Originaltitel: Smuggling Hendrix
Englischer Titel: Smuggling Hendrix
Produktionsland: Zypern, Dtl., Griechenland
Regie und Drehbuch: Marios Piperides
Produzenten: Janine Teerling, Marios Piperides,Thanassis Karathanos, Martin Hampel,Costas Lambropoulos
Co-Produzent: Giorgos Kyriakos
Darsteller:
Adam Bousdoukos: Yiannis, Fatih Al: Hasan, Vicky Papadopoulou: Kika, Özgür Karadeniz: Tuberk, Giannis Kokkinos: Greek Officer 1 (as Yiannis Kokkinos), Valentinos Kokkinos: Greek Officer 2 uva.
Genre: Komödie, Drama
FSK: 6
Länge: 93 Min.
Produktionsfirma: AMP Filmworks, Pallas Film, View Master Films
Verleiher: Filmperlen (Dtl.)
Filmstart (USA): 20 April 2018 (Tribeca Film Festival)
Filmstart (Dtl.): 5. November 2019 (Filmfestival Cottbus)
Bestandteil des 29. Filmfestival Cottbus
FestivalSektion: Spectrum
Zypern ist eine Haupstadt und seit dem Jahr 1974 geteilt. Die Bewohner in Nikosia versuchen diesen Umstand zu ignorieren. Zu diesen Menschen gehört Yiannis (Adam Bousdoukos), der es nie für nötig hielt auf der „anderen Seite“ zu sein. An sich ist daran nichts auszuzusetzen. Aber wenn sein geliebter und treuer Hund Jimi ausbüxt und dann noch die Grenze passiert, dann ist guter Rat teuer. Ein wildes Abenteuer beginnt, um den Vierbeiner zurück auf die richtige Seite zu holen.
„Die persönlichen Geschichten, die ich erfahren durfte, waren sehr unterschiedlich: von äußerst tragisch bis regelrecht absurd. Das löste in mir den Wunsch aus, mit einem Film eine Story zu erzählen, die beide Seiten einfängt. So entstand SMUGGLING HENDRIX, eine Geschichte, die auf einer wahren Begebenheit beruht. Dass ein Mann so treu an seinem Hund hängt, ist ein unbeschwerter Einstieg, der die Diskrepanz zu den ernsteren Themen ausgleichen kann. Im Kleinen spiegelt die Handlung die komplexe soziale Dynamik der heutigen Zeit wider: die geteilte Insel Zypern, die rechtlichen Probleme mit verlorenem Besitztum und das heikle Thema der türkischen Siedler, die all die Jahre nie ein Gesicht erhalten haben und von Politikern beider Seiten als Verhandlungsmasse benutzt wurden.“, so der Regisseur Marios Piperides
Erfolgloser Musiker versucht sein Glück zu finden
Im Mittelpunkt der Handlung steht der erfolglose griechisch-zypriotische Rockmusiker Yiannis (Adam Bousdoukos) und sein treuer Hund Jimi. Seine langjährige Freundin Kiki (Vicky Papadopoulou) hat längst das weite gesucht. Viel ist ihm nicht geblieben. Außer einer Wohnung, mit der er mit der Miete in Rückstand steht und bald aus selbiger rausfliegen könnte. Da ist er froh, dass er noch seinen treuen Vierbeiner Jimi hat, der nach dem großen Musiker benannt wurde.

Doch Yiannis hat bereits Pläne nach Amsterdam zu fliegen. Das Geld dafür hat er sicher versteckt. Doch dann verschwindet Jimi und dubiose Kredithaie versprechen, dass sie Jimi wieder zurück auf die richtige Seite bringen. Yiannis hätte es sicher schon selbst getan. Doch leider ist das EU-Gesetz im Weg, welches besagt, dass die Einfuhr von Tieren auf die griechische Seite strikt untersagt ist. Da schreckt man auch nicht davor zurück, um sich zum verhandeln mit Geldhai Tuberk (Özgür Karadeniz) in einer Sauna zu treffen. Anzumerken sei, dass sich Darsteller Özgür Karadeniz für die deutsche Fassung selbst synchronisiert hat, aber nur wenige Stunden Zeit hatte um dies zur Vollendung umzusetzen. Dies sind Geschichten, die so ein Film am Rande erzählt. Auch Regisseur Marios Piperides weiß zu berichten und gab Einblicke, wie er die damalige Zeit erlebt hat:
„Ich wuchs in einer ziemlich konventionellen griechisch-zypriotischen Umgebung auf, unmittelbar nach der türkischen Invasion im Jahr 1974. Ich war umgeben von Geschichten über „die Türken“, diesen Feind, der Mord und Barbarei über unsere Gesellschaft gebracht hatte – eine Wahrnehmung, die sich während meines Wehrdienstes Mitte der 90er Jahre noch verstärkte.[…]“
Turbolenzen mit einigen Längen
Die Geschichte schreitet kurzweilig voran, als es darum geht Jimi wieder zurück auf die richtige Seite zu bringen. Dabei sind einige Hindernisse zu meistern und Yiannis trifft dabei auf seine Ex-Freundin Kiki (Vicky Papadopoulou), die er um Hilfe bittet. Auffällig ist dabei, dass es zwischen den beiden Protagonisten zur Situationskomik kommt und so einige Längen und das gedrosselte Tempo der Handlung ausgeglichen werden. Natürlich bleibt dabei der Zypern-Konflikt im Fokus, der grotesker nicht sein kann und durch Regisseur Marios Piperides seine Komplexität erhält und dies mit humoristischen Stilmitteln anreicherte.
Z.b. gähnt Hund Jimi länger, als ein Grenzpolizist die Vorschriften erklärt. Piperides lässt auch nicht außer acht, die Freundschaft zwischen Mensch und Tier zu betonen. So wird man am Anfang des Films Zeuge, wie Jimi sein Herrchen zu wecken versucht. Und als Jimi nach einer Untat von Yiannis ausgeschimpft wird, zeigt der Hund durch ducken und leises Jaulen, dass es ihm leid tut. Ohnehin verleiht der Vierbeiner der Tragikomödie den gewissen Charme und die Zuschauer werden den Vierbeiner schnell ins Herz schließen und mit ihm mitfiebern, wenn es darum geht zu Herrchen zurückzufinden.
Fazit: Die Dramaturgie kommt zwischenzeitlich abhanden, was einige Längen im Film zur Folge hat. Doch dank der super aufspielenden Charaktere, sowie des Vierbeiners und des daraus resultierenden Wortwitz haben wir eine Komödie, die Dank ihres Charmes in Erinnerung bleiben wird. Der Hintergrund der Handlung ist ernst und gleicht den Verhältnissen der Berliner Mauer. Nur mit dem Unterschied, dass man die Grenzen passieren darf, aber nicht ganz so einfach wieder zurück kann, wenn man z.B. einen Hund bei sich hat. Angereichert wurde dies mit Humor und einer gewissen Lässigkeit, die den Film über die gesamte Spieldauer begleitet. Auch mit seinen kleinen Schwächen ist Smuggling Hendrix eine abwechslungsreiche Unterhaltung.
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2 Gedanken zu “Smuggling Hendrix [2018]”