, was alle Erwartungen übertraf und den King auf die große Bühne zurückbrachte. Seine Shows waren in der Regel ausverkauft. Und so wurde 1972 ein Vetrag über einen Fernsehauftritt auf Hawaii geschlossen. Das Konzert fand am 14. Januar 1973 im International Convention Center in Honolulu statt. Eine TV-Produktion, die über 2,5 Mio. US-Dollar kosten sollte und bis dahin die teuerste dieser Art war. Gleichzeitig wurde es in mehreren Ländern live übertragen. Die USA strahlte am 4. April 1973 eine um fünf Songs längere Fassung aus, die 51 % aller US-Bürger sahen.
Dies soll es nun mit dem Elvis-Special gewesen sein. Beleuchtet wurde seine Zeit in Hollywood und im Fernsehen. Die Qualität der Filme war nicht immer das, was sich Elvis selbst erhoffte. Aber einige Titel waren dabei, die ihn als guten Schauspieler gezeigt haben.
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4 Gedanken zu “Elvis Presley – Special zum 40. Todestag”