8. Film des Marvel Cinematic Universe
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Originaltitel: Thor: The Dark World
Deutscher Titel: Thor: The Dark Kingdom
Produktionsland: USA
Darsteller:
Chris Hemsworth: Thor, Natalie Portman: Jane Foster, Tom Hiddleston: Loki, Anthony Hopkins: Odin, Christopher Eccleston: Malekith u.v.a.
Drehbuch: Christopher L. Yost, Christopher Markus & Stephen McFeely
Romanvorlage: Stan Lee, Larry Lieber, Jack Kirby (Marvel Comics)
Walter Simonson (Character: Malekith)
Regie: Alan Taylor
FSK: 12
Länge: 112 Min.
Produktionsfirma: Marvel Studios, Walt Disney Pictures
Verleiher: Walt Disney Studios Home Entertainment
Filmstart in den USA: 8. November 2013
Filmstart in Dtl.: 31. Oktober 2013
„Thor und Loki sind interessant, weil ihr Vater ihre Kindheit gründlich vermasselte. Man sagt nicht beiden, sie seien zum König geboren, aber nur einer wird es werden.“, so Regisseur Alan Taylor in einem Making-Of
Der Fillm beginnt mit einer Rückblende, als Odins Vater Bor gegen Dunkelelfanführer Malekith antrat, um gegen ihn zu kämpfen. Der Dunkelelf war im Besitz einer Superwaffe, dem Aether (Roter Infinitystein). Doch Bor nahm sich dem Aether an, um zu verhindern, dass Malekith großen Schaden damit anrichtete. Selbiger konnte entkommen und alle Probleme schienen gelöst…
Film geht seinen eigenen Weg
In der Gegendwart scheint auch alles nach Plan zu laufen. Loki muss sich für seine Verbrechen in New York verantworten und wird in Asgard inhaftiert. Währenddessen stellt Thor in einer Schlacht in Vanaheim die alte Ordnung wieder her. Jedoch bahnt sich Ungemach an, als sich eine Konvergenz bildet und Malekith (Christopher Eccleston) aus seinem Schlaf erwacht und Portale zwischen den neun Welten öffnet.

Das klingt alles sehr düster und spiegelt sich auch im Look des Films wieder, was sehr zur Situation um die neun Welten passt. Alle Protagonisten aus Teil 1 sind wieder dabei und wurden mit einem Praktikant für die Praktikantin Darcy Lewis (Kat Dennings) erweitert. Ein Aspekt, den man als störend empfinden könnte, da Praktikant und Praktikantin den Fluss der Geschichte nicht voran bringen und mehr als lästig und dazugestellt wirken. Bei einer Laufzeit von 112 Minuten wollte man damit scheinbar die Lücken füllen. Um so interessanter ist die Mythologie um die Dunkelelfen, die im Verlauf der Handlung näher von Odin (Anthony Hopkins) erläutert wird. In den Comics tauchte Malekith in Thor Vol 1 #344: „Whatever Happened to Balder the Brave?“ auf: Erschienen im Juni 1984.

Was in der Geschichte spannend und interessant klingt, ist in der Praxis weniger gut umgesetzt worden. Aber wer sind diese Dunkelelfen eigentlich? Sie wurden noch vor der Dämmerung des Universums in kompletter Dunkelheit geboren und ruhten sehr lange, nachdem der Kampf gegen Bor beendet war. Nun erwachen sie und Malekith spürt, dass seine große Superwaffe (Aether) aktiviert wurde. Zeit also, um selbst aktiv zu werden. Das Wesen möchte seine Waffe zurück. Und so wird sich mal wieder Gut gegen Böse gegenüber stehen, bzw. möchte der Elf für Zerstörung sorgen. Und es zeigt sich wieder einmal mehr das Problem im Marvel-Universum. Die Antagonisten besitzen kaum Profil und wirken austauschbar.
Tom Hiddleston sticht schauspielerisch heraus

