Meine Topliste der Kinofilme des Jahres 2022 kann auch dieses Jahr nicht vollständig sein, da ich einige Filme nicht gesehen habe. Dieses Mal habe ich 20 Filme in der Liste. Im Gegensatz zum Jahr 2021 handelt es sich bei allen 20 gesehenen Titeln um Kinofilme.
Auch dieses Jahr ist mir die Entscheidung sehr schwer gefallen, wo jener Film platziert werden würde. 2022 haben es einige europäische Filme in die Liste geschafft. Um die Spannung zu erhöhen, Beginnt das Ranking mit den 9 Filmen, die es nicht in die Topliste geschafft haben. Dann präsentiere ich die Filme von Platz 11 bis Platz 1.
Drei Enttäuschungen & sechs Geschichten mit Potenzial
Thor: Love and Thunder bildet das Schlusslicht meiner diesjährigen Liste, weil er u.a. meine Erwartungen nicht erfüllen konnte. Die Geschichte des Antagonisten war zwar interessant von Christian Bale gespielt, aber die Drehbuchautoren bauten die Geschichte von Ghor nur unzureichend aus. Und im Bezug zu Thor setzte man zuviel auf Klamauk. Mehr erwartet habe ich auch von Der Nachname. Zwar machen Florian David Fitz und Christoph Maria Herbst im Zusammenspiel Spaß, aber die Aneinanderreihung von den Familiengegebenheiten bremsen das Drehbuch stark aus. Weniger wäre hier mehr gewesen. Platz 18 nimmt ein Comicfilm ein, der im Jahr 2022 mit großen Erwartungen in die bundesdeutschen Kinos gestartet ist. Die Rede ist von Black Panther: Wakanda Forever (2022). Kein perfekter, aber dennoch ein unterhaltsamer Film, der die Hommage an den leider verstorbenen Black Panther-Darsteller Chadwick Boseman entsprechend in Szene gesetzt hat. Außerdem spielt Angela Bassett ihre Rolle als Ramonda herausragend und erhielt dafür eine Oscarnominierung als Beste Nebendarstellerin für die Verleihung im Jahr 2023.
Jetzt folgen Filme, die mich gut unterhalten haben, aber die Entscheidung sehr schwer fiel, ob die Titel eventuell doch mit in der Top11 platziert werden könnten. Auf Platz 17 landet Black Adam, der in gewisser Hinsicht eine große Ambition verfolgt, aber im Nachhinein wohl nichts mehr folgen lassen wird. Erst war man von großer Vorfreude gekennzeichnet. Aber im Nachhinein folgt die große Ernüchterung. Schade! Rang 16 nimmt Der siebente Rabe (Dtl., 2011) ein, der sehr außergewöhnlich daherkommt, weil es sich dabei um den längsten handanimierten Silhouettenfilm der Welt handelt. Desweiteren lief er, wie so einige weitere Titel hier, beim 32. FilmFestival Cottbus (FFC). Platz 15 stammt aus einem Franchise, welcher die Vorgeschichte von Agenten behandelt. The Kings Man: The Beginning spielt in den 1910er Jahren und zeigt Orlando Oxford (Ralp Fiennes) als Hauptprotagonisten, der verhindern möchte, dass sein Sohn in den Krieg eintritt. Herrlich überdrehte Geschichte, die auch ihre ruhigen Momente hat. Dennoch kommt er qualitativ nicht ganz an die beiden anderen Filme heran.
Auch Platz 14 gehörte zum Programm des FFC. Metronom ist ein rumänischer Coming-of-Age Film, der davon handelt, dass ein junges Pärchen im Jahr 1972 zu einer Bewegung zählt, was der rumänischen Regierung ein Dorn im Auge ist. In seiner Erzählweise wirkt das Drama sehr authentisch. Gleiches gilt für Platz 13 mit Wunderschön, der 2022 regulär in den Kinos gespielt wurde. Es ist ein Episodenfilm, der das Schönheitsideal feinfühlig behandelt. Eine Art Tragikomödie von und mit Karoline Herfurth. Mit Frauenschicksale (DDR, 1952) schafft es ein sehr alter Film in die Liste und landet auf dem undankbaren 12. Platz. Er handelt von jungen Frauen, die versuchen nach dem 2. Weltkrieg für sich ein neues Leben aufzubauen. Jede einzelne Frau wird jeweils von dem gleichen Mann hintergangen. Die Gleichberechtigung spielt hierbei eine zentrale Rolle.
