Die New-Hollywood-Ära wurde bereits im letzten Special thematisiert. In den 1970er Jahren kam sie zur vollen Entfaltung. Aus dieser Zeit habe ich ausgewählte Filme berücksichtigt. Regisseur Steven Spielberg steht für den Blockbuster-Film, der in den späten 70er Jahren seinen Ursprung fand. Zum anderen wurden in dieser Zeit auch die Filmfortsetzungen bzw. Serienfilme saloonfähig, die bis heute in der Filmlandschaft Anwendung finden.
Elvis – That’s The Way It Is (1970)
Bereits zu Lebzeiten avancierte der King of Rock ’n‘ Roll zu einer Legende. Nach zahlreichen Filmen kehrte er 1969 entgültig auf die Bühne zurück. Ein Jahr darauf wurden seine Shows im International Hotel in Las Vegas gefeiert. Elvis erhöhte dadurch seinen Kultstatus und konnte erneut einen großen Triumpf landen. In diesem musikalischen Dokumentarfilm erlebt man den King auch Backstage, bei den Proben und selbstverständlich im Konzert. Ein Zeitdokument, welches zeigt, wie Elvis zu seinen Glanzzeiten wirklich war.
Harold und Maude (1971)
Das Drehbuch von Colin Higgins war die Abschlussarbeit eines Seminars Ende der 1960er Jahre. Als der Film erschienen war, brachte er den Stoff auch als Roman heraus. In der schwarzen Komödie handelt es sich um den 18-jährigen Jungen Harold Chasen (Bud Cort), der sich in die 80-jährige Maude Chardin (Ruth Gordon) verliebt. Zum Schein inszeniert er Selbstmorde, um die Aufmerksamkeit seiner zu Mutter zu gewinnen.
Damals wurde dem Film bei Kritikern und Publikum kein gutes Zeugnis bescheinigt. Inzwischen hat er sich als Kultfilm gemausert und wurde dazu in das National Film Registry aufgenommen.
Die Schatzinsel (1972)
Seereisen sind etwas Großartiges! Ganz besonders dann, wenn es einen Schatz zu entdecken gibt. Durch den alten Seebär Billy Bones (Lionel Stander) gelangt Jim Hawkins (Kim Burfield) an eine geheimnisvolle Schatzkarte. Der Rest ist bekannt.
Orson Welles spielt hier den berüchtigten John Silver. Anders als in der 1950er Version geht es hier rauhbeiniger und originalgetreuer zu. Handwerklich gut inszeniert und mit Starbesetzung aufgeboten kann der Film gut überzeugen. Produktionsländer waren Deutschland, Italien, Spanien, Frankreich und Großbritannien
Der Pate (1972)
Es war der Start einer Saga, dem noch zwei Teile und eine Fernsehproduktion folgten. Die Geschichte basiert auf den Roman von Mario Puzo, der gemeinsam mit Regisseur Francis Ford Coppola das Drehbuch verfasste. New York City 1945: Don Vito Corleone (Marlon Brando) ist ein mächtiger Mafiaboss. Während einer Hochzeit empfängt er im Hinterzimmer Freunde der Familie, die ihm um Gefälligkeiten bitten. Nicht selten geht es dabei um kriminelle Gedanken. Don Vito ist bereit jede Grausamkeit zu nutzen…
Dieser Film setzte Maßstäbe und konnte von elf Oscarnominierungen drei gewinnen. Auch in den Kinosälen war er ein großer Erfolg und ist künstlerisch bedeutend.
The Wicker Man (1973)
Der in England gedrehte Film und mit Christopher Lee in der Hauptrolle beinhaltet Elemente des Kriminal- und Horrorfilms. Der Polizist Neil Howie (Edward Woodward) ist sehr religiös und erhält einen anonymen Brief, der ihn zu der schottischen Insel Summerisle führt. Dem Schreiben nach ist ein zwölfjähriges Mädchen bereits zwei Monate verschwunden. Aus den Bewohnern ist nichts herauszukriegen. Andere wiedrrum wollen noch nie etwas von dem Mädchen gehört haben…
Der Film ist letztes Jahr auf Blu-ray erschienen, der in OmU vorliegt, da es keine deutsche Synchronisation vorhanden ist.
Chinatown (1974)
Roman Polanskis Kriminalfilm ist in Los Angeles des Jahres 1937 angesiedelt, wo eine lange Dürre herscht. Der ehemalige Polizist Jake Gittes (Jack Nicholson) besitzt schon länger eine Detektei, die bestens floriert. Nach einer abgeschlossenen Ermittlung kommt eine Dame aus der High Society zu ihm. Der Auftrag lautet dessen Ehemann Hollis Mulwray (Darrell Zwerling) zu beschatten, um ihn anschließend eine Affäre nachzuweisen. Doch Gittes nimmt den Auftrag nur zögern an…
Den Oscar als Bestes Drehbuch gewonnen, gilt der Film als traditioneller Detektivfilm in moderner Gestalt.
