Originaltitel: Migration
Produktionsland: USA. Kanada Frankreich

Synchronisation in der Originalsprache:
Kumail Nanjiani: Mack, Tresi Gazal: Gwen, Elizabeth Banks: Pam, Caspar Jennings: Dax, Isabela Merced: Kim, Danny DeVito: Uncle Dan, Carol Kane: Erin, Awkwafina: Chump, Keegan-Michael Key: Delroy, David Mitchell: GooGoo u.v.a.

Drehbuch: Mike White, Benjamin Renner
Regie: Benjamin Renner, Guylo Homsy

Genre: Abenteuer, Fantasy, Komödie, Familienfilm
FSK: 0
Länge: 83 Min.

Produktionsfirma: Universal Pictures
Verleiher: Universal Pictures

Premiere: 19. Oktober 2023
Filmstart in Dtl.: 21. Dezember 2023

,,Es ist mir von Anfang an klar gewesen, als ich das Angebot bekommen habe den Film zu synchronisieren, dass es cool werden würde, weil die Bilder so außergewöhnlich sind. Es sieht so echt aus und es überträgt sich für mich ein Urlaubsgefühl. Man hat so verschiedene Welten und es ist irre, was dort alles passiert.“

Elyas M’Barek über die Arbeit für diesen Film

Es könnte nicht idyllischer sein, wenn es nach Enterich Mack geht, der über alles seine Familie liebt und mit großer Hingabe schützt. Doch in einer Sache steht er ganz allein da. Nämlich in der Hinsicht, den gewohnten Teich nicht zu verlassen. Seine Frau Pam, Sohn Dax und Nesthäkchen Gwen sind ganz anderer Meinung. Allerspätestens dann, als Dax eine Entenschar begegnet, die sich auf der Durchreise befinden...

Eine Reise der besonderen Art

In einer Debatte schlich sich Dax davon, um die Entengruppe näher kennenzulernen. Dabei verguckt er sich relativ rasch in Kim. Der kleinen Gwen fällt nichts Besseres ein, als ihren Bruder ständig ins Wort zu fallen, was den Bruder natürlich in Verlegenheit bringt. Hier finden wir also die erste Situationskomik, die im wahren Leben ganz bestimmt nicht für alle Beteiligten lustig ist. Aber hier kommt ein ganz klassisches Merkmal, nämlich die Pubertät zum Ausdruck. Der Bruder, der das weibliche Geschlecht erforschen möchte, wird dabei von seiner kleinen Schwester gestört, was er natürlich überhaupt nicht ab kann. Doch schon bald kommt die jugendliche Naivität durch, nämlich wie die anderen Enten, auch nach Jamaica zu fliegen. Schon bald bekommen Pam und Mack Wind davon. Zum Leidwesen von Mack ist Pam auch noch begeistert, was zeigt, dass gewisse Seh(n)süchte vorhanden sind. Endlich was erleben und raus aus dem alten Trott. Dies äußert sich nicht nur akkustisch, sondern auch in der Mimik und Gestik der Enten bzw. anderen Tieren, was im gesamten Film über genutzt wird und uns so die Individuen emotional näher bringt. Den Begriff „Individuum“ wendet man eigentlich auf den Mensch an. Da die Tiere mit ihren hier menschlichen Zügen harmonieren, passt die Bezeichnung mehr als gut.

Von links nach rechts: Onkel Dan, Tochter Gwen, Sohn Dax, Papa Mack und Mama Pam steht eine ereignisreiche Reise bevor. ©Universal Pictures

Doch wegen Macks stoischer Haltung muss von der Familie Überzeugungsarbeit ohne Unterlass geleistet werden. Und dies geschieht mit einem Charme, welcher nicht nur die Kinder im Kinosessel verzücken wird. Auch die Erwachsenen werden dafür mindestens ein Schmunzeln übrig haben. Darüber hinaus wird auf das Verhalten der Enten bzw. von Vögeln eingegangen. Es ist der Spürsinn für unangenehme Witterungen wie Regen oder ein großer Sturm. Tiere spüren so etwas und schlagen bewusst eine andere Richtung. Im Allegmeinen ist uns ja bekannt, dass bestimmte Vögel das Weite in wärmere Gefilde suchen, wenn es bei uns zu kalt wird. Aber auch die Tauben bekommen während der Reise der Entenfamilie ihren Platz, Es ist hinlänglich bekannt, dass Tauben nicht bei allen beliebt ist. Folgt man intensiv den Medienberichten, dann muss man erkennen, dass Tauben geschossen werden sollen, nur damit sie sich nicht noch mehr ausbreiten. Doch Lebewesen müssen geschützt und akzeptiert werden. Und letzterer Wunsch wird hier eindringlich von Chump der Taube eingefordert. Es ist indirekt eine Anspielung auf Migration, was im Original ja auch der Titel ist. Und wer den Film aufmerksam verfolgt, wird dazu gezielte Anspielungen finden.

