Wir befinden uns bereits in den Wochen der Oscarverleihung 2018. Die Verleihung am 4. März 2018 (Ortszeit) steht kurz bevor. Die Spekulationen seit der Bekanntgabe der Nominierungen dürften von Tag zu Tag zugenommen haben.
Zu diesem Anlass nehme ich mir die unterschiedlichsten Kategorien vor, und gehe dabei auf Nominierungen und Auszeichnungen etwas näher ein. Nach dem letzten Artikel über die Kategorie Beste visuelle Effekte folgt nun das Beste Szenenbild. Und es geht direkt in das Jahr 1990 zurück.

Batmans Heimat Gotham City war eine Inspiration, die von vielen Einflüssen lebte. U.a. vom deutschen Architekten Albert Speer oder dem japanischen Architekten Shin Takamatsu. Den Löwenanteil an der künstlerischen Gestaltung hatte aber Anthony First, der seine Visionen auf dem Papier entstehen ließ. Sein Design hatte seine ganz eigene Note, und lässt sich nicht in einer bestimmten Zeit einordnen. Regisseur Tim Burton wollte seinen Film nicht in den 1940er oder 1950er Jahre spielen lassen. Auch 1989 war keine Option für ihn. Viel mehr soll es eine ganz eigene Welt darstellen, was auch wunderbar gelang. Wer den Film Metropolis (1927) gesehen hat, dem wird auffallen, dass das Szenenbild in einigen Einstellungen in Blade Runner (1982) zu sehen war. Zu dieser Zeit befand sich Batman bereits in den Planugen. Die Atmosphäre dieser beiden großartigen Blockbuster ließ Tim Burton auch in seinem Film einfließen. Umgesetzt wurde dies dann in den Pinewood Studios in England.
Bob Kane, der Schöpfer von Batman merkte dazu folgendes an:
„Ich bin hier in den Pinewood Studios in England und blicke auf Gotham City, das aus meiner Heimatstadt New York entstand. Als ich in New York City aufwuchs und die Straßen entlanglief, stellte ich mir Gotham so vor, wie ich es bei Pinewood sehe. Jeder Ziegelstein und jedes Gebäude ist hier. Es ist wundervoll.“
Anthony Francis Furst (6. Mai 1944 – 24. Nov. 1991), war ein US-amerikanischer Filmdesigner. Er trug maßgeblich zu der Gestaltung zu Die Zeit der Wölfe (1984), Full Metal Jacket (1987) oder Zeit des Erwachens (1990) bei. Furst starb 1991, als er Suizid begangen hatte.
Peter Young, ist ein britischer Filmausstatter, und kann eine facettenreiche Vita vorweisen. In seiner Anfangszeit studierte er Grafikdesign und arbeitete später für die Rundfunkanstalt BBC. Danach avancierte er dort zum Szenenbildner. Größere und internationale Produktionen sollten schon bald folgen. Nicht nur für Batman (1989) bekam er den Oscar für das Beste Szenenbild, sondern auch für Sleepy Hollow (1999). Erneut arbeitete er hier mit Regisseur Tim Burton zusammen. Zu Youngs früheren Filmarbeiten zählen u.a. Dracula (1979) oder Superman II – Allein gegen alle (Superman II) (1980).
Die berücksichtigten Filme bei der 84. Oscarverleihung im Jahr 1990
Ausgezeichnet:
Batman – Anton Furst, Peter Young
Nominiert:
Abyss – Abgrund des Todes (The Abyss) – Leslie Dilley, Anne Kuljian
Die Abenteuer des Baron Münchhausen (The Adventures of Baron Munchausen) – Dante Ferretti, Francesca Lo Schiavo
Glory – Norman Garwood, Garrett Lewis
Miss Daisy und ihr Chauffeur (Driving Miss Daisy) – Bruno Rubeo, Crispian Sallis
War die Auszeichnung für Batman verdient? Oder hätte man den Preis an andere Nominees vergeben sollen? Gerne könnt ihr eure Meinung in den Kommentaren hinterlassen…
Quelle:
Blu-ray Batman (1989);
Disc-Extra: Am Set mit Bob Kane
Hinter den Kulissen: Das Produktionsdesign von Batman
3 Gedanken zu “Special zur Oscarverleihung #1, Teil 7: Kategorie Bestes Szenenbild”