Meine Topliste der Kinofilme des Jahres 2020 fällt aus sehr bekannten Gründen etwas kleiner aus. Für das Jahr 2019 gingen noch 30 Filme ins Rennen. Davon flogen infolge 19 Filme raus und es kristallisierte sich eine Top11 heraus. Für das Jahr 2020 stehen 13 Filme zu Buche, die ich im Kino gesehen habe.

Auch dieses Jahr ist mir die Entscheidung schwer gefallen, wo jener Film platziert werden würde, weil jeder davon auf seine Art was zu bieten hatte. Was mich besonders freut ist die Tatsache, dass es auch dieses Mal wieder Independentfilme in die Liste geschafft haben. Um die Spannung zu erhöhen, Beginnt das Ranking bei Platz 13 und endet bei Platz 1.


Eine tierische Angelegenheit und eine abenteuerliche Reise

©Universal Pictures International Germany GmbH

Recht ungewöhnlich geht es auf Platz 13 zu. Los geht es dabei mit Die fantastische Reise des Dr. Dolittle. In die Rolle des etwas kauzigen Tierarztes John Dolittle schlüpfte der allseits bekannte Robert Downey Jr.
Er begibt sich auf eine gefährliche Reise, um ein wundersames Heilmittel zu finden, welches die Königin von England heilen könnte. Begleitet wird er von verschiedenen Tieren, die er als einziger verstehen bzw. mit ihnen sprechen kann. Gerade wegen Downey Jr. ein lustiges Abenteuer, welches die kleineren Zuschauer auf jeden Fall begeistern wird. Der Dialog mit den Tieren sorgt für viele Lacher. Jedoch wirkt die Story zum Teil etwas überhastet, was nur der gestandene Hauptdarsteller auffangen kann.

©The Walt Disney Company Germany GmbH

Der nächste Film konnte sich in der Liste der finanziell erfolgreichsten Filme des Jahres 2020 auf Platz 12 (Stand: 2. Jan. 2021) vorkämpfen. Auch in meiner Liste bekleidet er diesen Platz. Die Rede ist von Onward: Keine halben Sachen, der in einer Welt der Fabelwesen spielt. Dort muss allmählich die Magie der Technisierung weichen. Es geht um die zwei Elfenbrüder Ian und Barley. Dessen Vater ist bereits verstorben und sie können sich nicht mehr an ihn erinnern, weil sie damals noch zu klein waren. Da noch etwas Magie übrig ist, haben sie die Möglichkeit einen letzten magischen Tag mit ihrem Vater zu verbringen. Doch bei der Umsetzung geht etwas schief und sie müssen sich auf eine Reise begeben, um ein Artefakt zu finden. Ein kunterbuntes Abenteuer für groß und klein, welches durchaus etwas Tiefgang erfährt.


Rückkehr in die Heimat, eine große Leidenschaft und Vergangenheitsbewältigung

© 2019 PROKINO Filmverleih GmbH

Den 11. Platz eroberte sich Auf der Couch in Tunis. Im Mittelpunkt steht die Psychologin Selma (Golshifteh Farahani), die den absurden Plan hat in ihre Heimatstadt Tunesien zurückzukehren. Dort angekommen eröffnet sie eine Praxis für Psychotherapie. Zwar geht Selma sehr selbstbewusst an diese neue Aufgabe heran, erntet aber auch viel Skepsis und Widerstand in ihrer unmittelbaren Umgebung.

© Wild Bunch Germany


Der Tanzfilm Into the Beat belegt Platz 10. In dieser Geschichte geht es um die 14-jährige Katya (Alexandra Pfeifer), die Ballett tanzt, seit sie denken kann. Doch dann verändert ein Zwischenfall in der Familie ihr ganzes Leben. Dann lernt sie den ein Jahr älteren Breakdancer Marlon (Yalany Marschner) kennen. Katya tanzt ein Ballet, wie es im Buche steht. Und doch möchte sie eine Veränderung. So versucht sie sich als Breakdancerin und erhält wertvolle Tipps von Marlon…

