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Originaltitel: Avengers: Age of Ultron
Produktionsland: USA

Darsteller:
Robert Downey jr.: Tony Stark, Chris Evans: Steve Rogers, Scarlett Johansson: Natasha Romanoff, Mark Ruffalo: Bruce Banner, Chris Hemsworth: Thor, Jeremy Renner: Clint Barton,Samuel L. Jackson: Nick Fury, Stellan Skarsgård: Professor Erik Selvig, Paul Bettany: JARVIS (Stimme) / Vision, James Spader: Ultron, Elizabeth Olsen: Wanda Maximoff u.v.a.
Regie und Drehbuch: Joss Whedon
Buchvorlage: Stan Lee & Jack Kirby (Marvel Comics)

Genre: Action, Sci-Fi
FSK: 12
Länge: 141 Min.

Produktionsfirma:
Marvel Studios, Walt Disney Pictures
Walt Disney Studios Home Entertainment (Blu-ray)

Filmstart in den USA: 13. April 2015
Filmstart in Dtl.: 23. April 2015


,,Diese Filme sind so erfolgreich, weil sie beim Publikum etwas ansprechen. Die Figuren sind vielschichtig, sie kämpfen, sie sind untypische Helden, Helden wider Willen.“

Scarlett Johansson über das Heldentum

Sokovia: Die Avengers kämpfen sich zunächst durch ein Waldgebiet, um in einer Burg Baron Strucker aufzuhalten, der dazu noch einer der letzten Hydra-Anführer ist. Objekt der Begierde ist Lokis gestohlenes Zepter; welches nun als Forschungsprojekt für Strucker dient. Struckers perfider Plan ist es, mithilfe des Zepters Testpersonen Kräfte zu verleihen, um sie dann gegen die Avengers einzusetzen.


Die Einführung neuer Charaktere

Sie bestreiten den Weg stets gemeinsam. Die Geschwister Pietro und Wanda. ©Walt Disney/Marvel

Die Rede ist von den Zwillingen Wanda a.k.a. Scarlet Witch (Elisabeth Olsen) und Pietro a.k.a Quicksilver (Aaron Taylor-Johnson). Zunächst bleiben sie noch im Hintergrund. Werden dann aber gegen die Avengers eingesetzt. Wanda verfügt über mehrere Kräfte. U.a. der Telepathie, die sie sofort gegen Tony anwendet. Diese haben bei ihm eine zukünftige Vision zur Folge. Dort wurden die Avengers durch die Chitauris getötet. Als diese Vision verfliegt, schnappt sich Tony das Zepter und man verschwindet wieder aus dem russischen Sokovia. Um an das Zepter zu gelangen, musste man vorher im verschneiten Wald gegen Hydra-Panzer und dessen Soldaten kämpfen. Die Panzer entstanden auf Vorlage des russischen BMP 1. Die Kampfszenen haben schöne Kamerabewegungen und kurze Slomos zu bieten, welche den Zuschauer gleich zu Beginn nicht zur Ruhe kommen lässt.

,,Wir drehen an entfernteren Orten als in all unseren anderen Filmen. Wenn man auf einer echten Straße an einem Ort filmen kann, verleiht das einem Film viel Authentizität, gerade einem so überbordenden, fantastischen Marvel-Film.“

Marvel Produzent Kevin Feige über den Film im kurzen Making-Of Ein globales Abenteuer (Age of Ultron Blu-ray).

Wanda wuchs gemeinsam mit ihrem Bruder Pietro in Sokovia auf. Dessen Eltern starben durch eine Granate. Die Geschwister meldeten sich freiwillig für die durch HYDRA durchgeführten Experimente. Aber ursprünglich gehörten sie zum X-Men Universum und hatten im Comic The X-Men #4 (März 1964) ihren ersten Auftritt. Dort waren ihre Eltern nicht verstorben und ihr Vater war der allseits bekannte Magneto. Sie hatten noch eine Schwester namens Polaris, die in der Serie The Gifted eine größere Rolle spielte. Auch in den X-Men Filmen erscheint Pietro und heißt dort Peter. Dass er in zwei Universen auftauchen konnte war deshalb möglich, weil sowohl 20th Century Fox und Marvel Studios die Rechte an der Figur besitzen.

Vision erscheint zum ersten Mal.
All Marvel characters and the distinctive likeness(es) thereof are Trademarks & Copyright © 1968 Marvel Characters, Inc. ALL RIGHTS RESERVED.

