Das Kinojahr 2018 brachte eine wahre Freude mit sich, so dass selbst Mainstreamfilme nicht unbedingt auf den Spitzenplätzen landen würden. Schon länger lasse ich Hollywood etwas außen vor, weil mir der europäische Film am Herzen liegt. Und dies hat sich besonders beim Filmfestival im November 2018 bemerkbar gemacht.
Dabei kamen auch interessante Zahlen zum Vorschein, die besagen, dass es 2018 insgesamt 109 Kinobesuche meinerseits gegeben hat. 71 Filme kamen durch Pressevorführungen zustande. Und nimmt man den November für sich, dann waren dort 57 Filme aus Osteuropa dabei. Und einige haben es auch in meine Bestenliste Teil 1, Teil 2 und Teil 3 geschafft. Und aus diesen drei Listen kristallisieren sich nun meine absoluten Topfilme heraus.
Herrlich komisch, fantastisch und dramatisch
…beinhaltet eine abendliche Zusammenkunft im Hause des Literaturprofessors Stephan (Christoph Maria Herbst) und seiner Frau Elisabeth. Er gibt viel auf seine geistige Überlegenheit. Doch plötzlich macht sich Anspannung breit. Basierend auf ein Theaterstück briliert diese Komödie durch seine zackigen und kantigen Dialoge. Nicht nur Christoph Maria Herbst läuft zu Höchstform auf und begeisterte mich auf Anhieb. Deshalb schafft es diese ausgefallene Komödie auf Platz 11.
Für die Geschichte, die in den 1960er Jahren spielt, gab es u.a. den Oscar für den Besten Film und Beste Regie (Guillermo del Toro). Hier passt einfach alles und der Flair der 1960er Jahre versprüht einfach echte Nostalgie. Und da ich eben auf Vergangenes auf der Leinwand abfahre, ist Platz 10 der verdiente Lohn.

Auf Platz 9 ist kein Platz für Nostalgisches. Aber dafür steht echte Dramatik im Mittelpunkt, die mich dank ihrer Authentizität überzeugt hat. Der Film beginnt damit, dass sich das Ehepaar Besson scheiden lassen möchte. Dementsprechend sind beide Elternteile zur Verhandlungen bei der Richterin und Anwälten geladen. Sohn Julien (Thomas Gioria) muss diese Umstände ertragen und möchte keinesfalls zum Vater. Die eindringliche Geschichte gepaart mit den wirkungsvollen Darstellern hat mich von der ersten Minute an gepackt. Hier findet ihr meine Kritik zum Film. Kleiner Tipp: Ab Feb. ist der Film als Stream verfügbar. Mehr dazu in Kürze.
Reise nach Italien, Russland, in eine andere Welt und der Ungewissheit
Der Italiener Luca Guadagnino realisierte diese Literaturvorlage von André Aciman, in der es um den 17-jährigen Elio (Timothée Chalamet) geht. Der verliebt sich in den 24-jährigen US-Amerikaner Oliver (Armie Hammer). Ein tiefgründiges Drehbuch, nostalgischer Soundtrack und eine traumhafte Kulisse sorgen dafür, dass der Film in meine persönliche Topliste und hier auf Platz 8 der entgültigen Jahresliste landete.
Platz 7 ergatterte sich Love, Simon deshalb, weil es der erste Mainstream-Film ist, der das Thema Homosexualität tiefgreifender behandelt. Dort geht es um Simon (Nick Robinson), der noch keiner Menschenseele gebeichtet hat, dass er schwul ist. Doch wie würde sein Umfeld darauf reagieren? Damit beginnt eine ungewisse Zeit für Simon. Alles zur Tragikomödie mit Nick Robinson in der Hauptrolle erfahrt ihr hier.

