23. Bond-Film | 3. Bond-Film mit D. Craig
voriger Titel | nächster Titel
Originaltitel: Skyfall
Produktionsland: Vereinigtes Königreich
Darsteller: Daniel Craig: James Bond, Judi Dench: M, Javier Bardem: Silva, Ralph Fiennes: Gareth Mallory, Ben Whishaw: Q u.v.a.
Regie: Sam Mendes
Genre: Thriller, Action
Länge: 143 Min.
FSK: 12
Produktionsfirma: Eon Productions, Sony Pictures
Verleiher: Sony Pictures
UK-Premiere: 23. September 2012
Deutscher Kinostart: 1. November 2012
,,I’m stabilizing Ronson.“
Bond per Funk zu M, als er einen Agenten retten möchte.
,,Ich muss die Blutung stoppen.“
Bond und seine Kollegin Eve sind gerade dabei einen Auftragsmörder in der Türkei zu fangen. Eben solcher trägt eine Festplatte mit Geheimdaten bei sich, die dem MI6 erheblich schaden kann. Erst einmal in falsche Hände geraten, könnten die Identitäten aller Agenten aufgedeckt werden, die einst in terroristische Organisationen eingeschleust worden sind. Bond stellt den Dieb auf dem Dach eines fahrenden Zuges. M befiehlt Eve auf Patrice zu schießen. Allerdings ist das Schussfeld ungünstig und Bond bekommt daraufhin die Kugel ab und fällt ins Meer. Der Dieb kann mit der Festplatte verschwinden. Einmal mehr werden wir Zeuge einer Verfolgungsjagd zu Beginn des Films. Schnelle Kamerafahrten und grobe Schnitte umfasst die Szenerie. Neben einem Zweikampf auf einem fahrenen Zug gibt es auch eine wilde Verfolgung über den Dächern der Türkei. Besonders gut ist der Moment gewählt, als die Titelmusik von Adele einsetzt. Die Bilder der Titelsequenz sprechen wieder für sich. Gänsehaut pur, kann man da nur sagen.

Gewohnte Charaktere und neue Gesichter im Geheimdienst-Universum

Erneut sind wieder Daniel Craig als 007-Agent James Bond und Judi Dench als M von der Partie. Craig als Bond ist einfach eine Klasse für sich und das Zusammenspiel mit J. Dench als M macht einfach großen Spaß. Zudem wird hier die zwischenmenschliche Komponente zwischen beiden Charakteren näher beleuchtet. Bond kehrt auf seine ganz eigene Art und Weise wieder auf. Nämlich bei M. Dort muss er erfahren, dass seine Wohnung vom MI6 gekündigt und seine Sachen eingelagert wurden. M gibt Bond zu verstehen, dass er bei ihr auf keinen Fall übernachten kann. Er ist auch etwas mitgenommen und muss sich erst erst wieder alles erarbeiten, was ihn einst auszeichnetete. Sprich, viele Tests und Schießübungen. Ralph Fiennes als Gareth Mallory und Naomie Harris als Eve Moneypenny sind neu dabei. Auch Ben Whishaw als Q gab hier seinen Einstand. Mit Q kehrt eine Figur zurück, die allen Bond-Fans bekannt sein dürfte. Zum letzten mal war dieser im 19. Bond-Abenteuer Die Welt ist nicht genug (1999) zu sehen. Desmond Llewelyn hatte der Figur über Jahre eine wohlwollende Identität verpasst und war dennoch nur insgesamt 30 Minuten auf 17 Filme verteilt zu sehen. Mit Ben Whishaw kehrt Q erfolgreich zurück und Bond kann damit auf technische Unterstützung bauen, so wie es schon in den älteren Filmen der Fall war. Whishaw verpasste der Figur seine eigene Interpretation, was gut ankommt. Mit perfekter Körpersprache und Wortwitz sorgt er immer wieder mal für den einen oder anderen Schmunzler. Ralph Fiennes als Mallory muss im MI6 aufräumen und legt M als auch Bond nahe in den Ruhestand zu gehen. Eine Arbeitsbeziehung der kühleren Art? Oder erkennt Mallory doch noch die Qualitäten seiner Schützlinge?
