
Originaltitel: Mary Magdalene
Produktionsland: Vereinigtes Königreich, Australien
Regie: Garth Davis
Drehbuch: Helen Edmundson, Philippa Goslett
Darsteller:
Rooney Mara, Joaquin Phoenix, Chiwetel Ejiofor, Charles Babalola, Zohar Shtrauss
Genre: Drama, Biografie
FSK: 12
Länge: 120 Min.
Verleiher: Universal Pictures
Filmstart im Vereinigten Königreich: 26. Februar 2018
Filmstart in Dtl.: 15. März 2018
Trailer
Maria Magdalena (Rooney Mara) trat erst im späteren Leben auf Jesus (Joaquin Phoenix). Daraufhin wird sie zu seiner Begleiterin. Sie macht nicht nur Bekanntschaft mit seinen Jüngern, unter ihnen Petrus (Chiwetel Ejiofor), Johannes (Zohar Shtrauss) und Judas (Tahar Rahim), sondern wird auch Zeugin seiner Kreuzigung und Auferstehung.
Man schreibt das Jahr 33 v. Chr., in dem sich Maria Magdalena in ihrem Dorf am See Genezareth dem familiären Vermählungsdruck entschieden entzieht. Als sie auf Jesus und seinen Jüngern trifft, schließt sie sich ihnen an. Er predigt nicht nur die Nähe zu Gott, sondern steht auch persönliche als auch gesellschaftliche Veränderungen ein. Hier dargestellt von Joaquin Phoenix, erlebt man einen Jesus, den man hätte nicht besser in Szene setzen können. In ruhigen als auch stärkeren Szenen überzeugt derart gut, dass einem ein Schauer über den Rücken läuft. Allein seine Mimik ist schon faszinierend, als er eine blinde Frau heilt. Aber auch als es darum geht für Veränderungen einzustehen und er sich in höchster Gefahr begibt, bleibt sein Schauspiel visuell ansprechend und beeindruckend. Auch Rooney Mara steht in dem nichts nach. Besonders auffällig ist es zu Beginn des Films, als sie für eine schwangeren Frau die Geburtshelferin mimt und ihr dabei tief in die Augen blickt, um sie beruhigen. Allein dieser Aspekt zeigt die vielschichtige Vielseitigkeit der Rooney Mara. Kollege Chiwetel Ejiofor gibt seinen ganz eigenen Einblick in den Film:
„Der Film handelt von dem anmaßenden politischen Bestreben, die Dinge zu verändern. Er erzählt die außergewöhnliche Geschichte einer winzigen Gruppe von Menschen, die das Gefühl hatten, sie könnten die Welt verbessern. Und dafür spielt es keine Rolle, ob man religiös ist oder nicht.“
Kamera stets am Geschehen
Für die bewegten Bilder zeigte sich Kameramann Greig Fraser (Star Wars: Rogue One) verantwortlich. Die Nahaufnahmen der Geburtshelferin Maria oder als sie später durch ihre Familie im Wasser reingewaschen wird, zeigen einen interessanten Blickwinkel. Als Jesus leidenschaftlich seine Predigten abhält oder später am Kreuz gefesselt sich fortbewegen muss, läuft auch der Kameramann zur Höchstform auf. Die Heilsgeschichte schlägt sich in kargen Landschaften und farbentsättigten Bildkompositionen nieder. Nimmt man seine Arbeiten bei Foxcatcher (2014) oder Zero Dark Thirty (2012) zum Beispiel, dann ist zu erkennen, dass er bei dramatischen Situationen seine Visualität der Kamera besonders gut zum Ausdruck bringen kann.
Regisseur mit kurzer Vita
Der gebürtige Australier weist mit Maria Magdalena erst seine zweite Regiearbeit für die große Leinwand auf. Mit Lion: Der lange Weg nach Hause (2016) gewann er mit seinem ersten Film den Australian Academy of Cinema and Television Arts (AACTA) Award. Bei den Academy Awards 2017 war sein Film 6-fach für den Oscar®-nominiert. Bei Maria Magdalena, so hofft er, Gläubige wie Nicht-Gläubige erreichen zu können:
„Ich hoffe, dass sich das nicht-christliche Publikum – und das schließt viele andere Glaubensrichtungen ein – von Themen wie Familie, Bewältigung von Tragödien und gesellschaftlicher Gruppendynamik angesprochen fühlt und auch den Bezug zu unserem modernen Leben erkennt. Wenn wir damit nur bei Christen auf Anklang stoßen würden, hätten wir aus unserer Sicht keinen Erfolg. Wir wollen diese unglaubliche Geschichte allen Menschen nahebringen.“
Infos zur Geschichte
Mit Maria Magdalena wird die Geschichte einer Frau erzählt, die in der Geschichte die Gefolgsfrau Jesu war. Es war eine Frau, die Frauen für Jesus gewinnen konnte. #MeToo war also schon vor 2000 Jahren ein Thema gewesen. Den christlichen Evangelien zufolge war Maria von Magdala bei Jesu Tod und Begräbnis zugegen. Sie wird auch als die erste Person identifiziert, die dem auferstandenen Jeus begegnete. 591 bezeichnete Papst Gregor I. Maria von Magdala als Prostituierte – eine irrige Auffassung, die bis heute besteht. Erst 2016 wurde ein Rehabilitationsverfahren für Maria Magdalena eingeleitet. Papst Franziskus hat sie den männlichen Aposteln gleichgestellt.
Fazit: In Martin Scorseses Die letzte Versuchung Christi (1988) und Mel Gibsons Die Passion Christi (2004) war Maria Magdalena nur eine Randnotiz. Nun bekommt sie endlich die entsprechende Bandbreite, um ihre Geschichte genauer zu erzählen. Natürlich muss man sich auf den Film einlassen. Nicht jedem Zuschauer liegt diese Thematik. Interessant ist es auf jeden Fall und ein guter Versuch die Maria Magdalena auf der Leinwand zu rehabilitieren. Der aufwendige Stoff lässt sich schwer in zwei Stunden packen. So fehlen mit Sicherheit viele Passagen aus der damaligen Geschichte. So mal es viele fiktive Erweiterungen im Film gibt. Eindrucksvolle schauspielerische Leistungen lieferten die Hauptdarsteller ab. Dazu ist die Tonmischung so detailliert, dass man viele Geräusche aus dem Hintergrund wahrnimmt.
Quellen: Wieder einmal stand mir das Presseheft und die Eindrücke des Films zur Verfügung.
Vielen Dank, dass ihr meinen Artikel gelesen habt. Lasst doch gerne ein Like da, wenn es euch gefallen hat. Ihr habt einen Gedanken zum Text oder Film? Dann postet es mir gerne unten in die Kommentare. Ansonsten ließt man sich im nächsten Artikel. Bis bald…
5 Gedanken zu “Maria Magdalena [2018]”