© 2019 PROKINO Filmverleih GmbH / Laurent Champoussin

Genau wie bei der elften Platzierung handelt es auch bei La Vérité um einen französischen Film, der es bis auf Platz 9 geschafft hat. Lumir (Juliette Binoche) ist die Tochter der französischen Schauspielerin Fabienne (Catherine Deneuve). Aber sie ist auf ihre Mutter ziemlich sauer, als sie erfährt, was in dessen kürzlich herausgebrachter Biografie steht. Die Vergangenheit ihrer Mutter ist anders beschrieben, als es Lumir kennt. Zum Beispiel outet sich sich Fabienne als liebevolle Mutter, die sich stets um ihre Familie kümmert. 


Natur, Sehnsüchte und erhoffter Wohlstand

©Constantin Film Verleih GmbH / nautilusfilm

Auf Platz 8 fand sich die Dokumentation Das geheime Leben der Bäume ein. Der Wald ist nicht nur Wald, sondern birgt sein eigenes Leben in sich, welches nicht wenige Lebewesen in sich trägt. Der älteste Baum steht in Schweden. Doch wie gehen wir allgemein mit dem Wald um? Es ist ein großes Stück Natur, welche geschützt werden muss. Denn ohne sie können wir nicht überleben. Regisseur Jörg Adolph („Elternschule“, Nominierung für den Deutschen Filmpreis) übernahm für diesen Film das Drehbuch und Regie. Nun gibt es mit dieser Baum-Doku einen Einblick in eine Materie, die nicht nur komplex, sondern auch faszinierend als auch humorvoll sein kann.

© Jasper Wolf/2019 Pupkin

Paradise Drifters ist ein niederländischer Film, der auf der Berlinale 2020 gezeigt wurde und hier Platz 7 des Ranking einnimmt. Erzählt wird hier ein Porträt drei junger Erwachsener, die obdachlos sind und sich am Rande der Gesellschaft zurecht finden müssen. Aber Chloe, Lorenzo und Yousef haben dennoch eine große Sehnsucht darüber, endlich ein besseres Leben zu führen.

©Sony Pictures

Mein Platz 6 ist die Literaturverfilmung von Little Women, die von vier Schwestern handelt, deren Charaktere unterschiedlicher nicht sein könnten. Die jungen Damen Jo (Saoirse Ronan), Meg (Emma Watson), Amy (Florence Pugh) und Beth (Eliza Scanlen) müssen ein Leben nach dem amerikanischen Bürgerkrieg ohne ihren Vater meistern, da sich dieser für längere Zeit in der Armee befindet. Die Regisseurin Greta Gerwig setzte sich behutsam mit der Geschichte auseinander und verfasste auch das Drehbuch.

©Koch Films

Parasite ist ein Film, der bereits im Jahr 2019 in den Kinos lief. Jedoch kehrte er 2020 noch mal in die Lichtspielhäuser zurück, so dass ich die Möglichkeit ergriffen habe und ihn hier nun auf Platz 5 setzen konnte. Eine vierköpfige Familie lebt in ärmlichen Verhältnissen und bekommen eines Tages die Möglichkeit sich diesen Umstand zu entziehen. Doch mit rechten Dingen geht hier nichts zu. U.a. wird hier die soziale Ungerechtigkeit thematisiert, was u.a. in einer außergewöhnlichen Bildsprache mündet.


Eine Geheimoperation, dunkle Zeiten und ein Mordfall

©Warner Bros.

Regisseur Christopher Nolan feierte im letzten Jahr seinen 50. Geburtstag und brachte zudem den Actionthriller Tenet, der es bei mir bis auf Platz 4 geschafft hat, in die Kinos. Zugleich ist der Filmtitel der Name der Geheimoperation, in der es im Film geht. Schon bald wird klar, dass es einen Weltkrieg geben könnte. Dies gilt mit aller Macht zu verhindern. Doch hier verläuft etwas nicht in die richtige Richtung. Ist es möglich alles wieder in richtige Bahnen zu lenken? Komplex und spannend, wie man es von Christopher Nolan gewohnt ist. Und wer ganz genau hinschaut, wird vielleicht eine Verknüpfung zu einem anderen Nolan-Film finden.



