14. Film des Marvel Cinematic Universe
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Originaltitel: Doctor Strange
Produktionsland: USA
Darsteller:
Benedict Cumberbatch: Dr. Stephen Strange, Chiwetel Ejiofor: Mordo, Rachel McAdams: Dr. Christine Palmer, Benedict Wong: Wong, Mads Mikkelsen: Kaecilius, Tilda Swinton: The Ancient One, Michael Stuhlberg: Dr. Nicodemus West u.v.a.
Drehbuch: John Spaihts, Scott Derrickson & C. Robert Cargill
Buchvorlage: Stan Lee & Steve Ditko (Marvel Comic Buch)
Regie: Scott Derrickson
Genre: Action, Abenteuer, Sci-Fi
FSK: 12
Länge: 115 Min.
Produktionsfirma: Marvel Studios
Verleiher: Walt Disney Studios Motion Pictures
Filmstart in den USA: 20. Oktober 2016
Filmstart in Dtl.: 26. Oktober 2016
,,Strange ist eine natürliche Brücke zwischen dem, was wir über die Realität wissen, und dem, was darüber hinausgeht.“
Benedict Cumberbatch über den Stellenwert der Person Doctor Strange
Doctor Stephen Strange, seines Zeichen Neurochirug und ziemlich arrogant, was seine Arbeit an sich und seine eigene Person betrifft. Doch er ist erfolgreich und schafft es, bereits tot geglaubte Menschen zu retten. Sein präzisses Gefühl in den Händen ist der Schlüssel zum Erfolg. Doch eines Abends nach einem schweren Autounfall verändert sich sein Leben schlagartig.
Überzeugende Visualität

Aufgrund des Unfalls ist er nicht mehr in der Lage als Chirug zu arbeiten. Er versucht sich die richtigen Spezialisten und moderne Medizin mit Geld zu erkaufen, welches er irgendwann aber nicht mehr hat.
,,Wir brauchten acht verschiedene Lamborghinis. Wir mussten auf zwei Kontinenten drehen, um diesen spektakulären Unfall zu erreichen, der sich in dem Moment, als er geschieht, wie ein aufwühlender Energiestoß anfühlen soll.“
Stephen Broussard (Executive Producer)
So führt sein Weg nach Kathmandu, Nepal, um bei The Ancient One (Tilda Swinton) die Lösung für sein Problem zu finden. Allerdings gibt es gegenüber den Comics eine Abweichung. Dort reist er nach Kamar-Taj in Tibet, um die optimale Heilung bei Ancient One, der dort eine männliche Person ist, zu erhalten. Mit der Zeit erfährt man, dass Stephen nur auf sich bezogen denkt. Alles was Ancient One ihm lehren möchte, lehnt er kategorisch ab. Eine Lektion ist ihm jedoch schon bald gewiss. Dann beginnt er zu verstehen, dass er noch viel zu lernen hat, was die mystischen Künste und deren Mythologie im Gesamten bedeutet. Schon bald schafft er es seine astrale Gestalt von der physischen Gestalt zu trennen und lernt so heimlich in der Nacht. Doch soll er überhaupt alle Geheimnisse erfahren? Irgendwann kommt der Zeitpunkt, wo man alles hinterfragt. Aber sich auch zu verteidigen, gehört zu der Lehre der Ältesten. Aber auch der Darsteller selbst hat sich mächtig ins Zeug gelegt, was seine Rolle betrifft:
,,Benedict tauchte in seine Rolle ein und durchlief Monate des Trainings, lernte wie man kämpft, sich bewegt.“
Charles Newirth (Executive Producer)
Das Resultat ist nicht nur ein extrem agiler Hauptdarsteller, sondern auch der Mix aus mehreren Kampfkünsten ergeben ein realistischen Stunt- als auch Actionbild. Die Darstellerriege wird nicht nur gefordert, sondern auch gefördert, weil sie über den Umstand verfügen stets fit zu sein und immer wenn es erforderlich ist über die Schmerzgrenze hinauszugehen. U.a. sind die vielen Spiegeldimensionen von vielen Verfolgungsjagden geprägt Protagonisten und Antagonisten entwickeln sich in diesen Phasen weiter und erlangen so auch wichtige Erkenntnisse nicht nur über sich selbst.
Die einzige Schwäche des Films
Der Antagonist Kaecilius ist in den Comics ein vielschichtiger Charakter und war einst ein Schüler von Baron Mordo. und begleitete ihn dort nach Kamar-Taj in Tibet, um den „Großen Alten“ zu entführen. Im Film folgt Kaecilius längst seinen eigenen Weg und geht oft auf Konfrontation mit The Ancient One. Er möchte sie nicht einfach so aus dem Weg räumen, sondern verfolgt eine Absicht. Er scheint sich sicher zu sein, wem er vertrauen kann und wem nicht. Doch ist er hier vielleicht auf dem Holzweg? Mit Mads Mikkelsen gewann man dabei einen Darsteller, der diese Figur mehr als vielschichtig hätte ausfühlen als weiterentwickeln können. Doch das Drehbuch gibt einmal mehr so einem Charakter zu wenig Entfaltungsmöglichkeiten, was für so einen extrem wandlungsfähigen Schauspieler schade ist. Folgendes sagte er einmal in einem Making-of:

