25. Bond-Film | 5. und letzter Bond-Film mit D. Craig
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Originaltitel: No Time To Die
Produktionsland: Vereinigtes Königreich

Darsteller: Daniel Craig: James Bond, Léa Seydoux: Dr. Madeleine Swann, Christoph Waltz: Franz Oberhauser, Ralph Fiennes: Gareth Mallory, Ben Whishaw: Q, Naomie Harris: Eve Moneypenny, Rami Malek: Lyutsifer Safin, Lashana Lynch: Nomi u.v.a.
Regie: Cary Joji Fukunaga

Genre: Thriller, Action
Länge: 163 Min.
FSK: 12

Produktionsfirma: Eon Productions, Universal Pictures
Verleiher: Universal Pictures Home Entertainment

UK-Premiere: 28. September 2021
Deutscher Kinostart: 30. September 2021


,,Ich vermisse dich.“
,,I miss you.“

Bond, als er über vergangene Zeiten nachdenkt.

Nach den Ereignissen aus Spectre hat sich James zur Ruhe gesetzt und genießt nun die gemeinsame Zeit mit Madeleine in der süditalienischen Kleinstadt Matera. Darüber hinaus macht James das Grab seiner ehemals geliebten Vesper Lynd aus und besucht nun diesen Platz ihrer Ruhestätte. Doch er scheint nicht ungestört zu sein und entdeckt ein Symbol von Spectre. Auf einmal explodiert das Grab und er spürt sofort einen Verrat. Die langen Minuten bis zur Titelsequenz geht es hoch her und wir erleben einen atemberaubenen Stunt nach dem anderen. Ein kurzer Vorgeschmack ist sogar im Trailer enthalten. Es sei auch gesagt, dass es bisher der längste Vorspann von fast 30 Minuten bei James Bond ist.

Bezug zu „On Her Majesty’s Secret Service

Er hat was mit 007 zu besprechen: Rückkehrer Felix Leiter (Jeffrey Wright). ©Universal Pictures International Germany GmbH

Und dies gibt es in vielerlei Hinsicht. Um aber den Plot nicht zu entblößen, gehe ich nur auf eine Szene zu Beginn des Films ein. Bond sitzt mit Madeleine in seinem Auto und wird von Killern umzingeln und hart beschossen. Man wird Zeuge davon, wie langsam aber sicher die Scheiben des Wagens nachgeben. Eine clevere Homepage an den Bond-Film aus dem Jahr 1969. Doch Léa Seydoux setzt noch einen drauf und glänzt unnachahmlich in der Bahnhofsszene, als sie in den Zug steigt. Dabei ist auch auf die Kamera und den Schnitt zu achten. Beides fängt die Dramatik wunderbar ein und lässt den Film nun mehr erst richtig beginnen. Daraufhin kann James nicht anders und trifft eine Entscheidung. Es gehen fünf Jahre ins Land und das Verbrechen schläft natürlich nicht, weil ein Labor in London überfallen und eine Biowaffe gestohlen wird.


Der CIA-Agent und langjährige Kollege Felix Leiter (Jeffrey Wright) erfährt davon und kontaktiert James, um ihn zu überzeugen sich der Sache anzunehmen. Auf der einen Seite ist es wunderbar, dass man den Charakter Felix Leiter zurückgebracht hat, um so ein paar persönliche Momente zwischen ihm und Bond zu schaffen, aber andererseits ist Wrights Auftreten viel zu kurz und erreicht nicht wirklich die entsprechende Quintessenz. Erst in seiner letzten Szene kann er dies für sich verbuchen und erinnert in einer bestimmten Szene an Casino Royale. Gänzlich neu im Geschehen ist die Agentin Nomi (Lashana Lynch), die wir bereits als Maria Rambeau aus Captain Marvel kennen. In einigen Szenen bringt sie guten Dialogwitz rein und zeigt auch in Actionszenen, was sie so drauf hat. Aber insgesamt passt es mit dem Charakter nicht wirklich, so dass viele Szenen viel mehr „Over the top“ wirken. Erst Finale des Filmes hat sie eine Szene, die in ihrem Handeln sehr gut passt. Es bleibt abzuwarten, ob man sie auch weiterhin im Bond-Franchise berücksichten wird.

Wer ist die wirkliche Bedrohung?