Auf Platz 3 wird es bildgewaltig! Die Rede ist vom Weltkriegs-Epos 1917. Handlungstechnisch befindet man sich auf den Schlachtfeldern des Frühjahrs 1917 im britischen Sektor der Westfront im Norden Frankreichs. Die britischen Soldaten und Lance Corporals Will Schofield (George MacKay) und Tom Blake (Dean-Charles Chapman) bekommen den Befehl eine dringende Nachricht an Colonel Mackenzie zu übergeben. Der steht mit seinem II. Bataillon kurz davor, einen Angriff auf die Deutschen zu unternehmen. Nach seiner Kenntnis sollen die sich aber auf dem ungeordneten Rückzug befinden. Nicht nur in der Bildsprache gewaltig, sondern auch in der Kameraführung beeindruckend.


©20th Century Fox

Jojo Rabbit ist bei mir auf Platz 2 gelandet. Der Film lief bereits im Jahr 2019 in ausgewählten US-Kinos. Der Start in Dtl. erfolgte im Januar 2020. Der Zweite Weltkrieg befindet sich bereits in den letzten Monaten und der 10-jährige Johannes Betzler ist von der Hitlerjugend begeistert, dessen er auch angehört. Er pflegt eine Freundschaft zu einer imaginären Gestalt, die wie Hitler aussieht. In einem Jugendlager soll er seine Fähigkeiten unter Beweis stellen, indem er ein Kaninchen tötet. Er bringt es nicht übers Herz und wird fortan „Jojo Hasenfuß“ genannt. Eine perfekt besetzte Tragikomödie, die keinesfalls eine Verherrlichung gewisser Dinge ist, sondern viel mehr etwas Positives als Botschaft bringt.


Gut durchdacht, bissig und witzig zugleich, ein Krimi wie in alten Zeiten und der Extraklasse


Knives Out [2019]

Hat große Ziele, was den Fall betrifft: Daniel Craig als Komissar Benoit Blanc. ©Universum Film©Universum Film

Harlan Thrombey (Christopher Plummer) fand mit 85 Jahren den Tod! Zu Lebzeiten war er ein renommierter Krimiautor und Familienpatriarch. Sein Ableben ist mörderischer Natur. Und so beginnt Komissar Benoit Blanc (Daniel Craig) mit den Ermittlungen in Thrombeys Familie. Doch bei weitem ist dies kein leichtes Unterfangen. Ein Netz aus Lügen und falschen Fährten bleibt dabei nicht aus. Kann der Tod des Familienoberhaupts aufgeklärt werden?

Ein Staraufgebot, welches sich gewaschen hat. Dazu eine Story, die nach Perfektion schreit. Die Dialoge und der Wortwitz sind sarkastisch als auch makaber. Themen wie Einwanderungs- als auch Klassenprobleme und Soziales Verhalten werden aufgegriffen. Die gewisse Spitzzüngigkeit gab dann den Ausschlag für Platz 1.


Vielen Dank, dass ihr meinen Artikel gelesen habt. Lasst doch gerne ein Like da, wenn es euch gefallen hat. Ihr habt einen Gedanken zum Text oder Film? Dann postet es mir gerne unten in die Kommentare. Ansonsten ließt man sich im nächsten Artikel. Bis bald…

10 Gedanken zu “Meine Top11 Kinofilme des Jahres 2020

      1. Sortierung ist vom letzten bis Platz 1.

        Platz 8: Die fantastische Reise des Dr. Dolittle
        Platz 7: Das geheime Leben der Bäume
        Platz 6: Jojo Rabbit
        Platz 5: Little Women
        Platz 4: Tenet
        Platz 3: 1917
        Und Platz 2 und 1 bin ich hin und her gerissen im Kopf. Und würde sie fast auf eine Stuffe stellen.
        Aber Platz 2 geht an Knives Out
        Und Platz 1 für Parasite !!!

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