Hundstage (1975)
Auf einer wahren Geschichte beruhend wird ein Banküberfall von 1972 geschildert. An einem heißen Sommertag betreten drei Männer eine New Yorker Bank in Brooklyn und ziehen ihre Waffen. Doch schnell verlieren die Räuber die Kontrolle ihres Vorhabens…
1976 gab es den Oscar für das Beste Originaldrehbuch (Frank Pierson). Nominierungen gab es in den Kategorien Bester Film, Beste Regie (Sidney Lumet), Bester Hauptdarsteller (Al Pacino), Bester Nebendarsteller (Chris Sarandon) und Bester Schnitt (Dede Allen).
Das Omen (1976)
Dieser Horrorfilm basiert auf einem Original-Drehbuch von David Seltzer, den Regisseur Richard Donner umsetzte. Zur 6. Stunde eines 6. Tages im 6. Monat bringt die Frau (Lee Remick) des US-amerikanischen Botschafters in Rom ein Kind zur Welt. Eigentlich scheint alles in Ordnung zu sein. Doch der Säugling stirbt kurz nach der Geburt. Ihr Mann Robert (Gregory Peck) kann es nicht fassen und ist zutiefst erschüttert. Dazu macht er sich Sorgen um seine Frau. Sie ist sich ihrer Fehlgeburt nicht bewusst. Doch Pater Pater Spiletto hat eine ungewöhnliche Empfehlung für das Ehepaar…
Jerry Goldsmith erhielt den Oscar für die Beste Filmmusik. Zeitgleich bekam er auch eine Nominierung für den Grammy.Durch den großen Erfolg des Films folgten bis heute drei Fortsetzungen und eine Neuverfilmung. Mit Damian (2016) folgte noch eine Serie, die auf dem Film von 1976 basiert. Nach nur einer Staffel in zehn Folgen wurde die Serie abgesetzt.
Unheimliche Begegnung der dritten Art (1977)
Ein Sci-Fi Klassiker von Steven Spielberg, der UFOs und einer verdeckten Operation der Regierung handelt. Forscher entdecken auf einem Schrottplatz in der mexikanischen Wüste Sonora die im Bermudadreieck verschwundenen Flugzeuge des Flugs 19. Dann berichtet der Besitzer des Schrottplatzes, dass die Nacht die Sonne aufgegangen sei und zu ihm gesungen hat…
Halloween – Die Nacht des Grauens (1978)
Ein Low-Budget-Film aus dem Horrorgenre, den John Carpenter realisierte. Haddonfield, Illinois 1963: der sechsjährige Michael Myers tötet seine elf Jahre ältere Schwester mit einem Küchenmesser. Dafür liefert man ihn in eine psychiatrischen Klinik ein. Der Psychiater Dr. Sam Loomis ( Donald Pleasence) kümmert sich um ihn und kommt zu der Erkenntis, dass Michael aufgrund seines Zornes „böse“ ist. 15 Jahre später bricht der junge Mann Michael (Nick Castle) aus. Und er hat bereits neue Opfer im Auge…
Apocalypse Now (1979)
Noch einmal Francis Ford Coppola. Dieses mal handelt es sich um einen Antikriegsfilm. Captain Benjamin Willard (Martin Sheen) gehört einer amerikanischen Spezialeinheit an und soll den angeblich wahnsinnig gewordenen Colonel Walter Kurtz (Marlon Brando) töten. Als er in Kambodscha ankommt, werden ihm die Widersprüche und der Wahnsinn des Kriegs aufgezeigt…
Die New-Hollywood-Ära findet hier ihren Höhepunkt. Der Film kann mit Recht als einflussreichster bzw. als bester Film des 20. Jahrhunderts gesehen werden. 2001 erschien ein Director’s-Cut mit umfangreicher Überarbeitung. Die sogenannte Redux-Fassung ist gegenüber der Kinofassung 50 Minuten länger. Neben der Goldenen Palme gab es weitere Auszeichnungen mit zwei Oscar und drei Golden Globes. Außerdem ist Harrison Ford in einer kleineren Rolle zu sehen.
Von den genannten hab ich bis jetzt tatsächlich nur Der Pate und Apocalypse Now gesehen. Beide auf ihre ganze eigene Art was Besonderes. Aber ich sehe Chinatown auf deiner Liste, das deckt sich mit meiner…hmm, ein Zeichen? Gibt’s nur leider nicht bei Netflix…
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Leider nicht. Aber ein Kauf von „Chinatown“ als Blu-ray ist sicher eine Erwähnung wert.
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