Gefahren wohin das Auge reicht

Natürlich nicht für die kleinen Zuschauer und ihren Eltern, sondern viel mehr für unsere Freunde auf der Leinwand. Schon bald treibt ein böser Koch sein Unwesen, den es zu überlisten gilt. Doch leichter gesagt als getan. Ob die freundlichen Enten aus der Nachbarschaft es doch schaffen zu überlisten, müsst ihr schon selbst entdecken. 😉 Es sei nur gesagt, das es mächtig turbulent zugeht. Aber was hier besonders erwähnt werden muss, wie detailreich und realistisch solche Filme mittlerweile dargestellt werden. Es sind nicht nur die Spiegelungen auf dem Wasser, wenn die Enten darauf ruhen oder unterwegs sind, sondern auch Gestaltung der Tiere und ihrer Umgebung an sich. Auch die Kamera fängt dabei sehr schöne Perspektiven ein. Dies gelingt in Gefahren- als auch Harmoniesituationen. Aud der Reise begegnet den der lieben Entenfamilie der Papagei Delroy, der auch seine ganz eigene Geschichte, Befindlichkeiten und Träume zum Ausdruck bringt. Aber wir können auch mit ihm lachen, wenn die Situation es erlaubt.

Die Natur im Einklang mit den Tieren und ihren natürlichen Farben. ©Universal Pictures

,,Ich hatte schon immer diese Vorliebe dafür, Geschichten über Menschen zu erzählen, aber Tiere zu verwenden, weil es diese tolle Sache gibt, mit jedem reden zu können, wenn man alle kulturellen Grenzen beseitigt. Bei Enten kann man die Art von Unschuld nutzen, die sie haben, so etwas wie ein sehr menschlicher Charakter, in gewisser Weise sehr mürrisch, ich würde sagen französische Charaktere.“

Regisseur Benjamin Renner über seine Leidenschaft, Geschichten filmisch zu erzählen

Die trügerische Idylle und die ausgeblendete Gefahr können dafür sorgen, dass man etwas Bestimmtes zu spät merkt und das Unwiderrufliche zu drohen scheint. Eben solchen Aspekt findet man oft in alten Märchen wie „Hänsel und Gretel“. Wenn man möchte, kann man auch eine Anspielung auf das Märchen für sich deuten. Doch nun zu den kleinen Kritikpunkten im Film. der Antagonist erscheint erst einmal böse, bleibt in seiner Ausstrahlung völlig eindimensional. Was erschwerend hinzukommt ist die Tatsache, dass er kein einziges Wort spricht, sondern nur Irgendwas vor sich hinbrabbelt. Dennoch kann der Antagonist für die kleineren Zuschauer etwas unheimlich wirken, was den Sehgenuss etwas beeinträchtigen könnte. Im letzten Drittel ist es generell so, dass der Film eine Spur zu viel Fahrt aufnimmt und dabei seine liebenswerten Charaktere etwas vernachlässtigt und verpasst noch mehr Charaktertiefe einzubauen. Was der Film aber sehr gut umsetzt, ist die Tatsache, dass bewussten mit (Ur)ängsten gespielt wird. Die ganz eigene Angst etwas Gewohntes zu verlieren und dabei zu sehr die eigene Komfortzone zu verlassen. Die Tiere wurden spielend und interessant vermenschtlich, ohne ihnen dabei den tyrischen Aspekt zu nehmen. Wir erleben die Enten und andere Tiere in Reinkultur und ihrer Umgebung, in welcher sie sich aufhalten. Fühlen sie sich wohl oder spüren Unbehagen? Genau dies drückt der Film realistisch aus, der wirklich mit einer realitätsnahen gestalteten Natur auftrumpfen kann. Die Farben wirken natürlich und nicht überdimensional, wie in manch anderen Animationsfilmen.

Fazit: „Raus aus dem Teich“ ist ein Spaß für die ganze Familie und besticht durch seinen ganz eigenen Charme. Die Tiere und ihre Umgebung ist realistisch gestaltet und lässt uns mit ihnen mitfühlen als auch mitfiebern. Als das Finale naht, wirkt der Film leicht hektisch. Jedoch schafft er es ein versöhnliches Ende so zu gestalten, dass uns die Figuren länger in Erinnerungen bleiben wird. Zwar wird eine tiefgründige Charakterzeichnung außen vor gelassen, aber dafür bekommen mehrere Charaktere etwas mit, was ihre Figur und ihren jeweiligen Charme ausmacht. genau passend für einen Familienfilm. Benjamin Renner ist ein Meister darin, Tiere animiert auf die Leinwand zu bringen. Auch mit diesem Film ist es ihm geglückt und besticht mti einem Film, welcher es schafft auf witzige Art und Weise das verhalten der Stockenten näher zu bringen.


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Titelbild: ©Universal Pictures

Quellen der Zitate im Text:
MovieStart; „Raus aus dem Teich“, cartoonbrew,com


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