,,Ich sagte; “Wenn du einen zweiten Film machst, muss es Ultron sein.“ Und dann sollte er Vision machen, aber sie sollten Jarvis in Vision stecken, dann kann Paul Bettany Vision spielen, denn nur Paul Bettany kann Vision spielen.“

Joss Whedon zu seinen Gedanken für den zweiten Avengers-Film.

Tony ist mit der Erschaffung Ultrons gescheitert und versucht es dennoch noch einmal. Mit einem Körper, welchen Ultron beziehen wollte und der künstlichen Intelligenz J.A.R.V.I.S. wird der Android und gleichzeitig einer der mächtigsten Avenger geschaffen. Die Rede ist von Vision (Paul Bettany), der sich zunächst im Körper etwas unbehaglich fühlt, aber dann doch in der Lage ist seine Kräfte zu nutzen.

Ein interessanter Protagonist, der in Civil War (2016) noch mehr zum Zuge kommt und eine engere Beziehung zu Wanda aufzubauen scheint. In den Comics hat Vision einen echten Namen. Als Victor Shade trat er zum ersten Mal in The Avengers #57 (Okt. 1968) auf. Erschaffen wurde er von Roy Thomas, Stan Lee und John Buscema. Noch ein kleines Trivia am Rande: Ultron wurde nur im Film von Tony erschaffen. In den Comics tat dies Hank Pym, der aber erst im Nachfolgerfilm in Erscheinung trat. So schrieb man dies einfach Tony Stark zu. Aber wie ließ man Vision am Set entstehen? Dazu gibt es hier im Video einen kurzen Einblick:

,,Wir wollten alles tatsächlich mit der Kamera aufzeichnen. Wir fixierten das, das war das und das war’s. Wir wollten ihm auch einen Artifical Intelligence-Look geben. Also entwickelten wir einen Weg, bei dem wir die Daten von seiner Darstellung nutzten, diese über ein komplettes CG-Modell legten, und dann die menschlichen Eigenschaften zurückholten, die ihn umso menschlicher machten, und doch wieder nicht.“

(Victoria Alonso, Ausführende Produzentin)
Aus Making of Avengers: Age of Ultron (Age of Ultron Blu-ray).

Ein Antagonist erlangt Bewusstsein

Ein Antagonist zum fürchten? ©Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH

Im weiteren Verlauf der Handlung hat Tony eine Idee und möchte dafür das Zepter nutzen. Sein Plan ist es damit künstliche Intelligenz zu schaffen, um eine frühere Idee, nämlich die Friedens-Initiative Ultron zu starten. Der Zweck dieser Initiative dient dazu die Iron Legion (Tonys Rüstungen) unabhängig anzuführen. Oberstes Ziel soll dabei sein die Erde vor Bedrohungen zu schützen und die Avengers könnten somit ihren Job an den Nagel hängen. Dann lässt er gemeinsam mit Bruce Banner das Vorhaben synchronisieren. Doch dabei geht etwas schief und Ultron erlangt Bewusstsein und greift JARVIS an. Infolgedessen bezieht Ultron einen temporären Körper und stiftet für Unruhe, die nur mit höchster Mühe beendet werden kann. Aus diesem Zwischenfall ging hervor, dass die Avengers vernichtet werden müssten, damit Frieden auf der Welt herschen kann. Bewerkstelligen möchte er dies mit Robotern, die Strucker in Sokovia geschaffen hat. Ultron, im englischen Original gesprochen von James Spader ist durchaus ein gelungener Ansatz. Die Bewegungen sowie Ausdrucksweise, die er gerade zu Beginn des Films vollzieht, haben etwas Furchteinflößendes. Aber die Premisse ,,Ihr müsst sterben, damit die Welt gedeihen kann.“, scheint mir doch etwas einfach zu sein. Der Antagonist erhält keinen Tiefgang und wirkt mit zunehmender Dauer farbloser und schafft es mehr zu langweilen als zu fürchten. Baron Strucker zieht zu Beginn zwar die Fäden, aber wird mir dann doch zu schnell aus dem Verkehr gezogen. Schade um das Schauspiel von Thomas Kretschmann, von dem zumindest ich gerne mehr gesehen hätte. Ungenutztes Potenzial wurde hier verschenkt.

,,Für mich persönlich ist es eine schöne Weiterentwicklung, denn ich war von Anfang an bei dem Ganzen mit dabei. Und ich bin sozusagen ein Anfang. Ich komme immer erst ganz am Ende dazu. Es hat Spaß gemacht, aber es ist schon schön, jetzt physisch dabei zu sein.“

Paul Bettany über das Gefühl endlich vor der Kamera dabei zu sein.