,,Kaecilius hat sich da zu etwas verstiegen und glaubt, wenn er diesen Weg einschlägt, wird die Welt ein viel schönerer Ort und all seine Fragen werden endlich beantwortet.“
Mads Mikkelsen
So ist es wieder einmal der Titelheld selbst, der im Glanz stehen soll. Jedoch leiden die zwischenmenschlichen Beziehungen, als der Unfall geschehen ist. Er denkt dabei nur an sich und glaubt alles und sich selbst heilen zu können. Geld spielt dabei keine Rolle. Die gute Beziehung zu Dr. Christine Palmer (R. McAdams) beginnt zu bröckeln. Doch die möchte ihm eigentlich nur helfen, was Stephen aber nicht erkennen möchte. Sie ist mutig genug, um in dieser Hinsicht ihre eigenen Schlüsse zu ziehen. Werden die Beiden jemals wieder zu einem Einklang finden? Auf der menschlichen Ebene hat man hier einen Aspekt geschaffen, der das Potenzial hat in weiteren Filmen weiterentwickelt zu werden. Auch die Nebendarsteller strahlen einen Charme aus, der die Figuren noch interessanter erscheinen lässt. Auch die Chemie untereinander findet so ein großes Plus. Benedict Wong als Wong sorgt zudem für die Prise Humor, die aber niemals übertrieben wirkt, sondert viel mehr den Schlagabtausch zu Strange fördert. Auch hier lässt sich in weiteren Filmen noch viel mehr machen.
Der Meister der Universen gibt sich die Ehre

Doctor Strange zählt zu den klassischen Figuren und trat erstmals in Strange Tales #110 (April 1963) in Erscheinung. Diese Comicreihe hatte bis zum Jahr 1976 Bestand. Bis Ausgabe 168 (Februar 1968) war Doctor Strange Bestandteil dieser Reihe und bekam noch im gleichen Monat seine eigene Comicserie. Im Jahr 1978 gab es dann die erste Realverfilmung des Helden, die leider nur über einen Pilotfilm verfügt. Eine Serie wurde leider nie produziert. So musste es also fast 40 Jahre dauern, bis wir die Geschichten des Doctor Strange überhaupt in Bewegtbildern erleben konnten.
Fazit: Visuell ist dieser Blockbuster ein Meisterwerk und braucht sich vor Filmen wie Inception nicht zu verstecken. Auf technischer Ebene überzeugt er vollends und ist mit dem Score von Michael Giacchino nicht nur im Einklang sondern weiß darüber hinaus zu begeistern. Die Darsteller im Gesamten und im Bezug auf die zwischenmenschliche Chemie strahlen eine Souveränität aus. Nur die Story an sich und die Ausarbeitung der Antagonisten bleiben etwas auf der Strecke. Allerdings kann das Finale dies etwas wettmachen und schafft damit ggf. ein weiteres Tor zu öffnen. Denn die Mythologie von Strange selbst als auch deren Welten dienen dazu, etwas zu hinterfragen. Dieser Film ist zwar nicht ganz perfekt, dient aber wunderbar als Grundstein dafür, was wir vielleicht noch alles mit dem Magier erleben dürfen. Die Spiegeldimensionen und deren Parallelwelten als auch die Gedanken, Formen und Realitäten laden dazu ein tiefer ergründet zu werden.
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Titelbild: ©Marvel Studios
Quellen: marvel.fandom.com und die Blu-ray Extras von Doctor Strange
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Ein Gedanke zu “Doctor Strange [2016] oder die wahre Macht eines Zauberers”