Was hat er nicht alles erlebt? 95 Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Er war nicht nur beliebt, sondern hat auch die Popkulutur beeinflusst. Eine Zeit lang war er auch Präsident von Marvel, den man so ohne Probleme Captain Marvel nennen könnte. Leider verstarb Stan Lee am 12. November 2018 nach einem medizinischen Notfall. Nicht nur Comicfans werden den Hut vor ihm ziehen…
Jüngster Redakteur seiner Zeit
Mit gerade einmal 17 Jahren arbeitete er zum ersten Mal als Redakteur im Comicbereich. So wurde eine Textzeile von ihm in einem Comic von Captain America abgedruckt. Cap, wie er auch gerne genannt wird, kämpfte im zweiten Weltkrieg für sein Land. So auch Stan Lee, der u.a. Trainingsfilme und manchmal auch Cartoons verfasste. In den 1950er-Jahren waren Comics sehr rückläufig, so dass auch Lee das Schreiben aufgeben wollte. Zum Glück überlegte er es sich anders und schuf mit Jack Kirby die Fantastic Four, die zum großen Erfolg wurden. Und wenn etwas gut angenommen wird, dann folgt in der Regel mindestens eine weitere Produktion.
Schon bald konnten sich Comicfans an den Geschichten von Iron Man, Thor, Hulk und den X-Men erfreuen. Danach erschuff er mit Bill Everett den blinden Helden Daredevil. Auch Steve Ditko kam in den Genuss mit Lee zu arbeiten. So kreierten sie gemeinsam Doctor Strange und Spider-Man. Besonders Spider-Man mauserte sich zum beliebten Helden und bekam 1967 seine eigene Cartoon-Serie. Aber Helden haben Schwächen. So leidet Bruce Banner unter seinen Wutausbrüchen und wird zum Hulk. Peter Parker hat immer wieder mit Alltagsproblemen zu kämpfen und muss dazu seine geheime Identität als Spider-Man unter einem Hut bekommen. Es sind jene Schwächen, die jeder Mensch in sich trägt. Und so versah auch Lee seine Figuren mit Fehlern. Denn nicht mal Helden sind perfekt. So sagte er selbst einmal folgendes aus:
„Übernatürliche Kräfte heißen denke ich nicht, dass es keine Charakterschwächen gibt, Familienprobleme oder sogar Geldsorgen. Ich habe versucht, Figuren als menschliche Wesen zu schreiben, die auch übernatürliche Kräfte haben.“
Rückzug in den 1990er-Jahren
Zu dieser Zeit mauserten sich die Comics zu einer einer angesagten Popkultur. Cartoonserien waren längst zu großer Beliebtheit aufgestiegen und entwickelten sich stetig weiter. Zu dieser Zeit gab Lee den Posten als Herausgeber ab, blieb aber der Comicwelt treu. Zwischen 1981 und 1983 konnte man ihn in TV-Serien hören. In The Incredible Hulk (1982-1983) und Spider-Man and His Amazing Friends (1981-1983) war er als Narrator aktiv. Seinen ersten Cameo-Auftritt absolvierte er im TV-Film Der unheimliche Hulk vor Gericht (1989). Damit nicht genug. Auch in der X-Men Reihe und dem Marvel Cinematic Universe gab es regelmäßige Kurzauftritte. Aber auch bei Die Simpsons oder The Big Bang Theory und weiteren Serien stattete er einen Besuch ab.
Lees Vorgehensweise bei den Comics bestand darin, sich eine Geschichte auszudenken, die kurz zusammengefasst wurde, anstatt ein Script anzufertigen. Als die Comics fertig waren, versah er die Sprechblasen und Titel mit Schrift. So war gewährleistet, dass Hefte noch schneller produziert werden konnten. Doch auch den Fans war Lee sehr nahe:
„Er fühlte sich gegenüber seinen Fans dazu verpflichtet, weiter schöpferisch tätig zu sein“, sagte seine Tochter der Nachrichtenagentur Reuters. „Er liebte sein Leben und seinen Beruf. Seine Familie liebte ihn und seine Fans liebten ihn. Er war unersetzlich.“
Und besonders seine Fans werden ihn weiterhin lieben. Denn in uns wird diese Legende niemals sterben, weil er uns allen viel gegeben hat. Sein Vermächtnis lebt weiter! Was wäre unsere Kindheit ohne die Cartoons über Spider-Man oder der X-Men gewesen? Auf jeden Fall nicht so bunt, wie wir diese Zeit erlebt haben. Die Comicwelt hat er stilprägend verändert und im großen Umfang beeinflusst. Davon profitieren die Filmstudios bis heute. Allein mit dem MCU wurde ein Universum geschaffen, was seit zehn Jahren seine eigene Erfolgsgeschichte schreibt. Seine Cameos in Spider-Man: Homecoming und Ant-Man and the Wasp werden auf ewig zu meinen Favoriten zählen.
Vielen Dank für deine Figuren und Geschichten, Stan!
Quellen:
Für Menschen mit dickem Geldbeutel noch ein Buchtipp:
https://meinkunstbuch.wordpress.com/2018/11/15/the-stan-lee-story/
LikeGefällt 1 Person