Historisch, actionreich & dokumentarisch
Auf Platz 11 befindet sich A Tunnel (2019), ein Dokumentarfilm aus Georgien, wo sich chinesische Arbeiter niederlassen, um einen Tunnel zu bauen. Ein tiefer Einschnitt und Probleme für die dort lebendende Bevölkerung wird ein Kampf um das Überleben.
Doctor Strange in the Multiverse of Madness erreicht bei mir nachträglich Platz 10. Das Grundkonzept und die Vision von Sam Raimi gefällt mir sehr gut, aber das Multiverse in seiner visuellen Form kam mir ein wenig zu kurz. Allerdings können die Charaktere und ihre persönliche Geschichte punkten, was den Film dann doch noch nachträglich in die höhere Gilde befördert.
Silent Love (2019) ist ein polnischer Dokumentarfilm, der bei mir Platz 9 einnimmt. Eine Schwester möchte sich nach dem Tod der Mutter um ihren Bruder kümmern. Aber wird dabei die Liebe zu ihrer lesbischen Freundin erblühen können? Eine schwere Zeit für beide Frauen scheint anzubrechen.
Authentisch, sonderbar und außergewöhnlich
Auf Platz 8 hat sich das polnische Drama Sonata (2021) verewigt. Hier handelt es sich um einen Gehörlosen, der die Leidenschaft entwickelt Klavier zu spielen. Ein feinfühliger und authentischer Film, der auf einer wahren Begebenheit basiert.
Auf Platz 7 findet ihr einen Film vor, der im Bereich des Coming-of-Age anzusiedeln ist. Aber dieses Mal stammt der Film nicht aus Hollywood, sondern aus Serbien/Kroatien. In Carbide (2022) Zwei Jungs in der Vorpubertät probieren viele Dinge aus. Dabei geht es oftmals über die Legalität hinaus. Sie sprengen gern Gegenstände in die Luft und filmen sich dabei. Doch sind diese Aktivitäten eine Flucht vor der Dysfunktionalität beider Elternteile, die sich bis auf den Tod nicht ausstehen können. Kann es überhaupt einen friedlichen Ausgang geben? Langspielfilmdebüt von Regisseur Josip Zuvan, der seit 2011 Erfahrungen auf dem Kurzfilmsektor sammelte.
Auf Platz 6 findet ihr erneut einen polnischen Film. Damit ist es der insgesamt dritte Film aus diesem Land, der es für 2022 in meine Bestenliste geschafft hat. F*cking Bornholm (2022) ist wie aus dem Leben gegriffen. Es könnte idyllischer nicht sein, wenn sich zwei Familien auf den Weg in den Campingurlaub machen. Doch der Schein trügt wohl auch hier. Was die pure Erholung zu sein scheint, beginnt mit einer Midlife-Crisis, die den Frieden gehörigt auf den Kopf stellen könnte. Hier sind wir Zeuge von einer Stressbewältigung zweier Paare, was mit bissigen Humor angereichert wurde. Die Regisseurin Anna Kazejak ist zumindest in Europa keine Unbekannte. Ihr Film The Word feierte seine Weltpremiere auf der 64. Berlinale und erhielt in der Folge einige Preise.
Platz 5 steigert langsam die Spannung auf die ersten Plätze. Dorthin geschafft hat es ein Film aus dem Programm des 32. FFC, welcher in der ehemaligen DDR gedreht wurde. In Alle meine Mädchen (1980) steht der Regiestudent Ralf im Mittelpunkt, der einen Dokumentarfilm über eine Frauenbrigade in einem Betrieb drehen soll. Er stimmt zu und zeigt sich sofort von der Frauengruppe begeistert. Allerdings bringt er das Gefüge durcheinander und bekommt einiges der Arbeiterinnen mit, was ihre Wünsche, Träume und Hoffnungen betrifft.