Dennoch überzeugt Christopher Eccleston in seiner Rolle. Mehr Tiefgang seitens der Autoren wäre wünschenswert gewesen. Warum möchte er die kosmische Zerstörung bzw. Dunkelheit einleuten? Was treibt ihn an, genau dieses Ziel zu verfolgen? Die Behandlung der antagonistischen Figur fällt demnach zu mager aus. Anders sieht es da bei Loki aus, der nun für seine Verbrechen büßen soll. Doch warum tut er dies alles? Loki ist nicht der leibliche Bruder von Thor und doch beansprucht er den Thron. Odin sieht sich in der Rolle als Vater in einem Zwiespalt. Zum einen ist da Stiefsohn Loki, der mit dem Thron keine guten Ziele verfolgen würde und so für Odin dafür nicht infrage kommt. Und dann ist da Thor, der König werden soll, aber es scheinbar nicht möchte, weil er Asgard lieber auf den Schlachtfeldern zu Frieden führen möchte.
„Thor ist Prinz eines kosmischen Reiches. Er steht an der Spitze der Nahrungskette des Universums. Sein boshafter Bruder Loki meint, er sei dazu bestimmt, König zu sein. Das Spektakel und die Berg- Talfahrt machen die Geschichte so unterhaltsam, man braucht aber auch emotionale Berührungspunkte“, so Producer Kevin Feige
Lokis Verhältnis zu Odin scheint nicht sonderlich gut zu sein. Jedoch versteht er sich mit Odins Frau Frigga (Rene Russo) viel besser und hat zudem noch sehr viel von ihr gelernt. U.a. magische Illusionen zu schaffen. Doch trägt er auch was gutes in sich? Obwohl er neidisch auf seinen Bruder ist, unterstützt er ihn, wenn es darauf ankommt. Er kann ihn auch schon mal auf die Nerven gehen, wo Thor sich dann gezwungen sieht, ihn über Bord zu schmeißen. Obwohl die Beiden konkurrieren, scheint sie etwas zu verbinden, und das spielen Hemsworth und Hiddleston hervorragend und geben dem Publikum das Gefühl, als seien Loki und Thor echte Brüder.

Was in der Bruderschaft der Beiden sehr gut funktioniert, schlägt sich auch in der Tonmischung wieder. Bei Schlachten bzw. kriegsähnlichen Zuständen ist der Ton so bombastisch, dass man sich so vorkommt, als würde man sich am Ort des Geschehens befinden. Ergänzt wird dies durch den Score, der durchaus Melodien bereithält, die einem im Ohr bleiben. Dann gibt es wiederrum Klänge die hat man nach zwei Stunden wieder vergessen. Klasse sind hingegen die Kampfszenen, die in Verbindung mit den stilvollen CGI-Effekten in einem guten Verhältnis stehen.
Fazit: Der Antagonist wird mal wieder nur oberflächlich behandelt. Rachefeldzug ist hier das Stichwort. Da kann man froh sein, dass Loki (Tom Hiddleston) wieder in seinem Element ist.Einmal mehr versteht er es der Ambivalenz Ausdruck zu verleihen. Seine Absichten und Gedanken sind nicht nur tiefgründig, sondern auch nachvollziehbar, was aber auch auf Protagonist Thor zutrifft, der es erneut schafft auch im Kampf für entsprechenden Humor zu sorgen. Beide Akteure entwickeln sich weiter und Nebendarsteller Anthony Hopkins, Stellan Skarsgard und Rene Russo sorgen auf ihre ganz eigene Art für Tiefgang als auch heitere Momente. Zudem weiß der Film mit tollen Schauwerten, inklusive mehrdimensionalen Räumen und Kostümen zu gefallen. Thor 2 ist nur phasenweise tiefgründig, kann aber als eigenständiger Film gesehen werden und gut unterhalten.
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Titelbild ©Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH
Ein großer Dank geht an Marvel Studios, denn ohne das Making-Of auf der Bluray „Eine Reise von Brüdern: Thor & Loki“ wären die Zitate im Text nicht möglich gewesen.
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6 Gedanken zu “Thor – The Dark World [2013] oder die Ausbreitung dunkler Mächte”