Konsequenzen im Verlauf der Handlung

Sorgt mitunter für ruhige Momente und Wortwitz: Jeremy Renner als Clint Barton. ©Walt Disney Studios Motion Pictures Germany GmbH

Das Problem, welches dieser Film in sich trägt ist die Konsequenz aus Iron Man 3. Eben solche wird hier in Age of Ultron wieder rückgängig gemacht, indem Tony erneut zu sehr mit Technologie hantiert, um die Welt vor Bedrohungen zu schützen. Ich möchte Gutes tun, indem ich eine alte Idee zum Leben erwecke. Allerdings geht es gehörig schief und die Avengers werden damit zur Zielscheibe und mit ihnen soll die ganze Menschheit leiden bzw. sterben. Als wenn dies nicht schon genug wäre startet Tony den gleichen Versuch noch mal und erschafft damit Vision, was letztendlich und auch zum Glück gut geht. Der Film verkommt beinahe im Actionfeuerwerk und hetzt von CGI-Effekt zu CGI-Effekt. Es sieht alles supertoll aus und bietet mal wieder Qualität ala Marvel. Doch dabei bleibt die Story fast auf der Strecke. Aufgefangen bzw. gerettet wird dies durch Szenen mit Tiefgang. Wir erleben zum ersten Mal den Familienmenschen Clint Barton und erfahren endlich mehr über seine Person. Zudem verbucht er den vorhandenen Dialogwitz für sich, was dem Schauspieler Jeremy Renner sehr zu gute kommt. Fast im Gleichschritt kann man die ersten Vorboten sehen, in der sich die Avengers spalten. Indiz dafür ist ein Stück Holz zum hacken, welches Steve Rogers auseinanderreißt, als er sich in einem Wortgefecht mit Tony befindet.

,,Es gibt genug persönliche Interaktionen und Figurenforschung, dass man sich während der großen Set-Szenen an etwas festhalten kann.“

Hulk Darsteller Mark Ruffalo über die Ergründung der Helden.

Fazit: Der Film ist Action- als auch Popkornkino, wie er im Buche steht. Ist es manchmal des Guten zu viel? Viele Effekte, viele Drohnen und viel Zerstörung. Für manche Zuschauer vielleicht doch ein Hauch über das normale Maß hinaus. Gespart hat man dabei an der Tiefe des Antagonisten Ultron und Baron Strucker fast völlig außen vor gelassen. Doch bei allem Krach erlebt man einen der witzigsten Fights in der MCU-Geschichte. Tony holt seine größte Rüstung, den Hulkbuster heraus und liefert sich fast schon einen absurden Kampf mit dem Grünling Hulk. Doch je mehr hier ausgeteilt wird, desto witziger erscheint dieser Fight auf Augenhöhe. Mit 141 Minuten wird ein ziemlich langes Actionspektakel geboten, welches zum Glück mit Tiefgang der Hauptcharaktere ausgestattet wurde. Man sieht nicht nur Clint Barton als Familienmensch, sondern auch die tiefsten Ängste der sechs Avengers in gedanklichen Visionen. Wer genau aufpasst, wird auch biblische Anspielungen entdecken. Doch ein Film, der auf ewig in Erinnerung bleibt ist Age of Ultron nicht. Er bietet gute Unterhaltung, keine Frage. Aber ist im Gegensatz zu seinem Vorgänger The Avengers (2012) deutlich schwächer. Man wollte fast zu viel und spart dennoch zu viel aus. Hier wäre definitiv mehr möglich gewesen.


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Streamen auf Disney+


Titelbild: Die Bildrechte des Titelfotos liegen bei © Marvel Studios
Quelle: marvel.fandom.com


Quellenangabe: Danksagungen

Besonders zu den Figuren Wanda Maximoff und Quicksilver wurde ich auf marvel-filme.fandom.com fündig.

Doch was ist eine Filmkritik ohne die Aussagen der Filmschaffenden? Hier bedanke ich mich besonders bei den verantwortlichen Studios, die viele Interviews auf dem Making-Of der Blu-ray Avengers: Age of Ultron zur Verfügung gestellt haben. Im einzelnen waren es die Featurettes:

Making of Avengers: Age of Ultron und Ein globales Abenteuer


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VERfilmt&ZERlesen: Der Marvel-Monat: Avengers: Age of Ultron


Vielen Dank, dass ihr meinen Artikel gelesen habt. Lasst doch gerne ein Like da, wenn es euch gefallen hat. Ihr habt einen Gedanken zum Text oder Film? Dann postet es mir gerne unten in die Kommentare. Ansonsten ließt man sich im nächsten Artikel. Bis bald…

7 Gedanken zu “Avengers: Age of Ultron [2015] oder die Verhinderung einer globalen Katastrophe

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