Reichlich turbolent geht es mit Jumpman auf Platz 6 zu. Diesen Platz verdient er sich,
weil hier über die Schmerzgrenze hinaus gegangen wird und sein Rhythmus so andersartig als auch faszinierend ist. Denis (Denis Vlasenko) wirft sich freiwillig vor teuren Autos. Dem Körper wird hier alles abverlangt und bietet Reality-Kino und Härtetest-Parabel zugleich. Bemerkenswert dabei sind die Kameraeinstellungen, die einen gelungenen aber auch einen verstörenden Rhythmus ausstrahlen. Regisseur Ivan I. Tverdovskiy holte sich in Cottbus den Spezialpreis für die Beste Regie. Zu diesem Film habe ich in der Zwischenzeit eine Kritik geschrieben.

Mit Aquaman (2018) schafft es ein Film aus dem Hause DC auf Platz 5. Arthur Curry alias Aquaman (Jason Momoa) kommt aus Atlantis und bekommt nun seine eigene Origin-Story spendiert. Das starbesetzte Epos brilliert dabei allen voran mit seinem Hauptdarsteller Jason Momoa. Und auch das Szenenbild kann sich dieses Mal sehen lassen. Außerdem wurde noch die Umweltverschmutzung aufgegriffen, was die Beweggründe der Atlanten noch realistischer unterstreicht. Realismus und Fiktion werden hier wunderbar vereint, so dass der Sprung in die Top 5 nur Formsache war.
Geballte Action und Tiefgang auf den weiteren Plätzen
Die Genres Thriller, Drama und Komödie verschmelzen hier ineinander. Eine verbitterten Frau (Frances McDormand) in einer amerikanischen Kleinstadt, die nach dem Mord an ihrer Tochter auf drei großen Werbetafeln den örtlichen Polizeichef (Woody Harrelson) der Untätigkeit anklagt. Der Blockbuster erhielt nach 7 Nominierungen schlußendlich zwei Oscar-Trophäen. Diese bekamen Frances McDormand (Beste Hauptdarstellerin) und Sam Rockwell (Bester Nebendarsteller). Unter Umständen wäre hier vielleicht sogar mehr verdient gewesen. Bei mir gibt es dafür immerhin Platz 4, weil die Darsteller einfach alles geben und glaubhaft rüberkommen.
Platz 3 für die Avengers. Zu dieser Comicvorlage muss ich nicht wirklich was sagen. Hier habe ich es schon ausführlich getan. Und ich bekomme heute noch eine Gänsehaut bei bestimmten Szenen. Das MCU hat schon viele Filme hervorgebracht. Doch dieser hier zählt nun mal zu den besten Filmen seiner Zunft.
Ethan Hunt (Tom Cruise) und sein Team erhalten eine neue Mission: Sie sollen auf dem Schwarzmarkt angebotenes, waffenfähiges Plutonium sicherstellen. Die Mission scheitert jedoch daran, dass Ethan das Überleben seines Teams wichtiger ist als die Vollendung des Auftrags. Das Actionhighlight schlecht hin. Zur Kritik geht es hier entlang. Die Filmreihe brachte mit diesem Blockbuster den sechsten Film in die Kinos. Und was sicher nicht alle Fans erwartet haben ist der Fakt, dass Fallout es schafft seine Vorgänger zu übertrumpfen. Und weil ich selbst ganz hin und weg im Kino saß, gibt es nun Platz 2 als Belohnung.
Episch, phänomenal und preisgekrönt!

Wahrscheinlich gibt es noch hundert andere Superlativen, die man für diesen Film verwenden könnte. Bohemian Rhapsody (2018) zeigt den Aufstieg von Freddie Mercury. Viele Songs sind einem geläufig. Aber wie dann der eine oder andere Song entstanden ist, war dann doch eine sehr interessante Komponente. Dazu noch die überragende Schauspielleistung von Rami Malek. Nicht umsonst bekam er dafür den Golden Globe als Bester Hauptdarsteller in einem Drama. Egal ob Musik, Szenenbild, Visuelle Effekte, Kamera, Kostüme oder Masken. Hier stimmt einfach alles. Außerdem war hier bei mir der Flashfaktor am größten, so dass dieses Biopic sich Platz 1 redlich verdient hat. Als Sahnehäubchen folgte eine ausführliche Kritik.
2 Gedanken zu “Meine absoluten Lieblingsfilme des Jahres 2018”