Platz 4 nimmt Avatar: The Way of Water ein. An sich ein undankbarer Platz so kurz vor dem Treppchen. Dennoch hat mich dieser Film beeindruckt. Allein die visuelle Wucht war ein Augenschmaus. Der Aspekt, dass eine Bevölkerung ihrer Heimat beraupt wird und sich woanders neu ansiedeln muss, lässt bereits schon hier die Tiefgründigkeit der Geschichte erahnen. Auch der demografische Wandel im Bezug auf die Wesen wird durchaus im Plot behandelt. Allerdings gibt es Abstriche in der Musik, was darauf zurückzuführen ist, dass man zu sehr altes Material für diesen Film konserviert hat. Mal sehen wie man das Problem in den nächsten Fortsetzungen gelöst wird. Die nächsten Filme des Avatar-Franchise dürften durchaus die Chance haben, hier eine noch bessere Jahresplatzierung zu bekommen.
Top Gun: Maverick ist ein Film, der sich Platz 3 redlich verdient hat. Besonders beim Ton und den visuellen Effekten kann die Fortsetzung aus dem Jahr 1986 punkten. Auch der Schnitt macht bei dem actionreichen Streifen einen guten Eindruck. Es gilt eine wichtige als auch gefährliche Mission zu erfüllen, in der Maverick schon bald eine zentrale Rolle spielen wird. Doch kann das Unterfangen überhaupt gut ausgehen? Ein Film, wie für das Kino gemacht, dürfte nicht nur Nostalgiker, sondern auch neugierige Zuschauer anlocken.
Robert Pattinson hat mich in The Batman mehr als stark beeindruckt nimmt Platz 2 ein. Matt Reeves präsentierte uns einen dunklen Helden, der auch in tiefe menschliche Abgründe verwickelt zu sein scheint. Eine Mischung aus Film Noir und Comicepos lassen auch seine Gegenspieler in brillianter Form erscheinen. Eigentlich sind hier alle Zutaten drin, um die Fledermaus auf Platz 1 fliegen zu lassen. Aber das Rennen war denkbar knapp und die Entscheidung nicht leicht. Die Protagonisten auf diesen Platz und Rang 1 begleiten mich natürlich schon seit meiner Kindheit.
Rhythmus, Adrenalin und Kunst. Die Erzählung eines Künstlers, der noch immer die Popkultur prägt.
Es ist nicht zum ersten Mal eine Biografie auf Platz 1 meiner Jahreslisten. Doch dieses Mal handelt es sich von dem King of Rock ’n‘ Roll Elvis Presley. Mit dessen Musik beschäftige ich mich schon sehr lange, so dass ich in der Lage war eine fundierte Filmkritik zu veröffentlichen. In eben solcher habe ich mich ausgiebig ausgetobt, so dass ihr auch dort erkennen werdet, warum der Film zum Jahresende bis zum ersten Rang vorgedrungen ist.
Vielen Dank, dass ihr meinen Artikel gelesen habt. Lasst doch gerne ein Like da, wenn es euch gefallen hat. Ihr habt einen Gedanken zum Text oder Film? Dann postet es mir gerne unten in die Kommentare. Ansonsten ließt man sich im nächsten Artikel. Bis bald…
11ersFilmkritiken 
Bin sehr überrascht über Deine Auswahl. Aber die Plätze 1 bis 4 sind sehr schwierigen Auswahl. Meine ich habe meinen persönlichen Favoriten auf Platz 1. Aber ganz ehrlich es ist einfach sehr schwierig. Top Gun Mavericks, The Batman, Avatar und Elvis sind einfach Top Blockbuster. Die alle Ihre Berechtigung auf Platz 1 haben. 🤩💪
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