Dessen bewusst waren wir uns bis zum Jahr 2012 noch nicht, bis sich in Spectre (2015) etwas offenbarte. Doch nun werden die Karten neu gemischt und Bond bekommt es mit zwei Wiedersachern zu tun. Auch wenn einer davon im Gefängnis sitzt, ist er nicht weniger gefährlich, da er auch hinter Schloss und Riegel agieren kann. Doch die andere Bedrohung tritt in Form von Lyutsifer Safin (Rami Malek) auf und verfolgt einen sehr intelligenten und zugleich gefährlichen Plan für die Weltbevölkerung. Sein Vorname weist eine Ähnlichkeit zum Teufel Luzifer auf und kommt natürlich von ungefähr. Maleks Figur ist diabolisch veranlagt und drückt dies in einer lang ersehnten Rache aus. Er spielt seine Rolle eindrucksvoll. Doch man schaffte es nicht der Figur mehr zu geben, weil auch dessen Motive viel zu undurchsichtig sind und man am Ende nicht wirklich über dessen Motivation und woher selbige stammt, aufgeklärt wird. Zwar bekommt man eine schlüssige Erklärung, was seine zwischenmenschlichen Motive betrifft, jedoch bleibt man im Dunkeln, warum sein Plan die ganze Weltbevölkerung auszulöschen so eine hohe Priorität besitzt. Aber im Zusammenspiel mit Bond funktioniert Safin sehr gut und zeigt dessen dunklen Abgründe auf. Auch die Figur von Christoph Waltz hätte man mehr geben können. Stattdessen wird sie viel zu schnell abgehandelt und man nimmt dem Schauspieler die Möglichkeit sich vollends zu entfalten.

Kann ordentlich austeilen: Ana de Armas als Paloma. ©Universal Pictures International Germany GmbH

Allerdings gibt es einen neuen Auftritt auf Seiten der Guten. Es ist 007 selbst, der weibliche Verstärkung bekommt. Im Laufe der Handlung trifft er auf Paloma (Ana de Armas), die auf den ersten Blick sehr schüchtern zu sein scheint. Viele werden sie aus Knives Out (2019) kennen, wo sie eine zurückhaltende Rolle inne hatte. Aber hier mit 007 legte sie schnell ihre Schüchternheit ab und zeigte sich als abgebrühte Agentin, die nicht nur schlagfertig ist, sondern auch mit Waffen entsprechend umgehen kann. Da wünscht man sich glatt, dass ihre Rolle größer ausgefallen wären. Das Zusammenspiel mit Daniel Craig macht einfach Spaß und man merkt beiden Akteuren an, dass sie bei den wilden Szenen ihren Spaß haben. Auch Craig selbst gibt noch einmal alles und zeigt hier, was seine Rolle als Bond seit dem Jahr 2006 ausgemacht hat. Die innere Zerrissenheit und nicht mit der Vergangenheit abschließen können sind auch hier wieder allgegenwertig. Es ist die Zeit, wo sich Bond nicht nur mit der Vergangenheit und der Gegenwart beschäftigt, sondern auch Gedanken an die Zukunft zulässt.

Fazit: No Time Do Die ist der Abschluss einer 15-jährigen Ära, wo Daniel Craig als Titelheld noch einmal alles aus sich herausholt. So gut wie er und Léa Seydoux spielen, so schwankend sind die anderen Rollen. Die Präsenz von Christoph Waltz fällt zu mager aus und die Rolle von Rami Maleks Safin ist zu undurchsichtig, wobei seine Mimik und Interpretation der Rolle bemerkenswert ist. Ana de Armas Auftritt als Paloma ist zwar recht kurz, aber dafür prägnant. Ralph Fiennes und Ben Whishaw haben erneut ihre Momente und schaffen es den entsprechenden Stempel draufzusetzen. Die Visualität lässt keine Wünsche offen und bringt im Bereich der Kamera atemberaubende Bilder und Locations auf Leinwand, die mit Hans Zimmers Score intensiv untermalt werden. Die Szenen mit dem Aston Martin und seine ausgereiften Gadgets lassen nicht nur die Herzen von Nostalgikern höher schlagen. Das Drehbuch ist etwas holprig und wird dank des Finales etwas kaschiert. Technisch gesehen eines der besten Bond-Filme und ein solider Abschluss der Bond-Ära mit D. Craig. Der Blockbuster macht vieles richtig und versteht es den Zuschauer mitzunehmen. Allerdings ist der Film stellenweise zerfahren und wirkt in den Kampfszenen als auch Verfolgungsjagden sehr zerschnitten. Mit 163 Minuten scheint der Film recht lang zu sein, was aber viel mehr ein Vorteil ist, weil er die schwachen Momente recht gut auffangen kann. Das Finale lässt keine Wünsche offen und ist einfach grandios und versöhnlich zugleich. Trotz einiger Schwächen sollte man sich diesen Film nicht entgehen lassen.



Vielen Dank, dass ihr meinen Artikel gelesen habt. Lasst doch gerne ein Like da, wenn es euch gefallen hat. Ihr habt einen Gedanken zum Text oder Film? Dann postet es mir gerne unten in die Kommentare. Ansonsten ließt man sich im nächsten Artikel. Bis bald…

4 Gedanken zu “James Bond 007: No Time To Die [2021]

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