Interessanter Antagonist und Regiewechsel
Als Gegenspieler von Bond ist Jarvier Bardem zu sehen, der versteht wie man so eine Rolle zu spielen hat. War er doch in anderen Filmen schon als Bösewicht zu sehen. Auch in Skyfall bringt er das erfolgreich rüber. Die Maske und das Kostümdesign für Bardem als Silva ist echt gelungen und seine ganze Mimik und Gestik ist mal etwas anderes. Zwar tritt er erst spät in Erscheinung, kann aber sein schauspielerischen Können zur vollen Entfaltung bringen. Von der Art her, wie er seine Verbrechen durchzieht, erinnert ein wenig an den Joker aus The Dark Knight (2008). Definitiv treibt er die Spannung voran und trägt so zu einem Finale bei, was sich gewaschen hat.
Nach dem mäßigen Bond-Vorgänger Ein Quantum Trost (2008) unter der Regie von Marc Foster übernahm Sam Mendes den Platz im Regiestuhl. Dies sollte sich als gute Entscheidung herausstellen. Zu dieser Zeit war er schon durch mehrere erfolreiche Regiearbeiten bekannt geworden (u.a. American Beauty (1999) oder Road to Perdition (2002)). Für den erstgenannten Film bekam er den Oscar als Bester Regisseur. In Skyfall traf Mendes erneut auf Daniel Craig, da dieser schon in Road to Perdition mitgespielt hatte. Kein Wunder, Craig hatte sich den Regisseur für 23. Bond-Streifen selbst ausgesucht. Die Regie fällt dabei unter das Prädikat erfolgreich und stellt damit seinen Vorgänger Ein Quantum Trost in den Schatten. Mendes macht vieles richtig und gibt Bond sowas wie eine neue Identität. Außerdem findet der Film unter ihm zum klassischen Bond zurück, ohne dabei eine reizvolle Neuinterpretaion außer acht zu lassen.
Neuer Komponist sorgt für frischen Wind
Auch bei der Musik gab es eine Veränderung. David Arnold komponierte von nun an nicht mehr die Musik zu den Bond-Filmen. Er tat dies von 1997 bis 2008 für insgesamt fünf Bond-Filme. Sein Nachfolger ist Thomas Newman, der bis 2017 fünfmal mit Sam Mendes zusammengerarbeitet hatte. American Beauty (1999) war sein erster Streich. Und dafür gab es den Oscar für die beste Musik im Jahr 2000. Newman sorgte mit der Musik zu Skyfall für eine Atmosphäre, die perfekt auf den Film zugeschnitten war. Spannung und Gänsehaut kommen dabei nicht zu kurz. Für diese Arbeit erhielt er den Grammy Award. Auch der gleichnamige Titelsong brauchte sich keineswegs verstecken. Adele sorgte mit ihrem Gesang für ein besonderes Feeling und man erinnert sich mit dieser Performance an die Titelsongs der 1960er und 1970er Jahre. Adele bekam für den Song 2013 den Oscar für den Besten Filmsong.
Fazit: Das 23. Bond-Abenteuer erschien pünktlich zum 50. Geburtstag der Filmreihe. Und dieser Geburtstag wurde erfolgreich gefeiert. Sam Mendes übernahm die Regie und lässt Bond im neuen Glanz erstrahlen, der beim Vorgänger Ein Quantum Trost (2008) verloren ging. Skyfall stellt seinen Vorgänger in den Schatten und muss sich vor Casino Royale nicht verstecken. Und wartet damit mit einem spannungsreichen Plot auf. Die Charaktere mit ihren pointierten Schlagabtäuschen wissen das Publikum zu unterhalten. Dabei wird das klassische Bond-Personal neu interpretiert, was dem Film sichtlich zugute kommt. Unterhaltung und spektakuläre Action kommen nicht zu kurz, die perfekt durch die instrumentale Begleitung durch Thomas Newman unterstrichen wird.
–
–
Vielen Dank, dass ihr meinen Artikel gelesen habt. Lasst doch gerne ein Like da, wenn es euch gefallen hat. Ihr habt einen Gedanken zum Text oder Film? Dann postet es mir gerne unten in die Kommentare. Ansonsten ließt man sich im nächsten Artikel. Bis bald…
6 Gedanken zu “James Bond 007: Skyfall [2012] oder die beste Mischung aus Charakterzeichnung und Action”